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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Coleen Baker bemühte sich, das Zittern zu unterdrücken und ihre Stimme sachlich klingen zu lassen. »Ich will mich ja nicht beschweren, aber dieser Raum hier macht mir Angst.«
    »Hm…«
    Sie holte durch die Nase Luft, und das Schnaufen musste auch Juri Sarrazin gehört haben. »Hast du mich nicht verstanden? Dieser Raum flößt mir Angst ein.«
    Pause. Sie konnte ihr Gegenüber auch nicht richtig erkennen, weil sich der Mann im Schatten hielt. Überhaupt waren ihrer Meinung nach zu wenige Lampen erleuchtet. Nur zwei, und die warfen ihr Licht ausgerechnet in ihrer Nähe ab. Sie badete sich in dem weichen Schein, während Sarrazin sich im Schatten hielt. »Wenn er dir wirklich Angst einflößt, Baby, bist du für den Job die falsche Person.«
    Mit dieser Antwort hatte Coleen nicht gerechnet. Sie krauste die Stirn, zwischen den Falten lagen plötzlich Schweißperlen. Scheiß-Typ, dachte sie, verfluchter Scheiß-Typ. Der weiß genau, dass er am längeren Hebel sitzt, dieser Macho. Der macht dich so klein, dass du mit Hut in eine Zündholzschachtel passt. Coleen war Schauspielerin. Trotz ihrer Wut schaffte sie ein Lächeln. Ich muss die Rolle haben, dachte sie. Wenn nicht, bin ich weg vom Fenster. Diesmal konnte sie sich nicht auf den Regisseur verlassen, der hatte seine Arbeit geteilt und Sarrazin das Casting überlassen.
    »Ich bin es nicht, Juri!«
    Ein Räuspern aus dem Schatten hervor. »Tatsächlich? Kommt mir aber nicht so vor.«
    »Doch!«
    »Du bist wenig überzeugend, Baby!«
    Sie verdrehte die Augen. »Juri, darf ich dich daran erinnern, dass du kein Regisseur, ich aber Schauspielerin bin? Hast du das vergessen?«
    Er schien zu überlegen. Nach einer Weile erst gab er Antwort, und Coleen war schon ungeduldig geworden. Sie rutschte auf dem Stuhl hin und her, die weiche Fläche kam ihr plötzlich knochenhart vor, und noch immer zeigte sich der verfluchte Bastard nicht. Sie sah sehr wohl, wie er die Hände bewegte. Wahrscheinlich legte er jetzt die Fingerspitzen gegeneinander, damit sie ein Dach bildeten, über das er Coleen mit gekräuselten Lippen und gefurchter Stirn anschaute. Sie stellte sich ihn vor. Dieses schwarze Glanzhaar, das er zurückgekämmt und im Nacken zu einem kleinen Zopf gebunden hatte. Die vier Lockenstreifen, die sich in seine Stirn kringelten, dazu das bleiche Gesicht mit den immer düsteren Bartschatten, auch der weiche, von ihr als widerlich empfundene Mund, dieser Kerl strahlte einfach etwas aus, das sie nicht mochte, und nicht nur das, sie hasste solche Typen.
    »Warum hast du mir das gesagt, Coleen?«
    Die Frau umklammerte mit beiden Händen die Stuhllehnen. »Dass ich Schauspielerin bin?«
    »Richtig.«
    »Ich habe es dir gesagt, weil ich unterscheiden kann zwischen der Realität und der Wirklichkeit. Wenn ich mich in einer Filmkulisse bewege, die so aussieht wie dieser Raum hier, dann reagiere ich ganz anders als in der Wirklichkeit. Da gehe ich dann meinem Beruf nach, wenn du verstehst. Das hier aber ist keine Schauspielerei, das lehne ich schlichtweg ab. Ich finde die Umgebung nicht gut. Sie bedrückt mich, Juri. Das hier alles bedrückt mich.«
    »Warum?«
    »Es ist mir zu düster, zu unheimlich. Die Gegenstände hier, die Figuren, ich kann damit nichts anfangen, ich lehne sie ab.«
    Er räusperte sich. Dann lachte er. Ein fieses Lachen war es. So fies wie er selbst. »Wenn du das alles ablehnst, dann kannst du für die Rolle nicht genommen werden.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Finde ich nicht!«
    »Und warum nicht?«
    Er löste seine Hände von einander und klatschte sie dann zusammen. »Kann ich dir sagen, Baby, denn diese Gegenstände hier sind gleichzeitig Requisiten für den nächsten Film. Du solltest dich mit ihnen vertraut machen, Coleen.«
    In Coleens Kehle kratzte es. Sie schluckte, erreichte nur keinen Erfolg, das scharfe Gefühl blieb. »Wie hast du das gemeint? Es gehört alles zum Film?«
    »Sicher.«
    »Alles…?«
    Juri Sarrazin stöhnte auf. »Sei doch nicht so begriffsstutzig. Ja, damit werde ich den Film ausstatten. Herrliche Monster, meine Schöpfungen! Bevor die Dreharbeiten beginnen, solltest du dich bereits mit ihnen angefreundet haben, Süße.«
    Nie werde ich das! Niemals! Allerdings hütete sich Coleen dies laut auszusprechen, sie wollte ja die Rolle, sie brauchte das Geld, sie musste mal wieder in die Presse, denn nur wer da häufig erwähnt oder abgebildet wurde, blieb auch im Gespräch. Deshalb lenkte sie ein. »Nun ja, wenn das so ist, sage ich

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