Entfuehrung in den Highlands
...“
„Diese Angelegenheit wird sich mit und ohne unsere Hilfe klären.“ Er öffnete die Tür. „Schlaf gut, mein Weib. Dies wird die einzige Nacht sein, in der du in den Genuss kommst, in meinem Bett zu liegen.“
„Aber du kannst nicht einfach ...“, protestierte sie mit schwacher Stimme.
Mit einem Krachen, das von der hohen Decke widerhallte, fiel die Tür hinter ihrem Gemahl ins Schloss.
5. KAPITEL
Der Fluch, der auf den MacLeans liegt, ist uralt. Er wurde zu Zeiten des Robert the Bruce von der berüchtigten weißen Hexe über sie verhängt. Sie wohnt in den Wäldern außerhalb von Muir da Og. Man sagt, sie sei schön wie der Sonnenaufgang, und ihre einzige Freude bestünde darin, die Herzen der Männer zu essen, die sie abwies.
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
Noch bevor sie langsam aus tiefem Schlaf erwachte und die Augen öffnete, spürte Fiona, dass sie nicht allein war.
Sie streckte sich, drehte sich auf die Seite und sah, dass Jack neben dem Kamin saß. Das Feuer ließ Schatten über sein Gesicht zucken. Sein Halstuch war aufgebunden, seinen Mantel hatte er über einen Stuhl geworfen und seine Hemdsärmel hochgerollt, sodass sie seine muskulösen Unterarme sehen konnte. Er hielt ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit in der Hand, während er mit leerem Blick in die flackernden Flammen starrte.
Fiona stützte sich auf den Ellbogen und schob sich mit der anderen Hand die Haare aus den Augen. „Nun, was hat dein Anwalt gesagt?“
Er drehte sich nicht einmal um, um sie anzusehen. „Du weißt verdammt genau, was er gesagt hat. Es bräuchte die Zustimmung des Parlaments, die Ehe zu annullieren, es sei denn, du bist bereit zu sagen, ich hätte dich nicht angerührt. Und dazu bist du wohl kaum bereit, nicht wahr?“
„Nein“, stimmte sie ihm ruhig zu.
Er wandte keinen Blick vom Feuer, das knackte und knisterte, und dessen Hitze bis zum Bett spürbar war.
Fiona war dankbar für die Wärme. Als er gegangen war, hatte sie vor Wut gekocht, doch die Kälte im Zimmer hatte sie gezwungen, in dem großen Bett Zuflucht zu suchen. Sie hatte ihren Mantel ausgezogen und versucht, ihre Stiefeletten aufzuschnüren, doch die Bänder hatten sich verknotet, und mit ihren klammen Fingern war es ihr nicht gelungen, sie zu entwirren. Schließlich war sie vollständig bekleidet zwischen die Laken gekrochen, hatte ihren Kopf in einem Kissen vergraben und war augenblicklich eingeschlafen.
Von seinem Stuhl aus sah Jack sie nun mit versteinerter Miene an. Mit einer Hand hielt er sein Glas umklammert, und sein Blick war eisig.
Sie zupfte am Saum des schweren Lakens. „Ich nehme an, du bist sehr müde. Vielleicht solltest du schlafen ...“ Er knallte das Glas auf den Beistelltisch und brachte sie mit einem flammenden Blick zum Schweigen. „Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst! Ich bin in dieser Ehe gefangen, aber ich denke nicht daran, mir das Gejaule einer Gemahlin anzuhören, die ich nicht wollte.“ Mit beiden Händen krallte sich Fiona ins Laken. „Sehr gut“, erwiderte sie mit leidlich fester Stimme. „Ich werde mich nie wieder nach deinem Wohlergehen erkundigen. Aber glaub ja nicht, dass ich schlechtes Benehmen dulden werde. Wir können wenigstens höflich zueinander sein, bis wir das Kind haben. Anschließend werde ich wieder nach Schottland gehen. “
„Und das Kind?“
Sie runzelte die Stirn. „Er wird bei mir bleiben.“
„Gut. Es soll mir recht sein, dass du mit ihm verschwindest, wenn du mich von da an in Ruhe lässt. “ Seine Stimme war ebenso kalt wie sein Blick.
Eigentlich hätten seine Worte nicht die Macht haben dürfen, ihr wehzutun, denn sie waren genau das, was sie von ihm erwartet hatte.
Jack stand auf, zog sein bereits gelöstes Halstuch zur Seite weg und warf es auf einen Stuhl. Während er erneut sein Glas füllte und daraus trank, schwankte er leicht.
Er war betrunken. Fionas Herz wurde noch schwerer. Er würde jetzt zu ihr ins Bett kommen und seine Pflicht erfüllen, und sie ... was würde sie tun? Ihr Körper und ihr Geist waren auf seltsame Weise in Zwiespalt, und sie fürchtete sich vor den kommenden Augenblicken. Fürchtete sich vor dem, was einst das wunderbarste Erlebnis ihres Lebens gewesen war.
In ihrer Erinnerung war die Leidenschaft zwischen Jack und ihr etwas Warmes, Leuchtendes und Wunderschönes, aber nun würde es nicht mehr dasselbe sein. Seine Rücksichtnahme und seine
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