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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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Kopf zurück und schaute ihn unbekümmert an. “Ja.” Dann hielt sie sich die Hand vor den Mund und riss die Augen auf. Ihr schien etwas eingefallen zu sein. “Ich muss mich beeilen und meine Schuhe anziehen, bevor er hier ist.”
    Dieses verräterische kleine Wesen zeigt noch nicht einmal einen Anflug von Gewissensbissen, dachte Sam, während er ihr hinterherschaute, wie sie aus dem Zimmer rannte – natürlich hatte sie keine Zeit zu gehen – und immer zwei Stufen auf einmal nach oben nahm. Ethel folgte ihr. Sam machte auf dem Absatz kehrt und griff zum Telefon.
    Dann kann ich meine Verabredung einhalten.
    Damons beiläufige Bemerkung war die reine Doppelzüngigkeit gewesen. Sie hatte alle Merkmale eines abgekarteten Spiels. Nach dem Motto: Ruf Sam an, mach ihm ein schlechtes Gewissen, dass er sich freigenommen hat, wirf ihm ein paar Kunden vor, die seine Aufmerksamkeit brauchen, und dann kannst du dich einschleichen und ihm die Frau direkt vor der Nase wegschnappen. So hatten sie sich das also ausgedacht. Damon und Gloria. Gloria und Damon. Damon. Gloria. Warum hatte sie ihm nicht einfach gesagt, dass sie keine weitere Minute ohne Pizza aus Marios Pizzeria leben konnte? Er schäumt vor Wut, als er das Arbeitszimmer fluchtartig verließ, um sich in den Kampf zu stürzen.
    Gloria schaute auf, als Sam in die Küche kam. “Oh, Sam. Gut, dass Sie kommen. Ich wollte Sie nicht bei Ihrer Arbeit stören, aber ich … nun, ich scheine festzuhängen.”
    Sie stand in einer Ecke an der Arbeitsplatte, hatte einen dreiteiligen Nadelstreifenanzug an, der auch männliche Models ausgesprochen gut gekleidet hätte, und hielt mit beiden Händen die Küchenmaschine hoch – das ganze schwere Gerät. Gloria hatte den Kopf dicht über die Maschine gebeugt und sah auf die Verwicklung hinunter, in der sie steckte. Dann sah sie hoch, zu Sam hinüber. “Meine, äh, Krawatte hat sich im Schneebesen verfangen.”
    “Wie um alles …” Sam eilte ihr zur Hilfe, musste aber das Unglück erst genau in Augenschein nehmen, bevor er einschreiten konnte. Die Enden von Glorias Krawatte waren um die Metallarme des Mixers gewickelt, und der Motor heulte vor Anstrengung auf, um die Schneebesen zu drehen, während der Windsorknoten an Glorias Hals sich immer fester zuzog.
    “Ich weiß nicht, wie das passieren konnte”, sagte sie. “Ich habe die Maschine nur kurz angestellt, um zu sehen, wie sie funktioniert, aber als ich mich hinübergebeugt habe, um den Stecker wieder herauszuziehen, hat sich meine Krawatte da drin verfangen, und ich bin nicht mehr an den Stecker herangekommen. Ich dachte, sie schaltet sich vielleicht ab, wenn ich sie hochhebe, aber jetzt dreht sich das Ding da drin nur noch schneller, wenn ich versuche, die Maschine wieder abzusetzen, und …”
    “Das hätte jedem passieren können”, sagte er, obwohl er wusste, dass sie ihm das nicht glaubte. Sam fasste Gloria an den Schultern und zog sie so weit aus ihrer Ecke, dass das Kabel sich spannte und der Stecker mit einem Plopp aus der Steckdose herausgezogen wurde. Mit einem knirschenden Seufzer verstummte die Küchenmaschine. Sam drückte auf den Freigabeknopf und nahm Gloria die Maschine aus der Hand, um sie abzustellen, während sie die Schneebesen wie Gewichte an ihrer Krawatte hängen hatte.
    Sie drehte an den Schneebesen und zog an dem Stoff – und schaffte es, dass beide sich noch mehr miteinander verknoteten. Kopfschüttelnd kam er näher heran, schob ihre Hände weg und lockerte den Windsorknoten so weit, dass er ihr die ganze Krawatte über den Kopf ziehen konnte.
    “Danke.” Gloria öffnete den Kragenknopf ihres Hemdes, das ihr passte, als wenn es maßgeschneidert wäre, und strich die Ärmel ihrer Jacke glatt. “Sie sind genau im richtigen Augenblick gekommen, Sam. Ich hätte noch tagelang gefangen sein können.”
    “Ich bin sicher, Ihnen wäre noch eine Lösung eingefallen, bevor der Motor völlig heiß gelaufen wäre. Es ist nur schade, dass ich nicht früh genug gekommen bin, um Ihre Krawatte vor der völligen Vernichtung zu retten.”
    “Es ist
Ihre
Krawatte, Sam.” Sie verzog entschuldigend das Gesicht. “Die, die zu diesem Outfit gehörte, mochte ich nicht.”
    Er schaute von den festgezurrten Schneebesen und dem kaum wieder zu erkennenden Stoff in ihre Augen, die immer vergnügter dreinschauten, und gab sich große Mühe zurückzulächeln. Sie sah in ihrem typisch männlichen Anzug sehr klein und sehr weiblich aus. Der nüchterne, stark männliche

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