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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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sie wurde vom Wind davongetragen. Er öffnete den Sicherheitsgurt, überprüfte kurz den Sitz des Fallschirms, schloß das Holster seines Blasters und katapultierte sich aus der Maschine. Im freien Fall schoß er durch die Luft.
    Der Wind pfiff durch die Ritzen seiner Sauerstoffmaske, der Boden kam rasend schnell näher. Das helle Licht der beiden kleinen Monde ließ ihn jeden Felsen, jeden vom Wind gebeugten Baum, jede Spalte und jede Anhöhe deutlich erkennen. Er wartete bis zum letzten Moment und zog dann an der Reißleine des Fallschirms.
    Nichts geschah. Er zog an der Notreißleine und stürzte weiter. Er ruderte schreiend mit den Armen – und wie durch ein Wunder erfaßte ihn eine Art Repulsorfeld und verlangsamte seinen Fall, bis er so sanft wie eine Feder sank. Einen verrückten Moment lang glaubte er, daß ihn seine rudernden Arme trugen, und er wagte nicht, mit den Armbewegungen aufzuhören, bis er auf dem Boden landete. Das geborstene Wrack des X-Flügel-Jägers bohrte sich ein paar hundert Meter weiter in den Boden und explodierte in einem Feuerball.
    Als Isolder mit den Füßen zuerst auf hartem Fels landete, zitterten seine Knie so sehr, daß er kaum stehen konnte, und sein Herz raste in seiner Brust. Er riß den Helm vom Kopf und atmete keuchend die warme Nachtluft ein. Seine Blicke irrten zwischen den Felsen und den vereinzelten Bäumen der Wüste hin und her.
    Die Sturm war ebenfalls sanft gelandet, aber nirgendwo konnte Isolder ein Zeichen des Repulsorliftmechanismus entdecken, keinen Generator, keine nach oben gerichtete Antigravschüssel. Er blickte sich um und sah dann nach oben: Luke Skywalker schwebte im Schneidersitz, mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen, langsam zu Boden. Skywalker, dachte Isolder. Himmelsgänger. Vielleicht haben seine Vorfahren deshalb diesen Namen bekommen.
    Als der Jedi nur noch wenige Zentimeter über dem Felsboden schwebte, öffnete er die Augen und glitt wie von einem Sims zu Boden.
    »Wie… wie haben Sie das gemacht?« stieß Isolder mit Gänsehaut an den Armen hervor. Bis zu diesem Moment hatte er für nichts und niemanden Bewunderung empfunden.
    »Wie ich Ihnen schon sagte«, erwiderte Luke, »die Macht ist mein Verbündeter.«
    »Aber Sie waren tot!« rief Isolder. »Meine Sensoren haben es bestätigt! Sie haben nicht mehr geatmet und Ihre Haut war kalt.«
    »Eine Jedi-Trance«, erklärte Luke. »Die Jedi-Meister können ihren Herzschlag anhalten und ihre Körpertemperatur senken. Ich mußte Zsinjs Soldaten täuschen.«
    Luke musterte die Ebene, wie um sich zu orientieren, und suchte dann den Nachthimmel ab. Isolder folgte seinem Blick. Hoch oben konnte er die Kriegsschiffe erkennen – die nadeldünnen Blitze der Blasterstrahlen, winzige Schiffe, die wie weit entfernte Supernovae explodierten.
    »Als ich ein Junge war und auf Tatooine lebte«, sagte Luke, »bin ich nachts oft wach geblieben und habe mit meinem Fernglas die großen Raumfrachter bei der Landung beobachtet. Meine erste Raumschlacht habe ich auf der Feuchtfarm meines Onkels Owen verfolgen können. Ich wußte, daß Menschen um ihr Leben kämpften, aber ich wußte nicht, daß es Leias Schiff war und daß ich selbst in diesen Kampf verwickelt werden würde. Aber ich erinnere mich noch genau an die Erregung, die mich erfaßte, und wie ich mich danach sehnte, dort oben zu sein, wo die Schlacht tobte.«
    Isolder blickte auf und spürte ebenfalls diese quälende Sehnsucht. Er fragte sich, wie sich Astarta und seine Soldaten in der Schlacht schlugen, und er wünschte, er könnte mit seinem Jäger dort oben sein und das Schiff beschützen. Am Himmel beschleunigte die riesige rote Untertassenkonstruktion der Kriegslied und sprang in den Hyperraum.
    »Auch Sie spüren diesen Drang, den Blutdurst und das Jagdfieber«, stellte Luke fest, während er seine Pilotenmontur abstreifte. Darunter trug er ein wallendes Gewand von der roten Farbe eines Sandsturms. »Das ist die dunkle Seite der Macht, die einen ruft und lockt.« Isolder wich zurück, von der Furcht erfüllt, daß es Skywalker irgendwie gelungen war, seine Gedanken zu lesen, aber Luke fuhr fort: »Sagen Sie mir, wen jagen Sie?«
    »Han Solo«, antwortete Isolder wütend.
    Luke nickte nachdenklich. »Sind Sie sicher?« fragte er. »Sie haben früher schon andere Männer gejagt. Ich fühle es. Wie hieß der Mann? Was war sein Vergehen?«
    Für einen Moment sagte Isolder nichts, und Luke ging um ihn herum, musterte ihn forschend, durchschaute

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