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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wollte sie sich vergewissern, dass er auch derjenige war, für den er sich ausgab. »Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, es gibt noch ein paar Dinge, die meine Aufmerksamkeit erfordern, bevor wir den Startstreifen erreichen.«
    »Natürlich«, sagte Forsythe mit einem Kopfnicken und trat an die Seite des Gangs, um sie vorbeizulassen. »Wenn das das Bettzeug für unsere Kabinen ist, geben Sie es einfach Ronyon. Sie müssen es nicht selbst dorthin bringen.«
    »Alles klar.« Sie ging zu Ronyon und gab ihm das Bettzeug.
    Der große Mann sah Forsythe fragend an. Bring es in unsere Kabinen, signalisierte Forsythe ihm. Du kennst den Weg noch?
    Sicher, signalisierte Ronyon, nahm das Bündel und klemmte es sich unter den Arm. Soll ich dann dort warten?, signalisierte er mit einer Hand.
    Ja, mach das. Ich werde bald nachkommen.
    Chandris stand noch immer mit einem seltsamen Gesichtsausdruck in Ronyons Nähe. »Er ist taub«, erklärte Forsythe. »Wenn Sie mit ihm sprechen wollen, müssen Sie das über mich machen.«
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Dann werde ich mal wieder an die Arbeit gehen. Sind Sie sicher, dass Ronyon allein den Weg zu ihrer Kabine zurückfindet?«
    »Er hat einen guten Orientierungssinn«, versicherte Forsythe ihr.
    »Aha«, sagte sie und nickte. »Na gut, ich gehe sowieso in dieselbe Richtung.«
    »In Ordnung.« Forsythe stellte Blickkontakt mit Ronyon her. Das ist Chandris, signalisierte er. Sie wird mit dir zu den Kabinen zurückgehen.
    Ronyon nickte, und dann gingen er und Chandris den Gang entlang. »Und wenn ich mich recht erinnere«, sagte Forsythe, wieder an Kosta gewandt, »wollten wir zur Steuerkabine gehen.«
    Kosta sah dem Pärchen nach, das den Gang entlang verschwand. »Richtig«, sagte er und richtete – mit einer sichtlichen Anstrengung – die Aufmerksamkeit wieder auf Forsythe. »Wenn Sie mir folgen wollen, Sir …?«
    Auf dem Marsch gestattete Forsythe es sich, kurz das Gesicht zu verziehen. Kosta und Chandris hatten irgendetwas vor – klarer Fall. Das erkannte er an ihren Reaktionen, und zwar mit der gleichen Leichtigkeit, mit der er Ronyons Gebärden zu deuten vermochte. Nun musste er nur noch herausfinden, was genau sie vorhatten.
    Und er konnte nur hoffen, dass – was immer auch es war – es nicht seinen Plänen zuwiderlaufen würde, den Strom der Engel zu stoppen.

25
    Das Schleppfahrzeug fuhr an, straffte das Seil – und mit einem Ruck begann die Gazelle zu rollen. Ronyon, der noch immer das Bettzeug trug, wurde durch die plötzliche Bewegung überrascht, taumelte leicht und stieß gegen die Wand des Korridors.
    Das war die Gelegenheit, auf die Chandris gewartet hatte. Im nächsten Moment war sie neben ihm, fasste ihn am Arm und drückte sich gegen ihn.
    Ihr blieben nur ein paar Sekunden, bis er das Gleichgewicht zurück erlangte und sie sich zurückziehen musste. Aber mehr als ein paar Sekunden brauchte sie auch nicht. Ihr Gespür hatte sie bei diesem Gespräch, das sie vor einer Minute mit Kosta und dem Hohen Senator Forsythe geführt hatte, nicht getrogen.
    Ronyon trug einen Engel.
    Einen Engel. Sie wiederholte das Wort lautlos, und in ihrem Kopf jagten sich alte Pläne und neue Möglichkeiten. Ein Engel. Nicht etwa der Reserve-Engel der Daviees, den nicht zu stehlen sie sich geschworen hatte, sondern ein regierungsamtlicher Engel. Einer von Tausenden. Einer, den man wahrscheinlich nicht einmal vermissen würde.
    Wie Hanan ihr gesagt hatte, bedurfte es nur einer hoch spezialisierten Neurochirurgie und eines halben Jahres intensiver Therapie – und zwei Million Ruya, um das alles zu bezahlen.
    Ich bin auf den Pfad der Tugend zurückgekehrt, sagte sie sich. Doch die Worte klangen hohl und bedeutungslos. Zumal sie auch nie gesagt hatte, dass sie auf den Pfad der Tugend zurückgekehrt sei. Der einzige Grund, weshalb sie in letzter Zeit nichts gestohlen hatte, war der, dass sie nichts gesehen hatte, was die Mühe gelohnt hätte.
    Bis jetzt.
    Sie erreichten Hanans Kabine, und Ronyon betrat sie. Er lächelte Chandris fröhlich zu, als er das Bündel mit dem Bettzeug auf dem Schreibtisch ablegte. »Soll ich die Betten machen?«, fragte Chandris, bevor sie sich daran erinnerte, dass er sie nicht hören konnte. Doch während sie noch nach einem Weg suchte, die Frage am besten rüberzubringen, schüttelte Ronyon schon den Kopf und tippte sich auf die Brust. Dann ging er zur Koje und zog das alte Bettzeug ab.
    Er konnte also von den Lippen lesen. Interessant, dass Forsythe es

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