Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
Vom Netzwerk:
also!“, stellte Jack erleichtert fest. „Das ist der Grund, weshalb ich Sie nicht erkannt habe. Ich wage zu behaupten, dass ich Sie selten gesehen habe, während Sie im Stall arbeiteten.“
    „Nun ja, Mylord.“ Peter sah ihn unglücklich an und zögerte weiterzusprechen. „Ich habe Sie jeden Tag gesehen. Seit meinem zwölften Geburtstag war ich Ihr Vorreiter.“ „Wie alt sind Sie jetzt?“, erkundigte sich Jack und starrte ihn an.
    „Vierundzwanzig, Mylord.“
    Großer Gott! Der Mann war neun Jahre lang fast täglich vor seiner Kutsche hergeritten und anschließend drei Jahre sein Lakai gewesen, und Jack konnte sich nicht einmal an sein Gesicht erinnern. Gesetzt den Fall - nur mal so angenommen - Fiona hatte recht, und er kümmerte sich kein bisschen um seine Diener.
    Himmel, er brauchte noch etwas zu trinken. Er konnte keine klaren Gedanken fassen. „Vielen Dank, Peter.“
    Der Diener verbeugte sich unsicher.
    Durch den Säulengang sah Jack in Richtung Haustür. Die Tür würde ihm von einem anderen Diener geöffnet werden, und zusammen mit diesem Diener arbeiteten noch viele andere in seinem Haus. Sie alle hatten Namen, die er nicht kannte, und Gesichter, die er vielleicht nicht erkennen würde.
    „Verdammt noch mal, ich werde eine verfluchte Liste brauchen, um mir all die Namen zu merken! “ Er rieb seine Stirn und wünschte sich, er hätte den letzten Cognac nicht getrunken, denn er war tatsächlich nicht ganz auf der Höhe. Nun ja, das geschah seiner unverschämten Frau nur recht. Wieso war sie so verdammt verführerisch und schickte ihm auch noch ein Unwetter hinterher, wenn er sich vor ihr in Sicherheit brachte?
    Er brauchte etwas zu essen. Auf nüchternen Magen konnte ein Mann nur ein bestimmtes Maß an Hexerei ertragen.
    Oben an der Treppe blieb Jack stehen und hielt sich mit einer Hand am Geländer fest. Nun musste er das Geländer loslassen, um die Tür zu erreichen, aber er war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war.
    Er dachte noch mit angestrengt gerunzelter Stirn über seine Möglichkeiten nach, als ihn eine tiefe Stimme in schottischem Tonfall ansprach: „Sieh an, wen haben wir denn da?“
    Eine andere, womöglich noch tiefere Stimme, antwortete: „Es ist niemand anders als Black Jack Kincaid mit der schwarzen Seele, der betrunkene Lump, der uns unsere Schwester gestohlen hat.“
    Jack seufzte und schickte einen Blick hinauf zum Himmel. War Gott wütend auf ihn? War das der Grund, aus dem er ihm all diese Prüfungen schickte?
    „Genau“, mischte sich noch eine weitere Stimme ein. „Der ist es. Bringt ihn um. Ich bin hungrig, und im Gasthof warten warme Pasteten auf uns. Wir sollten also schnell machen und es hinter uns bringen.“
    „Genau. Macht voran“, sagte jemand anders. Es folgte ein Furcht einflößendes Geräusch, als würde jemand an seinen Fingern ziehen und die Gelenke knacken lassen.
    Jack wandte sich um, während er sich mit einer Hand immer nach am Geländer festklammerte. Fionas Brüder, alle vier, standen in seiner Auffahrt, und er selbst war sturzbetrunken.
    Hastig schloss er die Augen und sprach ein kurzes, inbrünstiges Gebet. Als er die Lider wieder öffnete, waren sie immer noch da, alle vier, und alle vier offensichtlich zornig.
    Es gab keinen anderen Ausweg, als sich ihnen zu stellen, diesen Eseln. Jack wandte sich erneut der Treppe zu und kämpfte sich die Stufen, die er soeben mühsam erklommen hatte, wieder hinunter. Dabei hielt er sich krampfhaft am Geländer fest und hoffte inständig, dass sie nicht bemerkten, wie die Welt langsam nach links kippte.
    Die Morgensonne umgab Fionas Brüder mit ihren goldenen Strahlen, als wären sie Gabriel und seine Erzengel, die gekommen waren, um Rache zu nehmen.
    Wenn es aber etwas gab, das Jack über die MacLeans wusste, dann betraf es die Tatsache, dass der einzige Engel, den es in dieser Familie gab, nun in seinem Bett schlief.
    Dieser Gedanke brachte ihn zum Lächeln. Dass sie wütend auf ihn waren, änderte nichts an den Tatsachen. Fiona war seine Ehefrau. Und ihre Brüder würden nichts tun, was ihre Schwester entehren oder sie in Verlegenheit bringen würde.
    Diese Erkenntnis machte ihm Mut. Jack blinzelte ins Licht, fluchte und stellte sich auf die andere Seite der Treppe, wo ihm die Sonne nicht mehr direkt in die Augen schien.
    Groß reichte nicht aus, um Fionas Brüder zu beschreiben. Sie waren wuchtig gebaut, mit schwellenden Muskeln und kräftigen Nacken. Alle waren dunkelhaarig wie Fiona. Bis auf

Weitere Kostenlose Bücher