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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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ich könnte mich hinsetzen?”
    Bevor er Nein sagen konnte, klappte sie zusammen wie ein Taschenmesser und saß im Schneidersitz auf dem Boden. Sie strahlte ihn von unten herauf an. “Jetzt glaube ich auch, dass Leonard mit diesem Outfit recht gehabt hat. Wenn ich den Lederanzug genommen hätte, dann wäre jetzt die Hose aufgeplatzt.”
    Sam wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, ihm war nur klar, dass er aufhören musste, sich durch ihre entwaffnende Art ablenken zu lassen. Seine Hauptverantwortung war Allison, und egal wie unschuldig diese Frau auch aussah, sie war kein Engel. “Wer zum Teufel ist Leonard?”
    “Er ist der offizielle Berater für Engel in der Ausbildung und damit zuständig für Erfahrungen in einem menschlichen Körper. Und er hilft als Aufseher den Engeln, die eine Anstellung haben.”
    Sam nickte, als ob er sie verstünde. Entweder gab es in dieser Agentur für Kindermädchen für alles einen auf den Himmel anspielenden Begriff, oder er hatte es hier mit einer echt verrückten Pflanze zu tun. “Könnte ich vielleicht mal mit diesem … Berater reden?”
    “Natürlich nicht”, sagte sie lachend. “Er spricht nur mit mir, und er kommt auch nur, wenn ich Schwierigkeiten habe.”
    “Dann wundert es mich umso mehr, dass ich ihm noch nicht begegnet bin. Was haben Sie übrigens vorhin zerbrochen?”
    “Oh, keine Sorge, ich habe es wieder repariert.”
    “Was?”, wollte er wissen, und schaute sich suchend nach einem Anzeichen irgendeiner Zerstörung um. “Was haben Sie repariert?”
    “Haben Sie eigentlich in letzter Zeit mal Ihren Blutdruck kontrollieren lassen? Ich glaube, er ist ein bisschen hoch.”
    Und er stieg von Minute zu Minute höher. “Verdammt noch mal! Ich will, dass Sie aus meinem Haus verschwinden, und ich will wissen, was zum Teufel Sie kaputt gemacht haben, während ich oben bei Allison war!”
    Traurig schüttelte sie den Kopf, wobei ihr die Locken auf eine faszinierende Weise ins Gesicht fielen. “Wir werden an Ihrem Wortschatz arbeiten müssen, Sam. Sie wissen ja, Ihre Tochter ist sehr leicht zu beeinflussen.”
    Er fuhr sich verzweifelt mit der Hand durchs Haar und fragte sich, wie er mit dieser Frau fertig werden sollte. “Dazu werden Sie keine Gelegenheit mehr haben, Miss
Geh-Holen
.”
    Sie hatte wenigstens den Anstand, bei diesen Worten zu erröten. “Der erste Eindruck ist wirklich sehr wichtig”, seufzte sie. “Am besten vergessen Sie, dass Sie mich ohne Kleidung gesehen haben.”
    Er glaubte nicht, dass das möglich war, aber selbst wenn – er wollte doch lieber dieses Bild in seiner Erinnerung speichern. “Wenn ich verspreche, es zu vergessen, würden Sie mir dann versprechen, jetzt zu gehen, ohne eine Szene zu machen?”
    Sie lächelte, und es war ihm rätselhaft, warum er zurücklächelte. “Allison wartet auf Sie”, sagte sie.
    Als wenn das ihr Stichwort gewesen wäre, tönte die Stimme der Kleinen aus ihrem Zimmer herunter. “Sam? Wann bist du fertig mit Reden? Hunny verliert die Geduld.”
    “Oh, oh! Sie gehen lieber zu ihr. Sonst verlieren noch alle die Geduld in diesem Haus.”
    Plötzlich fühlte sich Sam ganz eigenartig und sehr ruhig. “Ich gehe jetzt besser nach oben”, sagte er, obwohl er eigentlich lieber unten geblieben wäre, bis diese Frau endgültig aus dem Haus war. Doch plötzlich schien ihn das nicht mehr wichtig zu sein.
    “Man soll einen Drachen nie warten lassen.”
    Eine herrliche Teilnahmslosigkeit hatte ihn ergriffen und ihm all seine Entschlossenheit genommen. “Was machen Sie in der Zwischenzeit?”
    “Oh, ich bleibe einfach hier.” Sie zeigte mit einer Handbewegung auf ihre Beine. “Wenn ich hier schon mal so sitze, kann ich ein wenig darüber meditieren, wie man einen Fuß vor den anderen setzt. Vergessen Sie mich einfach, Sam. Wenigstens bis morgen.”
    Er nickte zustimmend, obwohl er das gar nicht wollte, doch er konnte nicht anders. Dann ging er aus dem Zimmer, als wenn sie gar nicht da wäre.

3. KAPITEL
    D ie Sonne strahlte durch die Glastür in der Küche und warf ein hübsches Mosaikmuster auf die Fliesen. Sam reckte und streckte sich noch etwas verschlafen und ging barfuß über den sonnengefleckten Linoleumboden zum Spülbecken. Mit beiden Händen auf die Arbeitsfläche gestützt, machte er ein paar Lockerungsübungen und gähnte lang und genüsslich. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so tief geschlafen hatte und so ausgeruht – und so spät aufgewacht war. Die Uhr neben der

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