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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Ganzen zusammenzufügen. Er musste mit Maggie reden, ihr erklären, worum es ging. Und er brauchte ihre Mitarbeit, wenn er die zweite Hälfte der Fotos durchging, die am Abend der Vernissage verkauft worden waren.
    Er griff aber nicht zum Hörer. Maggie zog heute Morgen aus. Sie hatte ihn nicht angerufen. Offensichtlich benötigte sie seine Hilfe nicht.
    Als jemand an die Tür klopfte, blickte er auf. Jake Cantrell öffnete und trat ein, Trace stand sofort auf.
    „Hey, Buddy, wie schön, dich zu sehen.“ Trace reichte ihm die Hand. Cantrell ergriff sie und klopfte ihm auf den Rücken.
    „Ganz meinerseits, Kumpel.“ Der ehemalige Marine war eins fünfundneunzig groß und muskulös, mit dunklem Haar und hellblauen Augen. Er und Trace hatten über die Jahre hin und wieder zusammengearbeitet, das letzte Mal mit Dev Raines und Johnnie Riggs in Mexiko an einem Fall von Kindesentführung.
    „Ich dachte, du würdest dich südlich der Grenze befinden“, sagte Trace.
    „War ich auch. Bin gerade zurückgekommen. Dachte mir, ichkönnte eine oder zwei Wochen Pause machen, bevor du mich wieder anheuerst.“
    „Wenn ich bis dahin nichts habe, gibt es sicher jemand anderen. Für Typen wie uns ist immer Arbeit da.“
    Männer, die in gefährlichen Situationen gut auf sich aufpassen konnten, deren Arbeit an erster Stelle stand und die alles ihnen Mögliche taten, um die Guten vor den Bösen zu beschützen.
    Jake setzte sich in den Sessel neben Traces Schreibtisch. Bei seiner Größe wirkte das Büro gleich etwas kleiner. „Was gibt es denn Neues?“, wollte er wissen. „Läuft irgendwas Aufregendes?“
    Trace seufzte. „Das dachte ich bis vor Kurzem, aber es hat nicht funktioniert.“
    Jake musterte die Bartstoppeln auf dem Kinn seines Freundes. „Rothaarig?“
    Er nickte. „Ich muss unbewusst eine Todessehnsucht haben.“
    Sein Freund lachte. „Es gibt immer ein nächstes Mal.“
    Nicht für mich, dachte Trace jedoch. Dies war sein letzter Versuch in Bezug auf eine feste Beziehung, sein letzter Vorstoß zu Heim und Familie. Er hatte Maggie nichts davon gesagt. Tatsächlich war es ihm erst richtig klar geworden, als es bereits zu spät gewesen war. Das Luftschloss war eingestürzt. Er würde den gleichen Fehler nicht noch einmal machen.
    „Unglücklicherweise ist sie immer noch meine Klientin“, sagte er. „Hat Probleme mit einem Stalker. Vielleicht hängt auch noch was anderes dran. Ich kann jetzt nicht einfach ‚Goodbye‘ sagen – jedenfalls nicht so bald.“ Trace berichtete Jake von dem Feuer und ihrem misslungenen Trip an die Küste.
    „Wenn du Hilfe brauchst, weißt du, wo du mich finden kannst“, bot Jake an.
    „Danke. Alex und Ben sind mit eingestiegen. Rex hat das Haus überwacht. Bisher hat keine von unseren Aktionen irgendwas gebracht.“
    „Wie gesagt …“ Jake stand auf und ging zur Tür.
    Trace brachte ihn bis zum Eingang. Er sah ihm nach, während er den Parkplatz überquerte und in seinen schwarzen offenen Jeep mit dem Überrollbügel und den überdimensionierten Rädern stieg. Langsam sah man dem Wagen sein Alter und den Verschleiß durch Cantrells Aufträge an.
    Trace beobachtete, wie er mit lautem Röhren davonfuhr. Als er sich umdrehte, entdeckte er Annie, die aus dem Fenster sah.
    „Bei diesem Mann bekomme ich Herzflattern, und dabei bin ich schon vierundsechzig.“
    Trace lachte. „Na ja, offensichtlich bist du dann noch nicht tot.“
    Sie lachte. „Wohl nicht.“ Dann warf sie ihm ihren mütterlich besorgten Blick zu. „Du siehst aus wie irgendwas, was die Katze reingeschleppt hat. Weißt du, die Letzte hat mir richtig gefallen. Ich dachte, aus euch beiden wird was.“
    „Das dachte ich auch. Die Lady scheint aber anderer Meinung zu sein.“
    „Dann ist sie dumm.“
    Er atmete müde aus. „Wahrscheinlich bin ich nicht für eine feste Beziehung gemacht.“
    „Das stimmt nicht, Trace Rawlins. Du warst ein guter Ehemann für dieses verdorbene Mädchen, das du geheiratet hast. Ich dachte wirklich, die hier wäre anders.“
    „Das ging mir auch so. Das zeigt doch nur, wie falsch es ist, seinen Gefühlen zu folgen.“
    Annie wollte etwas dagegen sagen, aber in dem Moment klingelte das Telefon und verschaffte ihm eine Gnadenfrist. Er ging ins Haus, um wieder in sein Büro zurückzukehren.
    „Leitung eins“, rief Annie hinter ihm her. „Es ist deine Lady. Vielleicht ist sie ja wieder zu Verstand gekommen.“
    Trace warf ihr nur einen düsteren Blick zu. Er setzte sich an den

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