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Engelsstern

Engelsstern

Titel: Engelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Murgia
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wegwischen, auch wenn die Wunden schneller heilen würden als bei einem Menschen. Wäre er ein normaler Mensch, dann wäre er jetzt tot.
    »Bald bist du zu Hause. Schlaf jetzt.«
    »Ich will nicht schlafen. Ich will mit dir wach bleiben.«
    »Teagan.« Wieder das großartige Lächeln, das ich so liebte. »Mit Vernunft braucht man dir wohl nicht zu kommen, wie?«
    »Nein.« Ich unterdrückte ein Riesengähnen.
    »Du bist unmöglich. Erstens bist du total erschöpft. Nach allem, was du durchgemacht hast, müsstest du eigentlich unter Schock stehen. Zweitens darfst du jetzt auch nicht wach bleiben. Das ist gegen die Regeln.«
    »Ich bin gar nicht so müde.« Was überzeugen sollte, klang flehend. »Außerdem hab ich ja schon ziemlich viel mitbekommen, das gegen die Regeln ist, oder?«
    »Habe ich dir schon gesagt, dass du so todmüde einfach wunderbar bist?« Er lachte. »Und außerdem brabbelst du.«
    Ich sah ihn scharf an. Heute Nacht sollte ich es unter allen Umständen vermeiden, im Schlaf zu reden, am Ende rutschte mir noch was über Hadrian raus. Aber wem wollte ich was vormachen? Garreth war mein Engel, mein Leben war ein offenes Buch für ihn.
    »Ich brabbele keineswegs.«
    Er zog wortlos die Augenbrauen hoch, in den Mundwinkeln erschien ein leichtes Lächeln.
    »Ich habe Angst, dass du verschwindest, wenn ich die Augen zumache.« Nur ein Flüstern sickerte aus mir heraus, er nahm mich in die Arme und erwiderte nichts auf meine Angst.
    Ich drückte mein Gesicht an seine Brust. Sein Herz schlug gleichmäßig, und meine Augenlider entwickelten ein Eigenleben, gegen das ich nicht ankam. Ich fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

KAPITEL 27

    Schweißgebadet setzte ich mich auf. Mein Herz raste gefährlich. Es war dunkel, ich brauchte einen Augenblick, um mich zu orientieren. Eine Hand streckte sich aus der Dunkelheit heraus und strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    »Garreth?« Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. »W ie lange habe ich geschlafen?«
    Ich wollte auf die Uhr gucken, fand sie aber nicht, und mir fiel ein, dass in meinem Zimmer nichts mehr an seinem Platz stand. Es gab viel aufzuräumen.
    »Du hast drei Stunden geschlafen.«
    »Drei Stunden? Warum hast du mich nicht geweckt, sobald wir hier waren?« War ihm nicht klar, wie lang drei Stunden waren? Das ist ein Riesenbatzen verlorene Zeit, die man in wachem Zustand verbringen sollte.
    Er grinste und genoss meine Verzweiflung. »Du hast gebrabbelt. Ich hab es nicht übers Herz gebracht, dich zu wecken und dich um deinen … wie nennt ihr Mädchen das? Schönheitsschlaf zu bringen.«
    Oh nein. Gebrabbelt.
    Ich verbarg das Gesicht in den Händen. »W as hab ich gesagt?« Ich konnte ihn nicht ansehen.
    »Nun, zunächst mal hast du gesagt, dass du mich liebst, und dann kamen ein paar Dinge, die ich nicht ganz verstanden habe. Wie gesagt, du brabbelst.«
    Okay, jetzt kann ich hochgucken.
    »Ist es wahr, dass du mich liebst?«, flüsterte er und beugte sich zu mir.
    »Ja. Das ist wahr.«
    Er beugte sich noch ein Stück weiter vor, dann gab er mir den süßesten, zartesten Kuss auf den Mund, der seinen Lippen möglich war. »Ein paarmal hast du Hadrian erwähnt. Nicht oft, nur ein paarmal.«
    »Und?«
    Wollte ich das wirklich wissen?
    Er wandte einen Moment lang den Blick ab und nahm sein Licht mit. Gleich in mehrfacher Hinsicht stand ich im Dunkeln.
    Ups, was habe ich angerichtet?
    »Garreth?«
    Er wandte sich wieder zu mir, das matte Licht aus seiner Haut fiel auf mein Gesicht.
    »Es war, wie du seinen Namen gesagt hast. Ab und zu hast du im Schlaf regelrecht panisch geklungen. Fast hätte ich dich geweckt. Ich fühle mich schuldig, weil du allein mit ihm fertig werden musstest. Und dann, als die Panik vorbeiging, hast du … ich weiß auch nicht. Du hast fast so geklungen, als sei Hadrian der, den du willst.«
    Er nahm meine Hand und umschloss sie mit seiner,betrachtete mein Zeichen und wechselte das Thema. »Tut es noch weh?«
    »Nein, alles in Ordnung.«
    Sein Finger zog die Linien in meiner Hand nach, strich dann über die weiche Haut an meinem Handgelenk und fuhr zart über die Innenseite meines Arms. Das warme Prickeln, das er auslöste, ließ mich erbeben. Ich sah zu und war erstaunt, dass seine Berührung keine sichtbare Spur hinterließ.
    Garreth hob den Kopf, das Blau seiner Augen, die sogar hier im schummrigen Zimmer leuchteten, machte mich schwach.
    »Danke, dass du mich gerettet hast«, flüsterte er.
    »Gern

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