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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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ihr blieb das Herz stehen: Es war zehn Meter groß und trug eine Schutzweste aus engmaschig geknüpften Seilen, die mit Teilen von Sturmtruppenpanzern besetzt war. Trotz der seltsamen Aufmachung waren die baumdicken Arme, die gekrümmten Reißzähne und die gebückte Haltung des warzigen Ungeheuers mit den Knochenwülsten am Schädel unverwechselbar. Sie hatte schon einmal eins gesehen. Es war kleiner gewesen als die Angreifer, vielleicht ein Jungtier, aber damals war es ihr riesig erschienen – im Verließ unter dem Palast von Jabba dem Hutt. Ein Rancor.
    Han schrie auf, wandte sich zur Flucht und stürzte. Chewbacca verschwand mit großen Sprüngen zwischen den Bäumen, aber mit drei Schritten holte ihn einer der Rancor ein und warf ein mit Gewichten beschwertes Netz nach ihm. Das Netz senkte sich über den Wookiee und ließ ihn zu Boden gehen. Chewbacca brüllte schmerzgepeinigt auf und hielt sich die Rippen.
    Leia stand mit hämmerndem Herzen da, vor Furcht gelähmt. Doch es war nicht der Anblick der riesigen, tobenden Ungeheuer, der ihr solche Angst einflößte.
    Nach kaum zehn Sekunden waren die Blaster der imperialen Läufer verstummt; die Maschinen lagen als rauchende Wracks zu ihren Füßen. Leia blickte zu den drei titanischen Rancor auf, von denen jeder über zwölf Meter maß. Auf den Schultern der Kreaturen saßen menschliche Reiterinnen.
    Eine der Reiterinnen beugte sich nach unten und enthüllte dunkles, im Feuerschein der brennenden Läufer schimmerndes Haar. Sie trug einen langen, aus glitzernden roten Schuppen bestehenden Kettenpanzer mit hohem Kragen und darüber eine geschmeidige Robe aus Leder oder irgendeinem anderen schweren Material. Auf ihrem Kopf saß ein Helm mit fächerähnlichen Schwingen, und an den Schwingen hing allerlei Zierrat, der bei jeder Bewegung klapperte. In der Hand hielt sie eine uralte Macht-Pike, deren Vibroklinge ratterte und dringend justiert werden mußte, und deren Griff mit weißen Steinen besetzt war.
    Waren das Kostüm und das Reittier schon beeindruckend genug, so traf die Aura der Frau Leia wie ein Blasterblitz ins Herz. Die Frau schien Macht auszustrahlen, als wäre ihr Körper eine bloße Hülle, in der sich ein Wesen aus schrecklichem Licht verbarg. Leia wußte, daß sie es mit jemand zu tun hatte, der stark in der Macht war. Die Frau hob ihre Pike, bedeutete Leia und den anderen, sich nicht von der Stelle zu rühren, und sagte etwas in einer fremden Sprache.
    »Wer sind Sie?« fragte Leia.
    Die Frau beugte sich nach unten und sang leise etwas in ihrer eigenen Sprache, fügte dann stockend einzelne Worte hinzu, als wäre sie das Sprechen nicht gewöhnt und hätte Mühe, die richtigen Begriffe zu finden.
    »Formt ihr so eure Worte, Außenweltler?« Leia nickte, plötzlich erkennend, daß die Frau in der Macht mit ihr kommunizierte.
    Sie gab den beiden anderen Frauen knappe Befehle. Eine von ihnen sprang von ihrem Rancor und sammelte die Waffen der toten Soldaten des Kriegsherrn ein, während die andere ihren Rancor zu Chewie trotten ließ. Der Rancor befreite den verletzten Wookiee aus dem Netz und hob ihn mit einer Hand auf. Chewbacca schrie vor Schmerz und versuchte, dem Rancor in die Hand zu beißen, aber Han rief: »Es ist okay, Chewie. Es sind Freunde – hoffe ich.«
    Die Frau mit der Macht-Pike beugte sich zu Leia hinunter und wies auf Han und 3PO. »Sagen Sie Ihren Sklaven, sie sollen sich in Bewegung setzen, Außenweltlerin. Wir bringen euch zu den Schwestern, damit sie über euch richten.«

13
     
    Isolder biß die Zähne zusammen, als die Sturm dem Planeten entgegenstürzte und die Wüste rasend schnell näher kam. Er konnte nichts tun, um sein Schiff zu retten. Wenn er die Triebwerke aktivierte, würden ihn Zsinjs Streitkräfte orten. Isolder konnte nur hoffen, daß es ihm gelang, in letzter Sekunde mit dem Schleudersitz auszusteigen und den Fallschirm so rechtzeitig zu öffnen, daß er nicht am Boden zerschmettert wurde.
    In der Ferne, acht Kilometer weiter westlich, durchbrachen die Lichter einer kleinen Stadt die Dunkelheit. Ansonsten gab es keine hellen Flecke in der Wüste, und nicht einmal die Scheinwerfer eines Gleiters deuteten darauf hin, daß es weitere Siedlungen gab.
    Isolder griff unter das Kontrollpult seines Jägers und zog einen Überlebenstornister heraus. Über Lukes wrackem X-Flügler bauschte sich der Fallschirm von R2s Schleudersitz und riß den Droiden in die Höhe. Isolder sprengte die Stahlglaskanzel seines Jägers ab, und

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