Engelsasche
und seine Lippen bewegte.
„Okay, also die beiden singen, dass sie sich gesehen haben und wussten, dass der andere ihre große wahre Liebe ist. In dem Film singen sie nicht nur, sondern tanzen dabei einen Walzer. So wie das Porzellanpaar.“
Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag, und ihr lief eine Gänsehaut über den Rücken. Sie sank auf einen der Ledersessel und drückte das Baby an sich.
„Das stimmt. In dem Film tanzen sie. Die Porzellanfigur zeigt auch ein tanzendes Paar.“ Sie sah Ashley an. „Ich tanze so gern. Bevor das angefangen hat, bin ich mit Roxanne oft in die Disco gegangen. Das muss es sein. Ich muss mit ihm irgendwo getanzt haben.“
„Ich glaube wirklich, dass es darauf hinausläuft. Du hast mit ihm getanzt, und er hat sich in dich verknallt.“
Maggie schüttelte den Kopf. „Mit Liebe hat das nichts zu tun. Das ist irgendeine verrückte Besessenheit.“
„Für ihn nicht. Er ruft dich an, verfolgt dich. Er ist der Meinung, dass du zu ihm gehörst, verstehst du? So wie die Jungfrau zum Prinzen gehört.“
Maggies Herz klopfte wild. Sie musste Trace anrufen und ihm sagen, was sie herausgefunden hatten. Ihre Handflächen wurden plötzlich feucht. Sie musste ihn anrufen, und im tiefsten Innern sehnte sie sich danach wie nach nichts anderem.
Andererseits wusste sie, wie schwierig das für sie werden würde. Trace hatte ihren Auszug so aufgefasst, als hätte sie mit ihm Schluss gemacht. Er würde sein Leben weiterleben – so wie sie angekündigt hatte, dass sie es tun wollte.
Ashley streckte die Hände nach ihrem Sohn aus und nahm ihn wieder in die Arme. „Was ist denn los, Maggie? Irgendwas stimmt nicht. Das habe ich dir gleich angesehen, als du durch die Tür kamst.“
Die Traurigkeit überfiel sie wieder. „Ich habe eine Wohnung gemietet. Ich habe Trace gesagt, dass ich morgen ausziehe.“
„Du hast dich von ihm getrennt?“
„Ich habe mich nicht von ihm getrennt. Wie könnte ich? Wir waren ja nie richtig zusammen. Das war eine rein sexuelle Beziehung.“
„Das stimmt doch nicht.“ Ashley setzte sich in den breiten Sessel neben Maggie. „Er liebt dich. So wie er dich ansieht … er sieht immer aus, als würde er dich am liebsten verschlingen. Vielleicht ist es ihm noch nicht bewusst, aber er liebt dich.“
Maggie schnürte sich die Kehle zu. Sie schüttelte den Kopf.
„Und weißt du was? Du liebst ihn auch!“, sagte Ashley forsch.
„Nein …“
„Glaubst du das echt? Sieh dich doch an!“
Maggie schluckte, um den Kloß in ihrer Kehle loszuwerden. „Selbst wenn ich das täte, es würde nicht funktionieren. Ich binzu einer Beziehung nicht fähig. Wenn es zu eng wird, renne ich weg.“
„Du meinst, so wie jetzt?“
Maggie schloss die Augen. Sie hatte es wieder getan. Doch diesmal, statt zu entkommen, sich befreit zu fühlen, ging es ihr, als würde sie in ein tiefes dunkles Loch fallen.
Ashley legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter und streichelte sie mitfühlend.
Maggie kamen die Tränen und tropften ihr auf die Wangen. „Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr.“
Ihre Schwester lächelte. „Also dann sehe ich da wirklich kein Problem. Du brauchst gar nichts weiter zu tun, als es ihm zu sagen.“
Maggie atmete zittrig aus. „Du kennst ihn ja nicht. Er hat eine richtig schlimme Ehe hinter sich. Gerade fing er ein bisschen an, mir zu vertrauen. Das habe ich verspielt.“
Ashley wurde wieder ernst. „Ach, Maggie.“
Maggie stand auf, beugte sich hinunter und gab dem Kleinen einen Kuss auf die Stirn. „Ich muss ihn anrufen. Ihm sagen, was ihr beide herausgefunden habt.“
Ashley stand ebenfalls auf und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Tu das. Ruf ihn an. Gib ihn noch nicht auf. Und dich auch nicht.“
29. KAPITEL
Im Büro lehnte Trace sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. Er war zwei Tage nicht zu Hause gewesen. Mit Rowdy als Gesellschaft hatte er auf dem Sofa im Hinterzimmer geschlafen.
Er rieb sich die Bartstoppeln an seinem Kinn. Eine Rasur und eine Dusche wären jetzt fällig. Aber er hatte nach wie vor einen Auftrag von Maggie. Der Job war immer noch nicht erledigt.
Er seufzte in die Stille, die um ihn herum herrschte. Wenigstens hatte er sich um ihre Käuferliste gekümmert. Sol hatte die Personen überprüft, die ihre Fotografien gekauft hatten, aber nichts Brauchbares gefunden bis auf die Adressen ihrer Arbeitsstellen.
Trace arbeitete gerade eine Theorie aus. Er hatte nur noch nicht die Zeit gefunden, alles zu einem
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