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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Republik eine Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt hatte. Früher oder später würde jemand kommen. Es gab also immer noch Hoffnung auf eine Flucht von diesem Planeten. »Mir gefällt der Gedanke, daß Gethzerion mit meinem Schiff davonfliegt, genausowenig wie Ihnen«, gab Han zu. »Aber vielleicht sollten wir es ihr trotzdem geben.«
    Chewie brüllte auf und Augwynne sagte: »Wir dürfen Gethzerion kein Schiff geben. Sie ist zu mächtig. Wir dürfen sie nicht auf die Sterne loslassen.«
    »Han«, sagte Leia, »Augwynne hat mich über ein paar Dinge aufgeklärt. Ich glaube, sogar der Imperator hatte Angst vor den Nachtschwestern. Deshalb hat er diesen Planeten zur verbotenen Zone erklärt. Vor Jahren richtete er hier eine hübsche kleine Strafkolonie ein, ohne etwas von den Nachtschwestern zu wissen. Als er von ihnen erfuhr, sprengte er vom Orbit aus den Raumhafen des Planeten. Er überließ lieber Hunderte von seinen eigenen Leuten einem Ungewissen Schicksal, als das Risiko einzugehen, daß Gethzerion die Flucht gelingt. Solche Angst hatte er vor Gethzerion.
    Diese Kriegsschiffe über uns sollen nicht nur Besucher abschrecken, sondern auch die Nachtschwestern am Verlassen des Planeten hindern. Kriegsherr Zsinj, der jetzt diesen Sektor beherrscht, hat ebenfalls Angst. Die Imperialen, die auf Dathomir gestrandet sind, könnten ohne weiteres in der Lage sein, eins der Raumschiffwracks wieder zusammenzuflicken und einen Fluchtversuch zu wagen. Zsinj muß mit dieser Möglichkeit rechnen.«
    Han seufzte. »Vielleicht sollten wir den Falken einfach in die Luft jagen. Dann hätte Gethzerion keinen Grund mehr, uns anzugreifen.«
    »Man darf niemals dem Bösen nachgeben«, sagte Augwynne. »Das ist unser ältestes und heiligstes Gesetz. Wenn wir dem Bösen nachgeben, und sei es auch nur in irgendeiner Kleinigkeit, nähren wir es, und es wird stärker. Gethzerion ist so mächtig geworden, weil wir von den Clans sie zu lange gewähren ließen. Wir hätten sie schon vor Jahren bekämpfen müssen, als wir sahen, was aus ihr wurde, aber wir haben immer gehofft, sie auf den rechten Weg zurückzubringen. Wenn wir jetzt gegen sie kämpfen müssen, werden wir es tun, weil es für uns das Richtige ist. Und Sie müssen Ihr Schiff reparieren und Dathomir verlassen, weil es für Sie das Richtige ist. Ich für meinen Teil werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Sie zu beschützen.«
    Han griff in seine Tasche, zog den Urkundenwürfel heraus und reichte ihn Augwynne. »Hier«, sagte er, »nehmen Sie.« In diesem Moment fragte er sich, wie er nur so naiv gewesen sein konnte, anzunehmen, daß Leia ihn aufgrund materieller Erwägungen zum Mann nehmen würde.
    »Nein«, wehrte sie ab und stieß seine Hand zurück. »Wir haben ihn uns noch nicht verdient.«
    »Dann bewahren Sie ihn eben auf«, sagte Han, »bis Sie der Meinung sind, ihn sich verdient zu haben.«
    Augwynne barg den Würfel sehnsüchtig in ihren Händen. »Eines Tages«, flüsterte sie.
    Han seufzte. Er dachte an die Explosionen, als die Orbitalen Kriegsschiffe das Wrack der am See abgestürzten Fregatte beschossen und vollständig zerstört hatten. Es würde schwer werden, an brauchbare Ersatzteile zu gelangen. Mit den passenden Ersatzteilen – Kabel, Kühlflüssigkeit und einem Navcomputer – konnten er und Chewie den Falken vermutlich in ein paar Stunden reparieren. Woher die Kabel stammten, spielte keine Rolle – vielleicht von den zerstörten imperialen Läufern. Er spielte mit dem Gedanken, die Kühlflüssigkeit in den Hydrauliken der Läufer abzuzapfen, kam aber zu dem Entschluß, daß sich das Risiko nicht lohnte: die Mischung genügte wahrscheinlich nicht den Ansprüchen eines Hyperantriebsgenerators auf einem Raumschiff. Trotzdem, wenn die Wracks auf dem Raumhafen des Gefängnisses nicht völlig ausgeglüht waren, konnten sie vielleicht dort ein paar Hektoliter Kühlflüssigkeit, womöglich sogar einen intakten Astrogationscomputer oder eine vollständige R2-Einheit finden. »Morgen früh werde ich mein Schiff untersuchen und das genaue Ausmaß der Schäden feststellen. Ich weiß jetzt schon, daß ich eine ganze Menge Ersatzteile brauche. Wir werden morgen zum Gefängnis aufbrechen müssen, um uns die restlichen Teile zu besorgen. Augwynne, können Sie uns jemand schicken, der uns hinführt?«
    Augwynne musterte ihn für einen Moment. In ihren dunklen Augen und grauen Haaren spielten sich die tanzenden Flammen. »Sie sehen müde aus. Ich glaube, Sie sollten jetzt

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