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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Dougal, was Jack ziemlich amüsant fand, denn Dougal bedeutete „dunkler Fremder“. Während Fionas grüne Augen jedes ihrer Gefühle widerspiegelten, waren die Augen ihrer Brüder so dunkel, dass sie fast schwarz erschienen. Und sie alle starrten Jack finster an.
    „Was für eine nette Überraschung.“ Jack lehnte sich gegen das Geländer und schob seinen Hut etwas tiefer in die Stirn, um seine Augen ein wenig mehr zu beschatten. „Fiona MacLeans verlorene Brüder. Oh. Wartet. Fiona Kincaid muss es ja richtig heißen.“
    „Reiz uns nicht, Dummkopf“, brummte Dougal. „Wir sind gekommen, um sicherzustellen, dass es unserer Schwester gut geht.“
    „Genau“, stimmte ihm Hugh zu. In Wahrheit nur ein Jahr älter als Dougal, erschien er wesentlich reifer, weil ihm eine weiße Haarsträhne in die Stirn fiel. Er maß Jack mit einem eisigen Blick. „Und wenn es unserer Schwester nicht gut geht ... “ Anstatt den Satz zu beenden, schmetterte er krachend seine riesige Faust in die Fläche der anderen Hand.
    Jack beschloss spontan, dass er Fionas Brüder nicht besonders vertrauenerweckend fand. „Es besteht keinerlei Notwendigkeit für euch, hier aufzutauchen. Ich passe jetzt auf Fiona auf. Nicht mehr ihr.“
    Seine Worte lösten bei seinen Zuhörern eine Welle von Missfallen aus. Alexander, der Älteste, bekam einen roten Kopf, während Gregor, Hugh und Dougal ihn mit tödlichen Blicken maßen.
    „Sie ist unsere Schwester und damit unsere Verantwortung, verheiratet oder nicht“, fasste Dougal die Meinung der vier Brüder zusammen.
    „Nicht wenn es nach Pater MacCanney geht“, erwiderte Jack, dessen Kopf im selben Moment plötzlich klar wurde. „Fiona ist nun mein - Seele, Geist und Körper.“ Er ließ sich das letzte Wort auf der Zunge zergehen, angefeuert von einer Mischung aus Trunkenheit und Zorn.
    Mit geballten Fäusten stürzte Dougal vorwärts, doch Alexander legte ihm seine riesige Hand auf die Brust. „Nein!“, polterte er. „Nicht auf diese Weise.“
    Dougal packte nach dem Handgelenk seines Bruders, und einen atemlosen Moment lang dachte Jack, Dougal würde eine Prügelei mit Alexander beginnen. Der Ausgang war klar, denn der älteste MacLean war einen halben Kopf größer als sein Bruder.
    Schließlich ließ Dougal das Handgelenk des Älteren los.
    Alexander versetzte seinem Bruder einen Klaps aufs Hinterteil. „Langsam, Bursche. Es gibt andere Möglichkeiten.“
    Grimmig nickte Dougal. „Wir waren alle halb verrückt vor Trauer um Callum. Fiona hat versucht, mit uns zu reden, aber wir haben nicht zugehört, deshalb hat sie diesen wilden Plan ausgeheckt. Nun müssen wir eine Möglichkeit finden, sie wieder aus der Sache herauszubekommen, ohne dass es sie ihre Ehre kostet.“
    „Ihre Ehre wird unter meiner Obhut nicht verletzt werden“, bemerkte Jack.
    „Es ist nicht ihre Ehre, sondern ihr weiches Herz, um das ich mir Sorgen mache“, erklärte Alexander.
    „Sie ist ein sehr feinfühliges Mädchen“, fügte Hugh hinzu.
    „Genau“, sagte Gregor. „Eine schottische Rose.“
    „Eure feinfühlige, zarte Rose hat mich aus dem Hinterhalt überfallen, mich besinnungslos geschlagen und mich zur Heirat gezwungen“, stellte Jack richtig. „Wenn ihr mit Hamish gesprochen habt, wisst ihr das doch ganz genau.“
    Dougal grinste, und seine Zähne blitzten weiß auf. „Sie hat ein teuflisches Temperament, unsere Fiona.“
    Inzwischen war Jack stocknüchtern. „Was auch immer sie für mich fühlt, auf euch alle war sie jedenfalls sehr wütend.“
    „So ist es“, stimmte ihm Alexander zu. „Sie hätte nicht so überstürzt handeln müssen, wenn wir bereit gewesen wären, ihr zuzuhören.“
    „Callums Tod muss gerächt werden“, brummte Dougal mit gerunzelter Stirn.
    Jack verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Kincaids sind nun mit den MacLeans verwandt. Eure Schwester und ich haben vor drei Tagen geheiratet. Selbst wenn sie zu dem Zeitpunkt noch nicht guter Hoffnung war, könnte sie es jetzt sein.“
    Nach diesen Worten trat erschüttertes Schweigen ein. Dann wirbelte ein plötzlicher Windstoß Staub auf und schüttelte die Bäume. Der Donner klang viel näher als zuvor.
    „Du ... du ...“ Gregor stampfte vorwärts, aber Alexander hielt ihn mit einem scharfen „Halt!“ zurück.
    „Zum Teufel.“ Alexanders Gesicht war so finster wie eine Gewitterwolke. „Kincaid hat recht. Es könnte tatsächlich ein Kind geben. “
    „Aber Fiona ...“, begann Dougal.
    „Ist verheiratet“,

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