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Engelsstern

Engelsstern

Titel: Engelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Murgia
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geschehen.«
    »Ich habe jetzt erst begriffen, dass wir unseren gemeinsamen Kreis geschlossen haben.«
    »W as meinst du damit?«
    Er legte den Kopf schief und betrachtete mich. »Ich bin so daran gewöhnt, dir zu helfen, als ich dann Hilfe brauchte, war ich … Ich bin dir einfach sehr dankbar.«
    Ich lächelte ihn an. Er hatte recht. Es war erstaunlich, was sich alles in den letzten paar Tagen verändert hatte. Wie er und ich uns verändert hatten.
    »Ich fühle mich fast – menschlich.«
    »Ist das so schlimm?«
    »Nein, überhaupt nicht. Da du ja jetzt ganz gut alleine klarkommst, ist es vielleicht nicht mehr so undenkbar, ein Mensch zu werden.«
    »Aber dann könntest du mich nicht mehr retten.«
    »Aah, da irrst du dich, meine Liebe.« Er küsste mich erneut auf den Mund. »Ich kann dich vor dem mitreißenden schwarzen Engel in deinen Träumen retten.«
    »Bist du eifersüchtig – auf einen Traum?«
    »Und wie«, sagte er.
    Ohne Vorwarnung umfasste er mit den Händen mein Gesicht, dann lagen seine Lippen auf meinen, aber diesmal waren seine Küsse hart, drängend, menschlich und wild. Seine Hände glitten auf meine Schultern hinab, mit den Daumen zog er mir das Shirt von der Haut. Ich riss an seinen Hemdknöpfen, aber er hielt meine Hände fest und stoppte mich. Er ließ gerade lange genug los, um eine Locke glattzustreichen, die auf meinem Hals lag. Sein warmer Atem, als er die entblößte Haut über meinem Schlüsselbein küsste, ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
    Meine Hände wühlten durch sein Haar, im Mondlicht, das durch das Fenster fiel, war zu sehen, dass es völlig verwuschelt war. Sein Hemd war ihm so gut wie vom Oberkörper gerissen und entblößte seine glatte Haut. Seine blauen Augen blickten wild, es tat fast weh, ihn anzugucken. Er war makellos. Das würde ich nie sein, erst recht nicht nach dem, was ich mir mit Hadrian erlaubt hatte. Trotzdem hatte ich es gerade hingekriegt, dass Garreth nach Luft schnappte. Vielleicht hatte ich ja doch etwas Macht.
    »W as war denn das?«, fragte Garreth.
    Während sich mein eigener Atem beruhigte, stellte ich erfreut fest, dass Garreth immer noch nach Luft rang.
    »W ow. Ich schaffe das bei dir auch?« Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    »W as meinst du?«
    War er denn blind?
    »Deinetwegen fühle ich mich die ganze Zeit so«, gab ich leise zu. Es wurde einfacher, ihm zu sagen, was ich fühlte.
    »W illst du damit sagen, dass du meinetwegen die ganze Zeit über das Gefühl hast, dir bleibt die Luft weg?« Er lächelte und rückte näher an mich ran.
    »Mh-hmm.«
    »Und willst du damit sagen, dass dein Herz ein winziges bisschen schneller schlägt, wenn meine Lippen – sagen wir hier sind?« Seine Lippen berührten wieder meinen Hals. Er genoss das Spiel ohne Ende. Und ich? Ich fühlte mich so schwach und flatterig, als hätte ich jetzt Flügel, die mich gerade noch aufrecht hielten, während der Rest von mir dahinschmolz.
    Sein Mund strich über meine Schulter. »Mmm, du bist so verführerisch.«
    »Dann bleib.«
    »Bin ich doch. Die Sonne geht auf.«
    Widerwillig nahm ich den schwachen Lichtstrahl wahr, der über den Boden kroch.
    »Es wäre höchst unangenehm, deiner Mutter die Lage erklären zu müssen, aber ich habe jetzt eine Überraschung für dich, und eine später.«
    Er sah meine enttäuschte Miene, als er mich auf die Beine zog. Ich warf meine Arme um seinen Hals, als obihn das am Gehen hindern könnte. In dem Moment bemerkte ich meine Uhr, die genau dort auf dem wieder aufrecht stehenden Nachttisch stand, wo sie hingehörte. Ungläubig sah ich mich im Zimmer um. Es sah aus, als wäre nie was gewesen.
    »W ann ist …?«
    Auf der Suche nach einer Antwort drehte ich mich zu Garreth um, aber er war schon verschwunden.

KAPITEL 28

    Auch bei genauester Überprüfung hatte ich im Spiegel nichts finden können, was die Alarmglocken meiner Mutter zum Schrillen gebracht hätte, also fühlte ich mich gerüstet und ging nach unten. Sie stand an der Spüle.
    »Ach, Teagan. Ich hab dich gar nicht kommen hören.« Sie steckte zur Hälfte im Unterschrank und kramte nach einer neuen Mülltüte. »Hast du gut geschlafen?«
    »Ja, geht so.«
    Schlafen? Hatte ich geschlafen? Ach ja, als mich Garreth mit Zauberhand ausgeschaltet hatte auf dem Rückweg von   … wo war ich noch gewesen?
    »Ist alles in Ordnung mit dir?« Sie warf mir einen merkwürdigen Blick zu.
    Oje, jetzt geht’s los.
    »Mir geht’s gut, Mom. Warum?

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