Entfuehrung in den Highlands
dem schmalen Pfad war niemand zu sehen.
„Jack ... “, hauchte sie, und ihre fragende, heisere Stimme ließ seine Erregung nur noch größer werden.
Er zog sie in einen verschwiegenen Winkel, der von zwei schmalen Bänken gebildet und von einigen ausladenden Büschen vor neugierigen Blicken abgeschirmt wurde.
„Was hast du vor?“ Fiona klang ein wenig atemlos.
„Ich stehle einen Kuss“, erklärte er, während er ihr die Handschuhe auszog und in seine Tasche steckte. Dann folgte er mit den Lippen ihrem Finger bis zur Spitze und streifte dabei die Innenseite ihres Daumens.
Ihr Atem kam stoßweise, das blasse Mondlicht spiegelte sich in ihren Augen.
„Das ist albern“, erklärte sie mit jener rauen Stimme, an der er erkannte, dass sie ebenso erregt war wie er. „Du musst dir keinen Kuss stehlen. Ich bin nur allzu bereit, dir einen zu gewähren.“
„Nur einen?“ Er sah sie mit schief gelegtem Kopf fragend an.
Ihre Lippen wölbten sich zu einem amüsierten Lächeln. „Willst du etwa noch mehr?“
In seinen Adern rauschte das Blut. Er wusste nicht, was ihm besser gefiel, die unschuldige, üppige Fülle ihrer Lippen oder die klare Linie ihrer Wange und ihres Kinns. Aber er wusste, dass er das alles mit seinem Mund berühren wollte, ihre Frische und ihre wilde Leidenschaft schmecken wollte.
Als sich ihre Lippen endlich trafen, ließ er seine Hände an ihrem Rücken bis zur Rundung ihrer Hüften hinuntergleiten. Hungrig folgte er mit der Zunge der Linie ihrer Unterlippe und streifte dabei ihre Zähne.
Leise stöhnend legte sie die Arme um seinen Nacken und presste ihren Körper fest an seinen. Einen verrückten Moment lang hörte er auf zu denken. War sekundenlang nicht auf der Hut. Alles, was er tat, war, sie zu schmecken, zu trinken, in Besitz zu nehmen.
Und sie machte dasselbe mit ihm. Presste sich noch enger an ihn, rieb lustvoll ihre Hüften an seinen, während das Stöhnen tief in ihrer Kehle sich wie das Schnurren eines Kätzchens anhörte.
Er hielt inne. Sein Herz schlug wie wild, sein Körper war starr vor Verlangen. „Wir sollten gehen, Liebste. Obwohl die Steinbank dort hinter deinen Knien einige interessante Möglichkeiten bietet, wartet zu Hause ein wunderbar weiches Bett auf uns. “
Sie zitterte in seiner Umarmung und umschlang seinen Nacken noch fester. Der Mond übergoss sie mit geheimnisvollem Licht, und ihre Stimme war rau und heiser. „Ich will nicht warten, Jack.“
„Diese Bank ist nicht nur hart, sie würde auch deine zarte Haut zerkratzen. Das werde ich nicht erlauben“, erklärte er ihr in entschlossenem Ton.
Widerwillig ließ sie die Arme sinken und betrachtete voller Enttäuschung die Steinbank. „Jemand sollte Kissen darauf legen.“
„Da stimme ich dir zu. Unglücklicherweise scheinen andere nicht unsere Sicht der Dinge zu teilen, was die Ausstattung eines Gartens angeht.“ Er lachte leise und zärtlich.
Einer der Vorteile der Ehe war, stellte er im Stillen fest, dass man sich Zeit lassen konnte. Bisher hatte er gedacht, die Hast einer heimlichen Liebschaft sei alles, was er an Würze in der Liebe benötigte. Nun erkannte er, dass bisher die Heimlichkeit und nicht die Beziehung selbst für ihn das Aufregende gewesen war, und der Reiz aus diesem Grund immer so rasch verblasst war.
Jeder Mann, der dachte, sich an eine Frau zu binden, wäre langweilig, kannte keine Frau mit Fionas wilder Leidenschaft. Je mehr er davon trank, umso mehr wollte er.
Jack beugte sich vor und drückte einen Kuss auf Fionas Braue. „Bring dein Haar in Ordnung, und dann verabschieden wir uns von den Gastgebern.“
Sie strich ihr Kleid glatt und sah an sich herunter. „O verflixt. Mein Volant ist abgerissen. Ich werde ihn feststecken müssen, sonst könnte ich stolpern. “
„Aber beeil dich. Ich kann nicht mehr lange warten“, flüsterte er und liebkoste ihre Wange.
Eilig führte er sie ins Haus. „Ich werde genau hier an dieser Stelle warten, bis du zurückkommst.“ Er küsste ihre Hand und ließ sie widerstrebend gehen.
„Danke. Ich werde mich beeilen.“ Im Weggehen erhaschte sie einen höchst erfreulichen letzten Blick auf ihn. Mit verschränkten Armen lehnte er an der Wand, und seine Augen glühten vor unerfüllter Leidenschaft, als er ihr hinterhersah.
Fiona hastete in die Räume, wo zwei Zofen den Damen bei solchen Missgeschicken wie abgerissenen Volants und verlorenen Haarnadeln halfen. Eine von ihnen brachte rasch und geschickt Fionas Saum in Ordnung, und gleich
Weitere Kostenlose Bücher