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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Gesicht, tropfte auf seine Hände und machte seinen Griff rutschig, aber drei Minuten später hatte er einen weiteren Meter Whuffa herausgezogen. Hinter ihm hatten die anderen Männer das hin und her peitschende Kopfende des Dings ergriffen und hielten es fest.
    Han schuftete eine halbe Stunde, ehe ihm dämmerte, daß dies ein langwieriger Job sein würde – er hatte bereits zwanzig Meter Whuffa aus dem Boden herausgeholt, und das Ding wurde noch immer nicht dünner. Immerhin hatte er inzwischen eine praktikable Methode entwickelt. Wenn der Whuffa ermüdete, zog er so fest und so schnell er konnte und brachte jedesmal zwei oder drei Meter Wurm zum Vorschein, bevor der Widerstand des Whuffas neu erstarkte.
    Eine Stunde später schwankte Han vor Erschöpfung, als er ein weiteres Stück Whuffa herauszog und feststellte, daß er endlich das Ende erreicht hatte. Ausgelaugt sank Han zu Boden. Jedes Kind und jeder Mann in dem Dorf hielt den Whuffa fest, der am Kopfende inzwischen ganz steif geworden war. Han schätzte, daß er ungefähr zweihundertfünfzig Meter lang sein mußte. Unter lautem Jubel trugen die Dorfbewohner den Whuffa zu einem Obstgarten. Alte Männer klopften Han auf den Rücken und dankten ihm flüsternd, und er folgte ihnen.
    Die Dorfbewohner hingen den Whuffa an einen kahlen Baum, an dem bereits andere Whuffas in der Sonne trockneten. Han trat näher und berührte einen. Er fühlte sich tot an, fast gummiähnlich, aber das feine, feste Leder seiner Haut löste angenehme Empfindungen aus. Auch die schokoladenbraune Farbe gefiel ihm. Aus einer Laune heraus versuchte er, es zu zerreißen – aber das Material gab nicht nach, ließ sich nicht einmal dehnen. Er blickte zu den Frauen auf den Rancor hinüber und sah, daß die Sättel im Nacken der Rancor mit Whuffahaut festgegurtet waren.
    Großartig!, durchfuhr es Han. Ich habe also ein Seil gefangen. Aber die Dorfbewohner schienen es für eine große Sache zu halten. Sie waren völlig aus dem Häuschen. Vielleicht bekam er von ihnen sogar eine Belohnung. Wenn sie Außenweltler hinrichteten, hatte Han Solo, der heldenhafte Whuffafänger, vielleicht soeben sein Leben gerettet. Und auch wenn es nur ein Seil war, Han mußte zugeben, daß es ein verdammt gutes Seil war. Man konnte es in der Galaxis wahrscheinlich an Modeschöpfer verkaufen, und vielleicht war es sogar mehr als nur ein Seil. Vielleicht hatte es medizinische Qualitäten. Diese Leute befanden sich im Krieg. Vielleicht wirkte die Whuffahaut auf Wunden wie ein Antibiotikum, oder sie kochten sie, um daraus eine Verjüngungsdroge herzustellen. Wer wußte schon, was man mit einem Whuffa alles anfangen konnte?
    »Han?« rief eine Frau. Er drehte sich um. Am Rand des Obstgartens saß eine dunkelhaarige Frau rittlings im Nacken eines Rancor. »Ich bin Damaya. Folgen Sie mir.« Sie versetzte dem Rancor einen Nasenstüber mit ihrem Absatz, und das Tier machte kehrt.
    Hans Mund war trocken. »Warum? Wohin gehen wir?«
    »Ihre Freundin Leia hat sich in den letzten zwei Stunden beim Clan des Singenden Berges für Sie eingesetzt. Sie hat Ihnen Ihre Freiheit erkämpft, aber jetzt muß über Ihre Zukunft entschieden werden.«
    »Meine Zukunft?«
    »Wir vom Clan des Singenden Berges haben uns entschieden, nicht eure Feinde zu sein, aber das bedeutet nicht, daß wir eure Verbündeten sind. Wir wissen, daß Sie ein Himmelsschiff haben, das sich vielleicht reparieren läßt. Wenn dies stimmt, werden die Nachtschwestern und ihre imperialen Sklaven es haben wollen. Und da Sie in der Außenwelt ein mächtiger Mann sind, werden sie vielleicht auch Sie wollen. Unser Clan muß wissen, ob Sie unseren Schutz verlangen, und wenn ja, was Sie dafür bezahlen werden.«
    Han folgte Damaya. Er atmete noch immer schwer, und Schweiß rann ihm über den Rücken. Nach fast einem Tag ohne Schlaf schmerzten seine Augen und seine Stirnhöhlen brannten, als würde er auf irgend etwas auf diesem Planeten allergisch reagieren. Die Botin führte ihn hinauf zur Festung, und kurz vor dem Absatz, wo sich die steinerne Treppe dreifach gabelte, stieg eine Gruppe von Fremden von den Bergen ins Tal herab – neun Frauen, humanoid, mit seltsam gefleckter, purpurner Haut. Sie trugen keine exotischen Helme wie die Kriegerinnen, sondern nur dunkle, schäbige, grob gewebte Kapuzenroben aus irgendeiner Pflanzenfaser. Er fragte sich nervös, ob man diese Frauen herbeigerufen hatte, um über ihn zu richten.
    Aber als Han die Kriegerinnen musterte, die den Weg

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