Enthemmt!
Geldbörse aus der Hosentasche und wirft ein paar Scheine auf den Tisch. “Bereit für die Überraschung?”
“Ich kann's kaum erwarten.”
Meine Neugier wächst, als Glenn und ich in Duluth ankommen, einem der schönsten und teuersten Vororte Atlantas. Die Häuser hier sind groß, haben ausgedehnte, gepflegte Gärten mit bunten Blumen und gewundene, lange Auffahrten.
Mein Puls rast. Warum in aller Welt bringt Glenn mich hierher?
Er hält meine Hand, was sich unglaublich gut anfühlt. Und mich lächeln lässt. Es tut so gut zu wissen, dass es bei uns nicht nur im Bett gut funktioniert.
“Ich sterbe vor Neugier, Babe. Wann wirst du mir endlich verraten, was es ist?”
“Wirst du gleich sehen …”
Ich betrachte die Gegend, während Glenn noch ein paarmal abbiegt. Schließlich fahren wir die Auffahrt zu einem grauen Stuckhaus hinauf, vor dem ein großes Schild steht: Zu verkaufen. Platz wäre hier für mindestens acht Autos.
Ich werfe Glenn einen Blick zu. Er sagt kein Wort. Grinst einfach nur wie ein Idiot, als er das Handy aus seinem Gürtel zieht und wählt. Dann höre ich ihn sagen: “Hey, Sandra, hier ist Glenn Baxter. Ich bin jetzt vor dem Haus. Wunderbar, bis gleich.”
“Wer war das?” Obwohl ich natürlich weiß, wer das gewesen sein muss. Zumindest glaube ich es zu wissen.
“Das war die Maklerin.”
“Glenn! Was soll das? Wann hast du den Termin ausgemacht? Wir waren doch die ganze Zeit zusammen.”
“Ich habe sie angerufen, als du auf der Toilette warst. Und jetzt freu dich nicht zu sehr. Du weißt ja noch gar nicht, ob es dir gefällt.”
“Ob es mir gefällt? Glenn!” Ich betrachte die hohen Bäume, die das Grundstück vom nächsten trennen. In der Ferne sehe ich das Glitzern des Lake Lanier. Am liebsten würde ich ihm die Arme um den Hals werfen und ihn zu Tode drücken.
“Ich wollte immer schon ein Haus am Wasser haben. Und dieser Stuck und all die Bäume. Das riesige Grundstück. Wie groß ist es? Ein Morgen?”
“Etwas mehr.”
“Glenn!”
“Sei nicht zu begeistert …”
“Wie könnte ich nicht begeistert sein? Zwar wäre der Weg zur Arbeit ziemlich lang, aber ja, das ist genau das Haus …” Ich breche ab.
“Genau das Haus, in dem man eine Familie gründet”, beendet er meinen Satz.
Ich könnte vor Glück zusammenbrechen, all meine Träume werden wahr, und das zu einem Zeitpunkt, an dem ich es am wenigsten erwartet habe. Als ich mich selbst davon überzeugt hatte, dass mich all das gar nicht mehr interessiert.
“Nun, lass uns erst mal herausfinden, ob das Haus dir gefällt. Dann sehen wir weiter.”
Ich falle ihm um den Hals und küsse ihn. Es ist ein langer, langer Kuss. Erst als wir einen Wagen hören, trennen wir uns. Eine hübsche dunkelhaarige Frau springt aus einem silberfarbenen Lexus und lächelt uns dabei entschuldigend zu.
Wir steigen aus meinem BMW aus.
“Entschuldigen Sie die Verspätung”, sagt sie. “Ich steckte im Stau.”
“Kein Problem”, versichert Glenn.
“Lishelle Jennings.” Sandra streckt mir ihre Hand hin. “Ich bewundere Sie. Sehe Sie immer in den Nachrichten bei Channel Four.”
“Oh, danke sehr.”
“Ich bin Sandra Holloway.”
“Freut mich, Sie kennenzulernen.”
Sandra geht auf das Haus zu, Glenn und ich folgen ihr. “Ich hoffe, es gefällt Ihnen genauso gut wie Glenn.”
“Ganz bestimmt”, entgegne ich. Aber es überrascht mich, dass Glenn das Haus bereits besichtigt hat. Wann? Er ist doch erst gestern Abend wieder in die Stadt gekommen.
Als Sandra die Tür öffnet, stöhne ich entzückt auf angesichts der hohen Eingangshalle mit der an eine Kathedrale erinnernden Decke und der großen Wendeltreppe.
“Sechs Schlafzimmer und fünf Badezimmer.”
“Du meine Güte.” Ich trete ein.
“Kirschholzboden”, fährt Sandra fort. “Im hinteren Teil des Hauses gibt es eine weitere Treppe nach oben. Die Decken sind überall drei Meter hoch, außer hier im Eingangsbereich.”
“Es ist wunderschön.”
“Ich dachte, modern würde dir gefallen”, verkündet Glenn.
“Ja, aber zugleich hat es auch eine klassische Atmosphäre”, bemerke ich, als ich einen Blick ins Wohnzimmer werfe.
“Ein wunderbarer Stilmix”, stimmt Sandra mir zu. “Europäisch, traditionell und ein wenig Kolonialstil.”
“Wie auch immer, es ist absolut überwältigend.”
“Kochen Sie gerne?”, fragt Sandra.
“Und wie. Wenn ich Zeit dazu habe.”
“Dann sollten Sie sich einmal die Küche ansehen.”
Sandra führt uns in
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