Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel des Todes

Engel des Todes

Titel: Engel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
lassen. Noch vor Sonnenuntergang war es fertig gewesen: Über einer Spirale aus 793 goldenen Sternen auf blauem Grund stand in kunstvollen Buchstaben zu lesen:
    »Höchstgeehrter der Galaktischen Republik Terra«, und darunter: »27. Januar 2554 nGG, 8.20 Uhr TPZ«.
    Um zwanzig nach acht Terra-Prima-Zeit nämlich hatte ein Gesandter von Terra Sekunda die persönliche Botschaft des Primdirektors und des P.O.L. überbracht und mit den Glückwünschen der Republikspitze auch gleich die Auszeichnungsurkunde.
    Ein Posaunentusch übertönte plötzlich Getrommel und Geflöte. »Der Subdirektor! Der Oberst!« riefen mehrere Stimmen zugleich.
    Robotdiener eilten durch die Menge und zogen die beiden Flügel des Hauptportals auf. Das Licht des neuen Morgens wehte in den Salon, Seite an Seite traten zwei Männer ein. Getrommel und Stimmengewirr ebbten ab. Die Tänzer hielten neugierig inne.
    Der linke Neuankömmling trug den roten und mit metallicblauen Borden, Tressen und Knöpfen verzierten Umhang eines Subdirektors über einem weißen Anzug, der rechte eine blaue Toga über der cremefarbenen Galauniform, deren silbergerahmte blaue Schulterstücke ihn genau wie die Togafarbe als Oberst der Terranischen Flotte kennzeichneten.
    Die Gäste applaudierten höflich.
    »Im Namen der Planetenverwaltung gratuliere ich Ihnen, Dr. Gender DuBonheur, zur Auszeichnung mit der Höchsten Ehre . Ein zweiter Sohn …!«
    Tosender Applaus unterbrach den Verwaltungschef.
    Robotdiener überreichten den beiden Männern bis zum Rand gefüllte Champagnerschalen.
    Ein Tusch ertönte, ein Trommelwirbel – der Applaus legte sich, und der Erste Mann des Planeten konnte fortfahren. »Ein zweiter Sohn von Fat Wyoming erhält somit die Ehrung des Primus Orbis Lacteus, ein zweiter Höchstgeehrter wird uns somit künftig auf Terra Prima repräsentieren …« was ihn mit großem Stolz erfülle und so weiter und so weiter.
    Der Erste Bürger von Fat Wyoming, der die Auszeichnung und damit die Einladung nach Terra Prima erhielt, war ein Bildhauer namens Rochelle gewesen.
    Das war allerdings schon über achthundert Jahre her.
    Der Subdirektor hielt eine halbstündige Rede, in deren Verlauf er DuBonheurs Verdienste würdigte, sein Geschenk schilderte und weitere Betrunkene einschliefen. Sein Geschenk: eine festliche Abschiedsgala auf allen Plätzen und in allen Festsälen der Hauptstadt in einer Woche. Dr. Gender DuBonheurs Verdienste: Er war einer der drei besten Quanteningenieure und Kunsthirnspezialisten der Republik und hatte einen Quantenprozessor entwickelt, der die Persönlichkeitsentwicklung bei Rechnern jeder Art zuverlässig verhinderte.
    Der Subdirektor – er hieß übrigens Jourdan – schloß mit den Worten: »Damit Sie, Ihre Sippe und Ihre Eidmänner, Höchstgeehrter, auf denkbar komfortabelste Weise nach Terra Prima übersiedeln können, habe ich mich entschlossen, Ihnen für die lange Reise einen Regierungskreuzer der Luxusklasse zur Verfügung zu stellen!« Wieder erhob sich tosender Beifall, wieder Posaunentusch, Trommelwirbel und Hochrufe.
    Die Ansprache des Oberst – »Pierreluigi Kühn« stand in silbernen Buchstaben auf dem blauen Namensschild über der linken Brusttasche seiner Uniformjacke – seine Ansprache also fiel erheblich kürzer aus. Er sagte die Hilfe seiner Soldaten beim Verpacken des Hausrates der DuBonheur-Sippe und ihres Gefolges sowie die Eskorte mit zwei Triaden der Wyoming-Flotte zu. Der Start sei für den Abend des 6. Februar vorgesehen, und er, Kühn, werde den Verband persönlich mit seinem Flaggschiff anführen.
    Oberst Pierreluigi Kühn, der Zweite Mann auf Fat Wyoming, kommandierte den kleinen Wachverband im System.
    DuBonheur, im rechten Arm eine Nymphe, im linken den Häuptling der Dwingolangowars, wartete geduldig, bis Posaunen, Trommeln, Flöten und Hochrufe verstummten. »Ich danke Ihnen … verehrter Subdirektor … verehrter Oberst …« Seine Zunge gehorchte ihm nur noch widerwillig, aber sie gehorchte. »Darf ich … darf ich Sie zu mir und Seiner Exzellenz Dwingo … Dwingomayawaz in den Pool einladen? Und … ähm … und zu den Damen selbstverständlich …«
     
    *
     
    Wieder fuhren die KRV-Triebwerke hoch, wieder schossen zwei grellweiße Lichtklingen rechts und links der Frontkuppel in Flugrichtung, und wo sie sich im All schnitten, erblühte wieder eine farbenprächtige Glutblase. »Der letzte Sprung!« rief Yaku. »Der noch, und dann sind wir erst einmal in Sicherheit!«
    Der hochgewachsene,

Weitere Kostenlose Bücher