Entfessle mich! (German Edition)
es.
„Nein, lass gut sein. Eins nach dem anderen. Heute machen wir erst das Lollobrigida -F oto.“ Gina spürte, dass ein Hauch Eifersucht in der Luft hing. Interessant, was es alles für Typen gab und was sich zwischen verschiedenen Charakteren no n verbal aber doch spürbar abspielen konnte. Sie versuchte noch mehr über Djahil herauszu finden, nahm Sascha beiseite und fragte danach .
„Djahils Mutter kommt ursprünglich aus Indien. Darum die schöne Naturbräune. Er ist eines meiner besten Männerm o dels. Schau dir seine muskulöse Statur an. Er verkörpert den Mann schlechthin, dazu seine goldbraune Hautfarbe. Das macht ihn exotisch und er ist begehrt. Er macht noch andere Fotosessions , außer Mode und Historical Pics . Setz dich bitte an den großen Tisch, du wirst geschminkt.“
„Er etwa auch? Man sieht ihm regelrecht an, dass er weiß, wie gut er aussieht.“ Gina deutete mit der Hand in Djahils Richtung.
„Ja natürlich. Sieh dir das Filmplakat an, es muss alles so sein, wie darauf abgebildet und zwar zu hundert Prozent . Selbst die feine Bartlinie bei ihm und die Smoky Eyes bei dir. Wir müssen haarscharf und prägnant den Stil der damaligen Zeit herüberbringen . Alles muss absolut echt aussehen.“
„Und das Diadem? Das ist nicht gerade als Original zu b e zeichnen.“
„Ja das, ähm, habe ich mit Aluminiumfolie aufgepimpt. Auf dem Foto wird man das nicht erkennen.“
„Hoffentlich. Warum ist dir das eigentlich so wichtig?“ Gina schielte zum Schminktisch, an dem Djahil Platz genommen hatte.
„Es gibt regelrechte Konkurrenzkämpfe bei den Fotoevents zu diesem Thema. Eine große Rivalität herrscht unter den in der Szene bekannten Fotografen. Die besten Fotos werden prämiert. Ich möchte einmal im Leben den Vogel abschießen und wissen, dass mein fotografischer Stil ausreichend präzise und sorgfältig ist, um unter den weltbesten und prominenten Fotografen zu bestehen. Eine Prämierung täte meinem Ego gut und würde mir nebenbei noch neue Aufträge verschaffen. Die Kunstfotografie ist doch etwas ganz anderes als Mode- oder Porträtaufnahmen .“
„Ah, jetzt verstehe ich das Ganze viel besser. Ich werde mich anstrengen und du sollst dein Gewinnerbild machen“ , beendete sie die Unterhaltung und setzte sich an den großen Tisch neben Djahil. Er lächelte ihr zu und musterte sie von oben bis unten.
Die Stylisten begannen an Gina mit dem Modellieren der Augenbrauen. Ohne sie abzurasieren, nur durch Überdecken mit spezieller Grundierung erreichten sie einen akzeptablen Effekt. Es war nicht hundertprozentig genau, aber annehmbar. Auf dem Foto würde es nicht sichtbar sein. Gina bekam au f fällig viel grauen Lidschatten und einen orangeroten Glanzli p penstift aufgetragen. Nachdem man ihre Haare mit unterlegter Watte aufgebauscht hatte, steckten ihr die Stylisten das gli t zernde, schwere Diadem hinein. Großartig, perfekt. Die Kün s te der Maskenbildner waren unglaublich. Gina sah alles im Spiegel und hatte am Ende den Eindruck, eine andere Person säße ihr gegenüber.
„Die Form des Kleides stimmt nicht“ , stellte Sascha fest. Gina sah an sich hinab und dann wieder zu dem Bild, das noch aufgestellt gegenüber dem Bett stand.
„Was, wieso?“ Sie sah angespannt in den Spiegel und ve r glich das Kleid mit dem auf dem Foto.
„Ich hole dir ein Korsett“ , sagte Sascha. Ein Korsett? Kon n te man auf diese Weise die ungewöhnlich schlanke und V-förmige Taille hinbekommen? Sascha war schnell zurück. Zum Glück konnte Gina aus dem Kleid steigen und musste es nicht über den schon gestylten Kopf zu streifen.
„Komm her“ , forderte Sascha sie auf und half ihr beim A n ziehen. Das Korsett war blütenweiß und hatte eingearbeitete, steife Plastikschienen. Vorne war es mit weißen Rüschen b e setzt und passte sich ihrem Busen an. Hinten musste Sascha es zuschnüren. Gina sah es im Spiegel und fand, dass man dieses Teil durchaus als offenes Oberteil tragen konnte, ohne ein Kleid darüber. Es sah sehr aufreizend aus. Da zog Sascha mit einem Ruck die Schnüre fest.
„Uff ! “ Gina bekam im ersten Augenblick keine Luft mehr. Sascha nestelte, zog und band an ihrem Rücken und dem Ko r sett, daraufhin kam sich Gina bald sehr steif vor. Wenn sie ehrlich war, gefiel ihr diese Bewegungseinschränkung sogar, jetzt konnte sie gut die entstandene V-Form ihres Oberkö r pers erkennen und bewunderte ihre plötzlich superschlanke Silhouette. Als sie erneut in das Kleid stieg, sah alles
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