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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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Frauen, die wir von oben beobachten.« Luzifer appellierte nun an die Engel und er leuchtete heller als der Morgenstern. »Die Grenze ist in den Wolken der Wiese gezogen worden. Jetzt steht es euch allen frei, eure Wahl zu treffen.«
    Der erste himmlische Schreiber stand am Fuße des Throns in einem flimmernden Glühen und fing an, die Namen aufzurufen. Er begann mit dem rangniedrigsten Engel, dem siebentausendachthundertzwölften Sohn des Himmels:
    »Geliel«, rief der Schreiber, »Letzter der achtundzwanzig Engel, die die Häuser des Mondes regieren.«
    So hatte es begonnen.
    Der Schreiber führte eine Strichliste. Chabril, der Engel der zweiten Stunde der Nacht, erwählte Luzifer, und Tiel, der Engel des Nordwindes, den Himmel, zusammen mit Padiel, einem der Wächter des Kindbetts, und Gadal, einem Engel, der sich mit magischen Riten für die Kranken befasste. Einige der Engel trugen lange Appelle vor, andere sagten kaum ein Wort. Daniel widmete der Zählung wenig Aufmerksamkeit. Er musste sich selbst finden, und außerdem wusste er bereits, wie es endete.
    Er watete durch das Feld der Engel, dankbar für die Zeit, die es dauerte, alle Entscheidungen auszurufen. Er musste sein eigenes Ich erkennen, bevor es sich aus den Massen erhob und die naiven Worte sprach, für die er seitdem bezahlt hatte.
    Auf der Wiese herrschte Aufruhr – Getuschel und blitzende Lichter, ein Rumoren von leisem Donner. Daniel hatte den Namen nicht gehört, der aufgerufen worden war, hatte den Engel nicht gesehen, der hochgeschwebt war, um seine Entscheidung zu verkünden. Er drängte sich durch die Seelen nach vorn, um besser sehen zu können.
    Roland. Er verneigte sich vor dem Thron. »Bei allem Respekt, ich bin noch nicht bereit zu wählen.« Er sah den Thron an, deutete jedoch auf Luzifer. »Du verlierst heute einen Sohn und wir alle verlieren einen Bruder. Es scheint, dass viele weitere folgen werden. Bitte, triff diese Entscheidung nicht leichtfertig. Zwing unsere Familie nicht, auseinanderzubrechen.«
    Daniel kämpfte beim Anblick von Rolands Seele mit den Tränen – der Engel der Poesie und Musik, Daniels Bruder und sein Freund –, als dieser sein Flehen in den weißen Himmel richtete.
    »Du irrst dich, Roland«, donnerte der Thron. »Und indem du mir trotzt, hast du deine Entscheidung getroffen. Heiße ihn auf deiner Seite willkommen, Luzifer.«
    »Nein!«, kreischte Arriane und flog aus der Mitte der Helligkeit, um neben Roland zu schweben. »Bitte, gib ihm nur Zeit, um zu verstehen, was seine Entscheidung bedeutet!«
    »Die Entscheidung ist getroffen«, war alles, was der Thron zur Antwort gab. »Ich sehe hinter die Worte in seine Seele – er hat sich bereits entschieden.«
    Eine Seele streifte die Seele von Daniel. Heiß und überwältigend, sofort zu erkennen.
    Cam.
    »Was bist du?«, flüsterte Cam. Er spürte, dass an Daniel etwas anders war, aber man konnte einem Engel, der den Himmel nie verlassen und der keine Vorstellung von dem hatte, was kommen würde, unmöglich erklären, wer er wirklich war.
    »Bruder, sorge dich nicht«, flehte Daniel. »Ich bin es.«
    Cam fasste ihn am Arm. »Das spüre ich, obwohl ich auch sehe, dass du nicht du bist.« Er schüttelte grimmig den Kopf. »Ich hoffe, dass du aus einem bestimmten Grund hier bist. Bitte. Kannst du verhindern, dass dies geschieht?«
    »Daniel.« Der Schreiber rief seinen Namen auf. »Engel der stummen Wächter, der Grigori.«
    Nein. Noch nicht. Er hatte sich noch nicht zurechtgelegt, was er sagen wollte, was er tun würde. Daniel stürmte durch das blendende Licht der Seelen um ihn herum, aber es war zu spät. Sein früheres Ich erhob sich langsam und sah weder zum Thron noch auf Luzifer.
    Stattdessen blickte er in die neblige Ferne. Blickte, wie sich Daniel erinnerte, sie an.
    »Bei allem Respekt, ich werde es nicht tun. Ich werde nicht Luzifers Seite wählen und ich werde auch nicht die Seite des Himmels wählen.«
    Von den Lagern der Engel, von Luzifer und vom Thron erhob sich ein Gebrüll.
    »Stattdessen wähle ich die Liebe – die ihr alle vergessen habt. Ich wähle die Liebe und überlasse euch eurem Krieg. Du machst einen Fehler, dies über uns zu bringen«, sagte Daniel gelassen zu Luzifer. Dann drehte er sich um und richtete das Wort an den Thron. »Alles Gute im Himmel und auf Erden ist aus Liebe geboren. Dieser Krieg ist nicht gerecht. Dieser Krieg ist nicht gut. Liebe ist das Einzige, wofür es sich zu kämpfen lohnt.«
    »Mein Kind«, dröhnte die

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