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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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auch mehr. Vielleicht würde sie ein oder zwei Freunde gewinnen.
    Tatsächlich war sie schon bald in Gespräche mit mehreren ziemlich geckenhaften, aber durchaus höflichen Gentlemen verwickelt. Jemand hatte ihr ein Glas vorzüglichen Weins in die Hand gedrückt, und im Hintergrund spielte leise Musik, während sie redete und lachte.
    Fiona bewegte ihren Fächer ein wenig rascher, um sich frische Luft zu verschaffen. Die Räume waren überfüllt, aber alles in allem waren Spielhöllen längst nicht so furchterregend, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Sie entschuldigte sich bei ihren Gesprächspartnern und wanderte an den Spieltischen entlang, die hier und da in den Zimmern verteilt waren. Um sie herum waren die Geräusche von Karten und Würfeln, überall erklangen Stimmen und Gelächter. Schließlich entschied sich Fiona für einen freien Platz an einem der Tische und bat höflich, eine Weile zuschauen zu dürfen, bevor sie mitmachte. Nach einer halben Stunde fühlte sie sich sicher genug, um mitzuspielen, und zu ihrer Freude hatte sie schon bald einen kleinen Berg gewonnener Münzen vor sich liegen.
    Ihre Mitspieler waren drei sehr verschiedene Herren. Der Erste war Mr. Grantham, ein furchtbarer Angeber, dessen Anwesenheit nur durch die amüsierte Missachtung, die die beiden anderen Herren ihm entgegenbrachten, erträglich war. Die anderen zwei Spieler waren offensichtlich Gentlemen: Comte d’Orsay, wahrscheinlich der bestaussehende Mann, dem sie jemals begegnet war, und Lord Chessup, der jüngste Sohn des Earl of Stanwick.
    Nach einiger Zeit wurde Fiona des Spiels müde. Sie sammelte ihren Gewinn ein und verabschiedete sich von ihren Mitspielern, die sie alle baten zu bleiben, damit sie eine Chance hatten, ihr Geld zurückzugewinnen. Doch während der vergangenen Stunde war es im Zimmer noch heißer geworden, und sie wollte in die Nähe eines Fensters gehen, um dort frische, kühle Luft zu atmen.
    Irgendwo im Haus spielte jetzt ein kleines Orchester, und Fiona klopfte unbewusst mit der Fußspitze den Takt des lebhaften schottischen Tanzes mit, der gerade erklang.
    Als sich eine warme Hand auf ihren Ellenbogen legte, fuhr sie herum und sah sich einem Fremden gegenüber. Er war groß, hatte schwarzes Haar und klare blaue Augen. Sie waren nicht so strahlend wie Jacks und auch nicht von so satter Farbe, aber der Kontrast mit seinem dunklen Haar war verblüffend.
    Fiona fand ihn nicht unbedingt gut aussehend, obwohl er sicherlich auffiel und über Ausstrahlung verfügte.
    „Entschuldigen Sie.“ Energisch befreite sie ihren Arm aus seinem Griff. „Kennen wir uns?“
    Ihr Gegenüber lächelte reumütig, und seine entspannte Art sorgte augenblicklich dafür, dass sie sich in seiner Gegenwart wohlfühlte. „Ich hatte vor, etwas Geistreiches zu sagen, aber ich sehe, dass Sie sich nicht einmal an mich erinnern.“ Er verbeugte sich. „Mein Name ist Alan Campbell. Ich kenne Ihre Brüder und Ihren Gatten.“
    Das war eine Erleichterung. „Wie nett. Es tut mir leid, dass ich Sie nicht erkannt habe.“
    Er zuckte die Achseln. „Wir sind uns erst ein einziges Mal begegnet, und das ist lange her. Ich hatte gehört, dass Sie in der Stadt sind und Kincaid geheiratet haben. Ich hätte Ihnen meine Aufwartung machen sollen, aber ... Ich fürchte, ich habe keine Entschuldigung für mein Versäumnis.“
    „Ich bin erst seit wenigen Tagen in London“, beruhigte Fiona ihn.
    „Ich weiß.“ Das schiefe Lächeln des Mannes wurde breiter. „Und Ihr Ehemann hat Sie die ganze Zeit mit Beschlag belegt.“
    Sie wünschte sich, es wäre so gewesen. „Woher kennen Sie Jack?“, erkundigte sie sich interessiert. Wenn sie schon nicht mit Jack zusammen war, konnte sie wenigstens versuchen, von seinen Bekannten mehr über ihn und sein Leben zu erfahren.
    „Kincaid und ich kennen uns seit einer Ewigkeit“, erklärte Campbell nicht sonderlich aufschlussreich.
    Er sah sich um, und sein Blick fiel auf einen nahe gelegenen Alkoven, in dem ein mit weichen Kissen ausgestattetes Sofa stand. „Möchten Sie sich setzen?“
    „Ja, bitte“, erwiderte sie dankbar.
    Als sie nebeneinander auf dem Sofa saßen, betrachtete Fiona ihn verstohlen unter ihren Wimpern hervor und stellte fest, dass er in seiner blauen Jacke und den sandfarbenen Hosen sehr elegant wirkte. Mit seinem dunklen Haar erinnerte er sie ein wenig an Gregor.
    Campbell beobachtete das Treiben der Menge. „Das hier ist eine nette, kleine Veranstaltung, nicht wahr?“ „Klein?“

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