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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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verspürte ein leichtes Frösteln. Chandris. Chandris Lalasha, der blinde Passagier der Xirrus . Er hatte Pirbazari prophezeit, dass sie und Kosta gemeinsame Sache machten; und nun schien die Vorhersage sich bewahrheitet zu haben.
    Sie war an Bord – und er würde ein paar Tage in der Enge dieses Schiffes mit ihnen verbringen.
    Er schüttelte den Anflug von Unsicherheit ab. Das waren schließlich Trickbetrüger. Trickbetrüger neigten eigentlich nicht zur Gewalt.
    Ronyon sah ihn an; ihm stand auch die Unsicherheit ins Gesicht geschrieben. Wir werden für ein paar Tage an Bord des Schiffs bleiben, signalisierte Forsythe ihm. Das ist Mr. Kosta – er bringt uns zu unseren Kabinen. Der andere Mann, der gerade hier war, heißt Mr. Daviee.
    Ronyon nickte, und Forsythe wandte sich wieder an Kosta. »Wenn Sie so weit sind, können wir losgehen.«
    »In Ordnung.« Kosta ließ den Blick nur einen Moment zu lang auf Ronyon ruhen.
    Was bedeutete, dass ihm eine Frage auf der Zunge lag, er aber nicht wusste, wie er sie formulieren sollte. »Ronyon ist taub«, sagte Forsythe und ersparte ihm eine Nachfrage. »Er ist auch etwas zurückgeblieben. Wenn Sie ihm etwas sagen müssen, das nicht durch einfache Gesten ausgedrückt werden kann, wenden Sie sich an mich.« Was natürlich nicht ganz der Wahrheit entsprach. Aber das musste Kosta nicht wissen.
    »Ich verstehe«, sagte Kosta. »Äh … Wenn Sie mir bitte folgen wollen, die Kabinen befinden sich in dieser Richtung.«
    Sie gingen zur inzwischen geschlossenen Luke zurück und dann noch ein kurzes Stück bis zu einem von mehreren identischen Quergängen. Die erste Tür des Gangs öffnete sich zu einer kleinen, aber behaglich eingerichteten Kabine. »Das ist eigentlich Orninas Raum«, sagte Kosta und führte sie hinein. »Hanans Kabine befindet sich gegenüber auf dem Gang. Ich rufe jetzt Chandris und frage sie, wo das Bettzeug aufbewahrt wird.«
    »In Ordnung«, sagte Forsythe, als Kosta um ihn herum zur Sprechanlage neben dem Bett ging. Er fühlte sich nicht ganz wohl bei der Vorstellung, Hanan und seine Schwester aus ihren Kabinen zu werfen. Mit einer solchen Reaktion war er aber auch schon konfrontiert worden; und er wusste, dass sie sich noch unbehaglicher fühlen würden, wenn er darauf bestand, sich mit weniger als der besten Unterkunft zu begnügen, die sie anzubieten hatten.
    Kosta beendete das Gespräch und schaute auf. »Sie wird in ein paar Minuten hier sein«, sagte er Forsythe. »Sie können hier warten, aber ich kann Sie auch zur Steuerkabine bringen und Ornina vorstellen.«
    »Dann gehen wir zur Steuerkabine«, entschied Forsythe. »Anschließend wären Sie vielleicht so gut, die Spezifikationen für dieses Schiff aufzurufen, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann.«
    »Gewiss«, sagte Kosta. »Hier entlang, bitte.«
    Sie waren wieder durch die Luke gegangen, hatten die Richtung zum Mittelpunkt des Schiffs eingeschlagen und bogen gerade um eine Ecke, als sie einer jungen Frau begegneten, die einen Stapel Bettwäsche auf dem Arm hatte. »Da bist du ja«, sagte Kosta und drehte sich wieder zu Forsythe um. »Das sind unsere Gäste: der Hohe Senator Forsythe und … äh …«
    »Sein Name ist Ronyon«, half Forsythe ihm und unterzog das Mädchen einer schnellen Musterung. Er schätzte sie auf höchstens Mitte zwanzig, fand sie recht attraktiv, wenn sie auch noch irgendwie unreif wirkte, und ihre Körpersprache drückte Selbstbewusstsein und Beherrschung aus. Sie gehörte eindeutig hierher auf die Gazelle , und für einen Moment fragte er sich, ob er sich bezüglich ihrer Identität geirrt haben konnte.
    Und dann warf er noch einmal einen – längeren – Blick auf ihr Gesicht mit diesem neutral-höflichen Ausdruck und diesen kalten, berechnenden Augen. Es war der taxierende Blick eines professionellen Politikers … Oder eines virtuosen Trickbetrügers.
    Nein, er hatte sich nicht geirrt. »Und Sie«, fügte er hinzu, »müssen wohl Chandris sein.«
    »Ja«, antwortete die Frau knapp, und ihr Blick schweifte kurz zu Ronyon. »Ihre Anwesenheit an Bord der Gazelle ist uns eine Ehre. Dürfte ich fragen, was einen Hohen Senator auf unser bescheidenes Schiff führt?«
    »Gewisse Umstände sowie ein Interesse an Mr. Kostas Forschungsarbeit«, sagte Forsythe ihr. »Ich werde mich bemühen, Sie nicht bei der Arbeit zu stören.«
    »Ich bin sicher, dass es keine Probleme geben wird«, schnarrte sie cool. Ihr Blick fiel auf den Anhänger um seinen Hals – vielleicht

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