Entfessle mich! (German Edition)
hinein?“
„Hast du Schulangst oder Flugangst? Den Rest musst du schon selber machen.“ Sascha lächelte liebevoll.
„ Okay . Ich werde es angehen. Die einmalige Chance, nach Rom zu kommen, bekomme ich vielleicht nie wieder.“
„Wer weiß, wenn du gut bist, wirst du öfter auf Veransta l tungen oder Galerien müssen.“
Sascha nahm sie liebevoll in den Arm, hielt sie fest und flü s terte ihr ins Ohr . „Du bist mein Superstar, du machst deinen Weg, das weiß ich.“
Er gab ihr sehr viel Zuversicht und sie war froh, dass er sie bis hierher begleitet hatte. Gina betrat den Raum, in dem die Kursteilnehmer saßen , und setzte sich auf eine n gut gepolste r ten Stuhl.
Die hintere Zimmertür ging auf und zwei Männer kamen herein . Einer von den beiden musste der Flugkapitän höchs t persönlich sein, oder ein Pilot. Vielleicht war das auch das Gleiche. Bisher hatte sich Gina nie dafür interessiert, darum kannte sie sich nicht mit den verschiedenen Uniformen aus, aber dieselbe Wirkung hatten sie alle auf Gina. Der Pilot machte auf sie einen mächtigen Eindruck mit seiner akkuraten und sorgfältig gebügelten Uniform. Er trug eine flache Kop f bedeckung, die vorne nach oben gespannt war und einen schwarzen Plastikschild besaß, auf dessen Rand sich eine go l dene Kordel befand. Mitten drauf zierte ein filigraner, fliege n der Goldvogel die Mütze. Das Gesicht des Kapitäns war ma r kant, er strahlte eine gewisse Strenge aus. Seine ordentlich gebundene Krawatte passte farblich zum Rest des Anzuges. Auf jedem seiner Ärmel waren vier goldene Streifen zu s e hen. Was auch immer dies bedeuten sollte, Gina war von di e ser Erscheinung fasziniert. Die Schuhe des Kapitäns waren blank poliert und schwarz. Sie waren vorne auffallend spitz zula u fend und irgendwie machte es auf Gina einen domina n ten Eindruck. Wenn sie sich diesen Herrn alles in allem ansah, spürte sie seine geheimnisvolle Macht. Er würde ihr schon zeigen, wie das ging , keine Angst mehr zu haben.
Der zweite Mann stand abseits und sah zu, was der Kapitän tat. Es stellte sich etwas später heraus, dass dies der Flugps y chologe war. Er war zu unscheinbar, um Ginas Interesse zu wecken. Seine Haare waren grau wie sein Anzug. Er hatte ein Durchschnittsgesicht, das man aus der Menge nicht herau s kennen würde. Was sollte an ihm interessant sein? Die beiden arbeiteten gut zusammen, waren aufeinander eingespielt und boten den Kursteilnehmern das Du an, damit sich eine freundschaftliche Basis aufbaute.
Der Psychologe eröffnete die Rede . „Flugangst reicht von Unbehagen, über nervöse Muskelverspannung bis hin zu r e gelrechten Panikattacken. Die meisten haben Angst vor Tu r bulenzen und vor Triebwerksausfällen. Viele haben Angst vor einem Absturz. Ebenso gut kommen Ängste vor der Höhe, der Enge und dem Ausgeliefertsein recht häufig vor.“
Die meisten der Anwesenden nickten und Gina fand ihr Problem auch dargestellt. Der Flugkapitän nahm sich sogleich des weiteren Themas an und übernahm das Wort .
„Unser Programm sieht wie folgt aus: wir bilden kleine Gruppen, in denen ihr über die Funktionsweise der Maschine aufgeklärt werdet und auch darüber, was in euren Köpfen passiert, wenn ihr nicht wisst, was auf euch zukommt.“
Gina fühlte sich in dieser Gruppe gut aufgehoben und als sich der Kapitän ihr näherte, um ihr einen Fragebogen und einen Kugelschreiber hinzulegen, nahm sie seinen herbsüßen Duft wahr. Er hatte sich dezent parfümiert. Sie konnte es nur riechen, wenn er nah an sie heran kam. Das gehörte wohl zu seinem Auftreten. Es war ein Geruch, der Ginas Riechnerv liebreizend kitzelte. Sie sah ihn an und musterte erneut seine korrekte Erscheinung. Diesmal sah der Kapitän auch in ihr Gesicht und lächelte unvermutet. Gina lächelte leicht b e rauscht zurück und war ganz in Gedanken versunken. Sie e r mahnte sich selbst, doch sie konnte sich nicht beherrschen und stellte sich vor , was der Kapitän unter seinem Anzug trug. Ob er behaart oder rasiert war? Trug er Boxershorts, Schießer Feinripp oder gar einen String? Gina starrte auf seine Hose und stellte sich sein Gemächt vor. Der hatte bestimmt ein ordentliches Triebwerk.
„Gina, was denkst du?“ Ups, er konnte wohl ihre Gedanken lesen? Sie fühlte sich ertappt und setzte sich ke r zengerade hin .
„Äh … an das Triebwerk.“
„Ach. Und was ist so interessant an dem Triebwerk?“ Es sah aus, als hätte der Kapitän sie genau verstanden. Er lächelte sie
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