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Entfesselt

Entfesselt

Titel: Entfesselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Unterwäsche war, blieb ihr nichts anderes übrig, als die drei Teile anzuziehen. Denn dass der Kerl zurückkam und sie noch immer nackt im Bett lag, wollte sie auf jeden Fall vermeiden.
    Noch immer etwas wacklig auf den Beinen setzte sie sich an den Rand des Bettes und zog zuerst den BH an. Sie hatte kleine, feste Brüste und der BH passte sich so perfekt ihrem schlanken Körper an, dass er beinah maßgefertigt wirkte. Ihr fiel wieder ein, dass sie im Bett nackt gewesen war. Bestimmt hatte der Mistkerl genug Zeit gehabt wenigstens mit Händen und Augen Maß zu nehmen.
    Der Slip passte ebenfalls und das Kleid floss über sie, wie eine sanfte Berührung. An der Schrankwand war ein Spiegel. Sie stand auf und ging hinüber. Beinah blieb ihr die Luft weg. Sie sah wirklich großartig aus. Sie trug nie Kleider. Wer hätte sie unter den Laborkitteln, Schutzbrillen und unförmigen Plastikhandschuhen auch sehen sollen?
    Aber das hier sah einfach fantastisch aus. Wenn sie nicht gerade ans Bett gefesselt gewesen wäre, hätte sie sich eher als Gast in einem Luxushotel einsortiert, und nicht als Entführungsopfer. Leider war sie aber das letztere, und die Formulierung „Dann endet meine Gastlichkeit“ echote noch überdeutlich in ihr.
    Sie öffnete die Tür und zog sie vorsichtig auf. Sofort stieg ihr ein Geruch in die Nase, der ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Es roch nach Rotkohl und Rindfleisch, nach Kartoffeln und dicker, herrlicher Sahnesoße. Ihr Magen gab ein obszönes Geräusch von sich und erinnerte sie, dass die letzte Mahlzeit wohl schon geraume Zeit zurücklag.
    „Du siehst sexy aus, Doc!“
    Sie fuhr herum. Nicolai stand hinter ihr und lächelte. Sein Blick glitt über ihren Körper, so gierig und forschend, dass ihr heiß und kalt wurde. Und schwindelig.
    „Sagten Sie nicht etwas von Essen?“, fragte Amanda, indem sie zwei Schritte zurücktrat.
    Nicolai folgte ihr wie im Tanz und stand wieder vor ihr. Er griff nach ihren Händen. Sie versuchte sich zu befreien, doch der Griff um ihre Handgelenke war unerbittlich. Er hob ihre Arme empor und betrachtete ihren Körper, drehte sie einmal um die eigene Achse und ließ wieder von ihr ab.
    „Du bist schön“, befand er schlicht. „Und durchtrainiert.“
    Ihr Puls raste. Sie widerstand dem Drang ihre schmerzenden Handgelenke zu reiben. Am liebsten hätte sie ihm eine geknallt. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie das Echo ertragen konnte. Außerdem war es besser von seinem Entführer wie ein nobler Gast behandelt zu werden, als angekettet in einer Ecke zu kauern.
    „Ich laufe“, sagte sie etwas tonlos und blickte in seine hellgrünen Augen, die den hypnotisierenden Blick einer Mamba hatten. Er nahm ihre Hand und führte sie zu einem Tisch.
    „Ein gutes Training für einen weiblichen Körper“, befand er und zog ihr einen Stuhl zurück, auf den sie sich nach kurzem Zögern setzte. Nervös verschränkte sie die Hände auf dem Tisch, um ihr Zittern zu verbergen. „Und was machen Sie?“
    „Inwiefern?“ Er setzte sich ihr gegenüber und zündete zwei Kerzen an, als wären sie bei einem romantischen Candlelight-Dinner. Kurz fragte sie sich, ob er vielleicht geistesgestört sein mochte. Allerdings neigten Physikerinnen nicht dazu irre Stalker anzuziehen.
    „Sie sind gut in Form.“ Amanda räusperte sich, als ihr auffiel, dass die Bemerkung durchaus zweideutig interpretiert werden konnte. Er lächelte arrogant und nickte. „Vielen Dank! Ich mache dies und das.“
    Plötzlich schwang eine Tür auf und es kam eine große, gertenschlanke Blondine heraus, die zwei Teller vor sich hertrug.
    Als Amanda sie genauer ansah, stellte sie fassungslos fest, dass es die Dame war, die sie auf so indiskrete Weise mit Nicolai beobachtet hatte, nur dass sie jetzt einen schlichten, dunkelgrauen Zweiteiler trug.
    Unweigerlich blieb ihr der Mund offen stehen, was ihr Gegenüber offenbar höchst amüsant fand. Nachdem die Frau wieder aus dem Zimmer verschwunden war, kam er ihrer Frage zuvor.
    „Sie arbeitet für mich“, erklärte er.
    Amanda nickte. „Und ist offenbar äußerst vielseitig!“
    „Vielseitigkeit ist etwas, das ich sehr schätze!“
    „Ja, das habe ich mitbekommen.“
    Er schmunzelte amüsiert, hob sein Weinglas und prostete Amanda zu. Schamgefühl war diesem Kerl offenbar völlig fremd.
    „Warum bin ich hier?“, fragte sie und griff nach ihrem Suppenlöffel. Nicolai stützte die Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Finger

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