Entfuehrung in den Highlands
geistvolle Frau, Lady Kincaid. Ich genieße das sehr. “
Da sie bemerkt hatte, dass einige Paare angefangen hatten zu tanzen, befreite sie sich aus seinem Griff und sagte: „Ich liebe die schottischen Tänze. Tanzen Sie, Mr. Campbell?“
An seinem ironischen Lächeln erkannte sie, dass er den gewollten Themenwechsel bemerkt hatte, dennoch erwiderte er freundlich: „Natürlich tanze ich. Möchten Sie bei der nächsten Runde dabei sein?“ Leise fügte er hinzu: „Es wäre mir eine Ehre, mit der schönsten Frau des Abends zu tanzen. “
Sie hatte gedacht, es würde aufregend sein, umworben zu werden, doch nun fand sie es einfach nur lästig. So ähnlich, als würde einem die eigene Tante erzählen, wie hübsch man sei. Denn natürlich war es nicht die Bewunderung an sich, die schön war, es ging darum, von jemandem bewundert zu werden, den man selber ebenfalls bewunderte.
Nachdenklich betrachtete sie Campbell. „Ich frage mich, warum Jack Sie niemals erwähnt hat.“
Er zuckte die Achseln. „Ihr Gatte hat keine besondere Vorliebe für mich, ebenso wenig wie ich für ihn.“
„Wie kommt das?“, wollte sie wissen.
„Es gab zwischen uns eine kleine Streitigkeit wegen einer Frau“, erklärte er in gleichgültigem Ton.
„Tatsächlich?“ Fiona runzelte die Stirn. Zu gern hätte sie gewusst, welche Frau Jack so wichtig gewesen war, dass er sich ihretwegen mit einem anderen Mann angelegt hatte.
Campbells Blick wanderte über die Köpfe der anderen Gäste hinweg bis zur anderen Seite des Raumes.
Sie sah in dieselbe Richtung. Dort stand, umgeben von zahlreichen Männern, eine zierliche, blonde, auffallende Frau. „Ging es um diese Frau dort?“
„Ja.“ Er nickte. „Lady Lucinda Featherington.“
Fiona umklammerte ihr Retikül fester. „Sie haben sich mit Jack um diese Frau gestritten?“
„Ja. Wir wollten beide ihr ... Freund sein.“
„Und?“ Sie hielt den Atem an, während sie auf seine Antwort wartete. Der Gedanke, dass Jack mit der Frau dort drüben im Bett gewesen war, verursachte ein unbehagliches Gefühl in ihrer Magengrube.
„Ihre Wahl fiel nicht auf mich“, erklärte Campbell knapp.
Fionas Herz wurde schwer. Das hörte sich an, als wäre Lucinda Featherington immer noch Jacks Geliebte. Das konnte nicht sein. Dann hätte er doch etwas gesagt. Aber wann und wie? Sie hatte ihn entführt und in Windeseile geheiratet. Was, wenn sein Herz bereits vergeben gewesen war?
Dieser Gedanke traf sie wie ein Hieb. „Ist er ... Ist Jack noch ihr ...“Es gelang ihr nicht, den Satz zu beenden.
Campbell spürte wohl ihren Kummer, denn er erwiderte rasch: „Ich glaube, er hat es beendet ...“ Er machte eine sehr lange Pause.
Fionas Fantasie machte Bocksprünge. Oh Gott, was hatte sie getan! Sie konnte den Blick nicht von der blonden Erscheinung abwenden. Diese Frau war wunderschön, kultiviert, elegant. Sie war alles, was Fiona nicht war.
Campbells Hand legte sich über ihre. „Lady Kincaid -Fiona. Erlauben Sie Lady Featherington nicht, Sie zu beunruhigen. Es ist nur zu offensichtlich, dass Jack mehr an Ihnen liegt, als er jemals für sie empfunden hat.“ Hoffnung flackerte in ihr auf. „Glauben Sie wirklich?“ „Unbedingt.“ Campbell nickte nachdrücklich. „Er hat Sie schließlich geheiratet, nicht wahr? Das sollte Beweis genug sein.“
Fionas Herz sank hinunter bis in ihre mit funkelnden Steinen besetzten Schuhe. Plötzlich wollte sie sich bewegen, wollte aufhören zu denken, wollte aufhören, sich Jack mit dieser Frau vorzustellen. „Die neue Runde beginnt. Wollen Sie tanzen?“
„Auf jeden Fall! “ Campbell nahm ihre Hand. „Kommen Sie.“
„Nein.“ Die tiefe Stimme kam von jemandem, der direkt hinter Fiona stand. „Ich glaube, dieser Tanz ist meiner. “
Ein heißer Schauer durchlief sie und konzentrierte sich in ihrem Bauch, wo es plötzlich kribbelte, als wären dort tausend Ameisen in Samtpantöffelchen unterwegs.
„Kincaid“, sagte Campbell mit einem dünnen Lächeln. „Was für eine Überraschung.“
„Ich bin sicher, das ist es.“ Jack reichte Fiona die Hand, half ihr vom Sofa hoch, legte ihr den Arm um die Taille und zog sie dicht an seine Seite. „Wenn Sie nichts dagegen haben, Campbell, werde ich jetzt mit meiner Frau tanzen.“
„Sieh an, sieh an“, rief Gregor, der nun ebenfalls herbeieilte. „Wenn das nicht Alan Campbell ist, die Plage von Schottland.“
Dougal erfasste die Situation mit einem Blick. „Sie haben sich an unsere Schwester
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