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Entfuehrung in den Highlands

Titel: Entfuehrung in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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der tiefer war als jedes Dekollete, das sie jemals getragen hatte. Jack hatte darauf bestanden, es zu kaufen und erklärt, sie in dem Kleid zu sehen, sei eine reine Freude für ihn. Sie konnte nur hoffen, dass er immer noch so dachte, wenn sie in diesem Kleid in eine seiner geliebten Spielhöllen marschierte. Im Vergleich zu dem, was die anderen Frauen dort trugen, würde es wahrscheinlich dezent wirken, aber es war hübsch und zog die Blicke auf sich.
    Anziehend. Ja, das war es, was sie für ihren Ehemann sein wollte. Anziehend, verführerisch und gefährlich. So wie die Frauen, die Jacks Spielhöllen besuchten.
    „Verflucht sei er!“
    Es fühlte sich gut an, es laut auszusprechen. Also sagte sie es noch einmal. „Verflucht sei er, verflucht sei er, verflucht sei er!“
    Sie zog sich an und wählte zu dem Kleid passende Strümpfe und Schuhe aus. Dann brachte sie vor der Frisierkommode rasch ihr Haar in Ordnung. Sie würde nicht brav zu Hause sitzen, während Jack sie, seine Ehefrau, zum Gespött machte. Sie hatte lange genug herumgesessen und gewartet.
    Aber wie sollte sie ihn finden? Sie hielt einen Augenblick inne. Wahrscheinlich gab es mehrere Orte, die er regelmäßig besuchte. Die Diener würden es wissen; sie wussten alles.
    Ja, das war ein guter Plan. Fiona trat vom Spiegel zurück und zog ihren Ausschnitt so weit herunter, dass das neue Kleid nun doch recht gewagt wirkte. Oh ja, so war es gut. Sehr gut. Sie wirkte gleichzeitig elegant und entschlossen, eine unschlagbare Kombination.
    „Nimm dich in acht, Jack Kincaid“, sagte sie laut. „Wehe dir! Du hast den Zorn einer MacLean geweckt.“
    Vor draußen hörte man entferntes Donnergrollen. Wenn sie vermeiden wollte, von ihrem selbst heraufbeschworenen Regen nass zu werden und ihren Auftritt zu verderben, indem sie wie eine gebadete Katze aussah, wenn sie die Spielhölle betrat, musste sie Ruhe bewahren. Sie wollte nicht wütend werden, sondern ruhig.
    Dazu brauchte es Selbstbeherrschung. Sie atmete mehrmals tief durch.
    Dann drehte sie sich nach einem letzten Blick in den Spiegel auf dem Absatz um, verließ das Zimmer und schloss energisch die Tür hinter sich.
    Devonsgate blinzelte verwirrt. „Wie ... Wie bitte, Mylady?“
    „Ich sagte, ich gehe aus.“ Fiona nahm dem herbeieilenden Lakaien ihren Umhang aus der Hand.
    „Ja, Mylady. Das habe ich verstanden. Ich habe nur nicht ... ich meine, ich war mir nicht sicher ... ich meine, ich sollte ... “ Der Butler schwieg erschöpft und rang um Worte. „Was ich sagen wollte, ist, was soll ich Seiner Lordschaft sagen, wenn er fragt, wohin Sie gegangen sind?“ Fiona schloss ihren Umhang am Hals. „Oh, er ist nicht da, Sie werden also gar nicht in diese missliche Lage geraten.“
    „Aber ... Aber falls er zurückkommt, was soll ich ihm sagen?“, verlangte der Butler erneut zu wissen.
    Sie kräuselte ihre Lippen. „Ich nehme an, es ist am besten, wenn er Bescheid weiß.“
    Devonsgate nickte unglücklich.
    „Nun gut. Sollte Seine Lordschaft fragen, so informieren Sie ihn, dass ich ausgegangen bin.“
    Der Butler riss die Augen auf. „Nur ... aus, Madam?“ Sie lächelte. „Sagen Sie ihm, ich sei ausgegangen, um mich dem Laster hinzugeben.“
    „Sagten Sie ... dem Laster hingeben, Mylady“, stieß Devonsgate mühsam hervor.
    „Ja, das sagte ich.“ Fiona nickte energisch. „Ich gehe genauso aus, wie Seine Lordschaft es tut, nur dass ich im Unterschied zu ihm männliche Gesellschaft suche.“
    Dem Butler fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    „Ja“, fuhr sie fort, und erwärmte sich für das Thema, während sie ihre Handschuhe anzog. „Ich werde versuchen, die lüsternsten Männer von ganz London zu finden. Ich werde auch spielen und trinken und ... “ Sie stockte und wusste nicht weiter. Was tat man noch,‘wenn man sich dem Laster hingab? Sie vermutete, dass es mitten in der Nacht illegale Pferderennen und dergleichen gab, aber dafür war sie nicht angezogen. „Ich nehme an, mehr werde ich nicht tun“, beendete sie ihre Aufzählung daher hoheitsvoll.
    „Das hoffe ich!“, platzte Devonsgate heraus.
    Fiona zog die Brauen hoch und sah ihn strafend an. Der Butler wurde rot. „Mylady, bitte. Was Sie Vorhaben, ist furchtbar gefährlich. Erlauben Sie, dass ich Seiner Lordschaft eine Nachricht schicke.“
    Ruckartig hob Fiona den Kopf und sah Devonsgate an. „Sie wissen, wo er ist?“
    „Nein, Mylady“, beteuerte der Butler hastig. „Es gibt verschiedene Orte, die Seine Lordschaft gerne

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