Entführung nach Dathomir
Ursprungs zu sein. Jemand hatte die Steine über viele Kilometer hinweg transportieren müssen.
Die beiden Wächterinnen am Eingang der Festung verließen ihre Posten und führten sie ins Innere. Han sah sich um: ein Dutzend Kriegerinnen vom Singenden Berg hatten sich ihnen angeschlossen und bewachten die Kapuzenfrauen. Sie betraten die dunklen Kammern der Festung, die von Gängen und Treppen durchzogen war. Die Wände waren mit dicken Gobelins verhangen und Leuchter verbreiteten flackerndes Licht. Nach kurzer Zeit gelangten sie in einen Eckraum mit Fenstern an zwei Seiten.
Der riesige Raum war fast dreieckig geschnitten und wies sechs Fensteröffnungen auf, durch die man über die Prärie blicken konnte. Neben jedem Fenster waren Blastergewehre gestapelt, auf dem Boden türmten sich Panzerwesten, und auf die Berge im Osten zielte eine einsame Blasterkanone. Eine große Delle in ihrer Verkleidung zeugte von einem Treffer; grüne Kühlflüssigkeit war ausgetreten und bildete eine Pfütze auf dem Boden. Die Kanone war nicht mehr einsatzfähig. In der Mitte des Raumes brannten Holzscheite in einer Kochgrube. Über dem Feuer briet ein großes Tier, das von zwei Männern ständig gedreht und mit einer scharf riechenden Soße bestrichen wurde.
Ein Dutzend Frauen in glitzernden Roben aus Reptilienhaut und mit Helmen auf den Köpfen waren hier versammelt. Hinter ihnen entdeckte Han Leia; sie war wie eine Kriegerin gekleidet.
Eine der Frauen trat vor. »Willkommen, Baritha«, sagte sie zu der alten Vettel, ohne Han zu beachten. »Im Namen meiner Schwestern heiße ich, Mutter Augwynne, dich beim Clan des Singenden Berges willkommen.« Die Sprecherin trat einen weiteren Schritt nach vorn. Trotz ihrer freundlichen Worte war ihr Gesichtsausdruck kalt und wachsam. Augwynne trug eine Tunika aus glitzernden gelben Schuppen, eine Hautrobe, die am Saum mit schwarzen, eidechsenförmigen Aufnähern besetzt war. Ihr Kopfputz bestand aus poliertem, goldfarbenem Holz und war mit Cabochons aus funkelnden gelben Tigeraugen geschmückt.
»Vergiß die Formalitäten«, sagte Baritha und warf den zerbrochenen Speer auf den Boden. Die purpurnen Adern an ihrem Kopf pulsierten. »Die Nachtschwestern sind gekommen, um General Solo und die anderen Außenwelter zu holen. Wir haben sie zuerst gefangen, und sie gehören rechtmäßig uns!«
»Wir haben keine Nachtschwestern bei ihnen gesehen«, antwortete Augwynne, »nur imperiale Sturmtruppen, die unsere Grenzen verletzten. Wir haben sie getötet und ihren Gefangenen unseren Schutz angeboten, als Gleiche unter Gleichen. Ich fürchte, wir können euren Besitzanspruch nicht anerkennen.«
»Die Sturmtruppen waren unsere Sklaven und handelten auf unseren Befehl, wie du sehr wohl weißt«, erwiderte Baritha. »Sie sollten die Außenwelter ins Gefängnis bringen, wo wir sie verhören wollten.«
»Wenn ihr General Solo nur verhören wollt, kann ich euch vielleicht helfen. General Solo, warum sind Sie nach Dathomir gekommen?« Augwynnes Blicke huschten zu der Tasche an Hans Gürtel, und er schaltete sofort.
»Mir gehört dieser Planet und alles, was sich auf ihm befindet«, erklärte Han. »Ich bin gekommen, um mir meinen Besitz anzusehen.«
Die Nachtschwestern zischten und schüttelten die Köpfe, und Baritha stieß hervor: »Ein Mann behauptet, Dathomir zu besitzen?«
Han suchte in der Tasche nach der Besitzurkunde, fand den Würfel und drückte auf den Knopf. Über seiner Handfläche erschien das Holo von Dathomir zusammen mit der Mitteilung, daß Han Solo der rechtmäßige Besitzer war.
»Nein!« schrie Baritha und hob die Hand. Der Würfel wurde Hans Fingern entrissen und landete klappernd auf dem Boden.
»Es stimmt«, bekräftigte Han. »Mir gehört diese Welt, und ich verlange, daß Sie und Ihre Nachtschwestern den Planeten verlassen!«
Baritha funkelte ihn an. »Sehr gern«, sagte sie. »Gib uns ein Schiff, und wir werden gehen.«
Er spürte ein seltsames Ziehen in seinem Kopf und kämpfte den Drang nieder, das Versteck des Falken zu verraten.
»Genug davon«, sagte Augwynne. »Du hast deine Antwort bekommen, Baritha. Sage Gethzerion, daß General Solo als freier Mann beim Clan des Singenden Berges bleiben wird.«
»Du kannst ihn nicht freilassen«, fauchte Baritha drohend. »Wir von den Nachtschwestern beanspruchen ihn als unseren Sklaven!«
Augwynne antwortete ruhig: »Er hat sich seine Freiheit verdient, indem er das Leben einer Clanschwester rettete. Du kannst ihn nicht als Sklaven
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