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Engelsfluch

Engelsfluch

Titel: Engelsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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etwas. »Mist, nicht dabei.« Enttäuscht legte sie das Gerät beiseite und ließ sich zurück in die Kissen fallen.
    »Was denn?«
    »Ein Foto von Marcos Freund«, sagte sie frustriert. »Bislang sind wir davon ausgegangen, dass die Tat von Hass motiviert ist. Aber vielleicht nutzt der Täter das nur, um uns in die Irre zu führen, und ist ein ganz normaler Irrer.«
    Deacon strich sich eine Haarsträhne aus den Augen und zog fragend die Augenbrauen hoch. »Was verstehst du unter einem ›normalen Irren‹?«
    »Vielleicht hat Marcos Freund ihm den Laufpass gegeben. Vielleicht ist Marco daraufhin völlig durchgeknallt und schneidet jetzt jedem Vampir die Gurgel durch, der ihn an seinen Exfreund erinnert.«
    Deacon runzelte die Stirn. »Aber die Opfer sind ganz unterschiedliche Typen: blond, dunkelhaarig, schwarz, weiß.«
    Sara seufzte. »Schade, die Idee war so gut.«
    »Die ist auch immer noch gut.« Seine Hände hielten im Streicheln inne. »Rein äußerlich wiesen sie zwar keine Übereinstimmungen auf, aber alle hatten ungewöhnlich intensiven Kontakt zu Menschen.«
    »Das könnte eine Spur sein«, sagte sie und hatte das Gefühl, der Lösung ganz nah zu sein. »Rodney habe ich auch nur anhand seiner Menschenfreunde aufgespürt. Irgendwie hat er den Kontakt nicht abbrechen können.«
    »Zwei der Opfer hatten menschliche Partner.«
    »Das ist jetzt nichts mehr Besonderes«, sagte sie. »Besonders unter den jungen Vampiren sind Mensch-Vampir-Paare recht häufig.«
    »Ja, aber wenn du die anderen Faktoren hinzuaddierst, ergibt sich schon ein gewisses Muster.« Er schob die Decke beiseite und stand auf.
    Lieber Gott, Erbarmen.
    Schamlos starrte sie ihm hinterher, als er zu seiner Jacke ging und ein kleines schwarzes Gerät aus seiner Jacke zog. »Dieses Gerät hier ortet die Sender mittels GPS . Ich habe es zwar so eingestellt, dass es piept, sobald sich die Zielperson bewegt, aber sicherheitshalber … Nein, alle noch nach wie vor am gleichen Ort – zumindest die Sender.«
    »Ich mache mir Sorgen um Tim«, murmelte sie, während sie überlegte, ob Deacon wohl etwas dagegen haben würde, wenn er ihre Zähne an seinem festen, muskulösen Fleisch spüren würde. »Seit Tagen wurde er nicht mehr gesehen. Wenn er nicht der Mörder ist …«
    »Ja, aber irgendjemand muss Lucy füttern, ansonsten wäre sie viel abgemagerter.«
    »Stimmt.« Sie zog sich das Laken über den Kopf. »Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du nackt bist. Zieh dir was an.«
    Überrascht lachte er auf und es klang so sexy, dass Sara sich am liebsten gleich wieder auf ihn gestürzt hätte.
    »Und zwar sofort. Das ist ein Befehl der neuen Direktorin.«
    »In deren nackte Zehen ich jetzt gerne beißen würde.«
    Kichernd zog sie ihre Zehen ein. »Beeil dich.«
    Immer noch lachend schien er ihrer Aufforderung nachkommen zu wollen. »Wie wäre es mit einer kleinen Dusche? Wir sind ziemlich verschwitzt.«
    »Die Dusche ist winzig.« Doch sie lugte hinter dem Laken hervor.
    Herausfordernd sah er sie an.
    Sie konnte einfach nicht genug von ihm bekommen, also stand sie auf und folgte ihm in die Dusche. Doch am Ende behielt sie das letzte Wort … indem sie ihn in diesem winzigen Glaskabuff in den Wahnsinn trieb.

6
    Es war bereits sieben Uhr morgens, als sie endlich aufbrachen. Geschlafen hatten sie nicht, dafür waren sie aber aufgeputscht von Glückshormonen, wie Sara sie gerne nannte, und bis an die Zähne bewaffnet. Die Vampire, die Sara beschatteten, führten offenbar etwas im Schilde und da wollten sie ihnen keine allzu leichte Zielscheibe bieten.
    Die Straßen lagen in winterlicher Dunkelheit, und Nebel umfing die Häuser in einer beinahe zärtlichen Umarmung. Selbst der Schrottplatz lag im gedämpften Licht wie verträumt da.
    »Lass es uns heute mal direkt angehen«, schlug sie vor. »Ich behaupte einfach, Simon hätte mich geschickt, nach ihm zu schauen.«
    Deacon nickte und brachte die Maschine vor dem mit einem Vorhängeschloss versehenem Tor zum Halten. »Lucy sollte jeden Moment hier sein.«
    Aber die Minuten verstrichen und Deacons geliebter Höllenhund ließ auf sich warten. Sara hatte ein zunehmend ungutes Gefühl. »Warte mal kurz.«
    Sie stieg vom Motorrad und machte sich am Schloss zu schaffen. Dann winkte sie Deacon durch. Am liebsten hätte sie das Tor als Fluchtweg offen gelassen, doch sie konnte nicht riskieren, dass Lucy entkam und die Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzte – und vielleicht noch selbst in Angst und

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