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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zusammen. »Klar«, sagte sie. »Bin gleich wieder da.«
    So viel zu noch mehr Studienzeit, grämte sie sich, als sie durch die verschlungenen Korridore zurückging. Jedoch war es immer noch ärgerlicher als gefährlich. Schließlich betrieben die Daviees diese Engel-Sammlung schon seit elf Jahren. Sie wussten ganz bestimmt, was sie taten.
    Ganz egal, wie schlimm Angelmass auch war, sie würde einen »einfachen Flug« dorthin sicherlich meistern. Und ein einfacher Flug war schließlich alles, was sie brauchte.
    Mehr aus Neugier als aus sonst einem Grund beobachtete Chandris das Chronometer in der Steuerkabine, während sie dort wartete; und exakt um 6:00:02 Uhr hob die Gazelle ab.
    Es fühlte sich fast genauso an wie der Shuttle-Start zur Xirrus , als sie Uhuru zum ersten Mal verlassen hatte: das Gefühl einer gleitenden Bewegung auf der dicken Betonpiste und eines genauso ruhigen Aufstiegs gen Himmel, untermalt vom stetigen Brüllen der Triebwerke von hinten.
    Allerdings war sie damals auch in einer Passagierkabine gewesen, ohne die Monitore und Anzeigen und die ständigen Gespräche zwischen Hanan, Ornina und den Controllern – und es wurde ihr schnell klar, dass der Start eines Raumschiffs interessanter war, als er sich anfühlte.
    Das Geräusch der Triebwerke war nämlich nicht nur ein unartikuliertes Brüllen. Es war vielmehr ein »Konzert« aus mehreren unterschiedlichen Brüllgeräuschen, von denen jedes von einer anderen Maschine stammte – nur das Konzert blieb das Gleiche. Und der Himmel war auch alles andere als leer: Es mussten noch Hundert andere Fluggeräte unterwegs gewesen sein, und alle schienen sie sich in gefährlicher Nähe zu ihnen zu befinden.
    »Wir erreichen jetzt die Startscheibe, Chandris«, verkündete Ornina von ihrem Platz aus. »Unterseitenkamera, wenn du dir das ansehen willst.«
    Chandris richtete den Blick auf das Display, das die Unterseite des Schiffs zeigte. Dort war es – zumindest vermutete sie das. Es wanderte ins Sichtfeld, während die Gazelle über die Landschaft hinwegflog. Es wirkte beinahe zerbrechlich und hatte die Form eines riesigen Tellers – und es sah so aus, als ob es jeden Moment explodieren würde.
    Und dann explodierte es wirklich. Hundert Punkte am Umfang sprühten Funken, und sie sah, dass die Oberfläche der Scheibe von einem Schleier aus Licht verhüllt wurde. Unter dem Schleier schien das ganze schrottige Ding sich aufzulösen …
    Und dann war es urplötzlich verschwunden. Zusammen mit der ganzen Stadt.
    Chandris blinzelte, und ihr Blick huschte zwischen den Displays hin und her – und allmählich dämmerte es ihr, dass die Stadt verschwunden war, weil die Gazelle schon deutlich an Höhe gewonnen hatte.
    Deutlich an Höhe gewonnen.
    »Dein erster Startscheiben-Start?«
    Chandris drehte sich um und bemerkte, dass Ornina sie ansah. »Eigentlich nicht«, sagte sie und fragte sich unbehaglich, ob es denn ihr erster hätte sein sollen. In dem Material, das sie an Bord der Xirrus gesichtet hatte, hatte auch kein Wort über Startscheiben gestanden. War das eine Besonderheit von Jägerschiffen? »Aber der erste, bei dem ich die Gelegenheit hatte, ihn zu verfolgen«, fügte sie hinzu und hoffte, dass damit alle Unklarheiten beseitigt waren.
    »Möchtest du unseren Vektor noch einmal kontrollieren, Chandris?«, fragte Ornina. »Wir müssten uns jetzt auf einem Abfangorbit zum Katapult befinden.«
    »Sicher«, sagte Chandris mit einem Kopfnicken, schwenkte den Computerausleger zu sich herum und konzentrierte sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe. Diesen Teil hatte sie förmlich bis zum Exzess studiert. Der Kursvektor der Gazelle – da war er. Um den Abfangorbit zu berechnen, musste sie nur noch die richtige Anzeige aufrufen und die Linien einblenden … »Sieht gut aus«, meldete sie. »Vielleicht etwas zu kurz gesprungen.«
    »In Ordnung, zu kurz«, sagte Hanan. Das Brüllen der Triebwerke verstärkte sich für einen Moment und schwächte sich der wieder ab. »Kein Wunder – Startscheibe Zwei hat immer etwas zu wenig Dampf«, merkte er an. »Vielleicht finde ich eines Tages die Zeit, sie zu reparieren.«
    »Aber nicht, bevor Startscheibe Vier in Betrieb ist«, hielt Ornina dagegen. »Wie lautet die geschätzte Ankunftszeit am Katapult, Chandris?«
    Chandris warf einen Blick auf ihr Display und fand die entsprechende Zahl. »Etwa eine Viertelstunde«, sagte sie.
    »Gut.« Sie legte den Kopf etwas auf die Seite. »Wir sind jetzt alle hier, falls du wieder in

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