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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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schenkte ihr einen kurzen, amüsierten Blick. „Nein? Wie könnte ich nicht? Du warst meine Erste.“
    „Das ist unmöglich“, protestierte sie. „Du hattest vor mir bereits eine Geliebte! Und Alexander hat gesagt, es wäre nicht deine erste Geliebte gewesen.“
    „Dann war es also dein Bruder, der dir davon erzählt hat. Erinnere mich daran, damit ich mich anständig bei ihm bedanke, wenn ich ihn sehe! “, forderte er sie mit funkelnden Augen auf.
    „Ich hätte es ohnehin erfahren“, behauptete sie achselzuckend.
    Jack stritt die Existenz seiner damaligen Geliebten mit keinem Wort ab. „Ja. Aber du warst etwas Besonderes: nämlich meine erste Jungfrau.“
    Verlegen starrte sie die Spitzen ihrer Stiefeletten an, die unter ihren Röcken hervorschauten. Wenn sie nur ein gefühlloser Gegenstand wie ein Schuh sein könnte, etwas, das keine Gefühle und keine Erinnerungen oder ähnlich unangenehme Dinge kannte.
    Mit gerunzelter Stirn dachte sie darüber nach, was Schuhe für ein wundervolles Dasein hatten. Sie wurden poliert und gepflegt, und niemals wurde etwas Schwierigeres von ihnen erwartet als ein gelegentlicher Tritt in ein wenig Matsch oder eine kleine Pfütze. Sie hätte wetten können, dass ihre Stiefeletten sich niemals wünschten, sich einfach so in Luft aufzulösen.
    Fiona betrachtete ihre Hände, den Saum ihres Mantels, die gegenüberliegende Sitzbank, alles außer ihm. „In London ist es sicher wärmer als auf dem Land, nicht wahr?“
    „Ja.“ Als er seine Beine ausstreckte, presste sich sein Schenkel noch fester gegen ihren. „Es ist viel wärmer.“
    Sie sah ihn von der Seite an. Wann war sein Blick so hart geworden? Obwohl er nicht finster dreinsah, lag doch in seiner ganzen Haltung unterschwellig sehr viel bitterer Zorn. Sie hatte insgeheim gehofft, er hätte die Umstände ihrer Heirat akzeptiert und würde nicht länger gegen sein Schicksal ankämpfen. Diese Hoffnung hatte sie jedoch getrogen, wie sie jetzt einsah.
    „Wann werden wir da sein?“, erkundigte sie sich, nachdem sie mühsam einen Seufzer unterdrückt hatte.
    „Bald. Wir haben in Barnet die Pferde gewechselt, sie sind also noch ziemlich frisch“, erklärte er ihr.
    „Barnet? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir dort gehalten haben. “
    „Du hast geschlafen. Ich habe deinem Bediensteten gesagt ...“
    „Er hat einen Namen“, wies sie ihn knapp zurecht. „Es wäre höflicher, wenn du diesen Namen benutzen würdest, anstatt ihn dein Bediensteter zu nennen.“
    Jack zog die Brauen zusammen. „Du bist doch nicht etwa eine von diesen sozial engagierten Frauen?“
    „Das Einzige, wofür ich mich engagiere, ist eine Verbesserung deiner armseligen Manieren“, stellte sie mit schmalen Lippen klar.
    „Meiner was?“, fragte er ungläubig.
    „Deiner armseligen Manieren. Ich wette, du kannst keinen einzigen deiner Diener beim Namen nennen, habe ich recht?“
    „Für solchen Unsinn fehlt mir die Zeit. Ich habe Dutzende von Dienern.“
    „Dutzende?“, vergewisserte sie sich. „Wie groß ist dein Stadthaus?“
    „Groß genug.“ Als er ihren Blick auffing, hob er beschwichtigend die Hand. „Moment. Bevor du dich noch mehr aufregst, lass mich versuchen, mich an den Namen des verdammten Mannes zu erinnern, der deine Kutsche fährt.“ Er runzelte die Stirn. „Heißt er Seth?“
    „Simon.“
    „Dann eben Simon. Er kam ans Fenster, als wir hielten, um die Pferde zu wechseln. Als ich ihm erklärte, dass ich dich nicht wecken wollte, hat er die Deichsel abgestützt, um frische Pferde anzuschirren. Dein Simon ist ziemlich erfinderisch.“
    „Das ist mir noch nicht aufgefallen.“
    „Ich habe ihm erklärt, du seiest sehr erschöpft von unseren Flitterwochenaktivitäten.“
    Fiona schnappte nach Luft. „Das hast du nicht getan!“ Im schwachen Licht der Laterne glitzerten Jacks Augen. „Nein, ich habe es nicht getan. Aber ich habe darüber nachgedacht. “ Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie noch dichter an sich heran. „Nicht jeder Bräutigam zeigt in der Hochzeitsnacht so viel Verständnis für seine Braut wie ich.“ Er legte die Hand um ihr Gesicht und folgte mit dem Daumen der Linie ihrer Wange. „Zu deinem Glück bin ich ein geduldiger Mann.“
    In Fionas Bauch war plötzlich ein seltsames Geflatter, während ihre Haut prickelte. Schon immer war er fähig gewesen, sie mit einer einfachen Berührung und einem zärtlichen Wort dahinschmelzen zu lassen. Er war sich seiner selbst so sicher - während sie gegen

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