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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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zurückgeben.«
    »Dann gib sie zurück«, forderte Han. »Du solltest dich nicht mit den Hapanern einlassen. Sie sind ein übler Haufen.«
    »Du kennst sie eben nicht«, erwiderte Leia. Sie war verblüfft, daß er so über eine ganze Kultur sprach, die Dutzende von Sonnensystemen umfaßte.
    »Du etwa?« konterte Han. »Glaubst du wirklich, daß du nach einer Woche Gehirnwäsche durch ihre Propagandachefs zu einer Expertin in Sachen Hapan-Zivilisation geworden bist?«
    »Du sprichst hier von einem ganzen Sternenhaufen«, sagte Leia, »von Milliarden Wesen. Du hast vorher noch nie einen Hapaner gesehen. Wie kannst du nur auf diese Weise über sie reden?«
    »Die Hapaner haben mehr als dreitausend Jahre lang ihre Grenzen gesperrt«, erklärte Han. »Ich habe selbst erlebt, was passiert, wenn man ihnen zu nahe kommt. Glaube mir, sie verbergen etwas.«
    »Verbergen? Sie haben nichts zu verbergen. Alles, was sie haben, ist ein friedliches Leben, das sie von äußeren Einflüssen bedroht glauben.«
    »Wenn diese Königinmutter so fantastisch ist, warum sollte sie sich dann von uns bedroht fühlen?« fragte Han. »Nein, Prinzessin – sie verbirgt etwas. Sie hat Angst.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, rief Leia. »Wie kannst du so etwas auch nur denken? Wenn die Zustände im Hapan-Haufen so schrecklich sind, warum gibt es dann keine Überläufer, keine Flüchtlinge? Niemand hat den Haufen je verlassen.«
    »Vielleicht, weil sie es nicht können«, wandte Han ein. »Vielleicht dienen diese hapanischen Patrouillen nicht nur dazu, Unruhestifter fernzuhalten.«
    »Das ist absurd«, ereiferte sich Leia. »Du bist paranoid.«
    »Paranoid, aha«, sagte Han. »Was ist mit dir, Prinzessin? Haben dich die paar Juwelen und das Flitterzeug so sehr geblendet, daß du nicht mehr klar sehen kannst?«
    »Oh, du scheinst dir dessen ja verdammt sicher zu sein«, sagte Leia. »Fühlst du dich von Isolder so bedroht?«
    »Bedroht? Von diesem großen Flegel? Ich?« Han lachte. »Natürlich nicht!«
    Sie wußte, daß er log. »Dann wird es dich auch nicht stören, daß ich ihn heute zu einem Abendessen für zwei Personen eingeladen habe?«
    »Abendessen?« wiederholte Han. »Warum sollte es mich stören, daß er mit der Frau zu Abend ißt, die ich liebe, der Frau, die behauptet, auch mich zu lieben?«
    »Wie großzügig von dir«, sagte Leia sarkastisch. »Eigentlich wollte ich dich auch zum Essen einladen, aber jetzt denke ich, daß es vielleicht – nur vielleicht – das Beste ist, dich einfach hier sitzen zu lassen, damit du dich weiter deinen lächerlichen, eifersüchtigen Wahnvorstellungen hingeben kannst.«
    Leia stürmte aus dem Kontrollraum des Millennium Falken, und Han schrie ihr nach: »Also gut – wir sehen uns beim Abendessen!« Er schlug mit der Faust gegen die Wand.
     
    Nachdem Leia gegangen war, stürzte sich Han in die Arbeit und schuftete, bis er alles um sich herum vergaß und ihm der Schweiß ins Gesicht lief. Mit ein paar Tricks, die er kürzlich gelernt hatte, frisierte er die Heckdeflektorschilde des Falken und verstärkte ihre Höchstleistung um vierzehn Prozent, dann begab er sich unter den Falken und arbeitete an den Drehkanonen, während Chewie an Bord blieb und die Hauptfokussierlinsen der Bauchblaster ausbaute. Nach zwei Stunden harter Arbeit erschien im Hangar eine Delegation unter Führung des fetten alten Threkin Horm. Der Präsident des alderaanischen Rates schwebte auf seinem Repulsorsessel herein und führte Prinz Isolder, die Leibwächterinnen des Prinzen und ein halbes Dutzend neugierige untergeordnete Funktionäre durch den Hangar.
    »Dies ist, wie Sie sehen können, eines unserer Reparaturdocks«, erklärte Threkin Horm mit nasaler Stimme, während er sein Vierfachkinn zwischen der dritten und vierten Falte mit dem Daumen abstützte. »Und dies ist unser geschätzter General Han Solo, ein Held der Neuen Republik, der an seinem privaten – äh, hm – Schiff arbeitet, dem Millennium Falken.«
    Prinz Isolder begutachtete stirnrunzelnd den Falken, die rostige Außenhülle, die seltsame Zusammenstellung der Komponenten. In all den Jahren, in denen Han den Falken geflogen war, war ihm das Schiff noch nie so schäbig vorgekommen wie in diesem Moment. Es sah tatsächlich wie ein Schrotthaufen aus, wie es da auf dem glänzend schwarzen Deck eines Sternzerstörers stand. Isolder war größer als Han, und seine mächtige Brust und die muskulösen Arme wirkten irgendwie einschüchternd, aber nicht so

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