Enthemmt!
“Ooohs” und “Aaaahs” von sich, während sie den Ring inspiziert. “Der ist ja wunderschön. Gratulation!”
“Danke schön”, sagen Glenn und ich gleichzeitig.
“Wenn eine Hochzeit bevorsteht, ist das die beste Zeit, sich ein neues Heim zu suchen.”
“Und ich
liebe
es!” Ich drehe mich einmal um die Achse. “Wie könnte es auch anders sein? Gut, natürlich ist es das erste Haus, das wir besichtigt haben …”
“Ich verstehe vollkommen. Und Sie sollen es ja auch nicht kaufen, ohne sich noch weiter umgesehen zu haben.” Sandra langt in ihre Blazertasche und fördert zwei Visitenkarten zutage. “Ich weiß, dass Glenn unter der Woche meist nicht in der Stadt ist, aber wenn ich Ihnen weitere Häuser zeigen soll, rufen Sie mich einfach an. Ich würde es ja gerne heute tun, aber ich habe in einer halben Stunde einen weiteren Termin.”
“Kein Problem”, sage ich schnell. “Wir müssen heute Abend auf eine Wohltätigkeitsveranstaltung, dafür müssen wir uns noch umziehen.”
“Rufen Sie mich jederzeit an. Dann machen wir einen Termin.”
Wir gehen nach unten. Vor dem Haus stelle ich mir vor, wie zwei Kinder sich in dem Garten hinterherjagen.
Ein Junge und ein Mädchen.
Ich kann ihr glückliches Lachen beinahe hören.
Glenn nimmt mich an der Hand und reißt mich damit aus meinen Träumen. Ich schmiege meinen Kopf an seine Schulter.
Es wird ja immer gesagt, dass die Liebe kommt, wenn man sie am wenigsten erwartet.
Kaum zu fassen, aber genau das ist mir passiert.
10. KAPITEL
C laudia
Ich sehe unglaublich aus. Wenn ich das so sagen darf.
Für den Wohltätigkeitsball habe ich mich für Farbe entschieden, ich trage ein bodenlanges rotes Versacekleid. Schulterfrei mit einem tiefen Dekolleté. Ganz ehrlich, es ist einfach fantastisch. Und zweifellos werde ich auffallen, weil die meisten Frauen Schwarz oder eine andere dunkle Farbe tragen werden.
Adam legt seine Hand auf meinen nackten Rücken, als wir durch die Menschenmenge spazieren. Überall um uns herum lächeln die Leute, allesamt ebenfalls aus hoch angesehenen Familien, die wir kennen, viele von ihnen werden Adam bestimmt unterstützen, sobald er nach unserer Hochzeit verkündet, dass er als Bürgermeister kandidieren will.
Henry Dixon, ein Anwalt aus Atlanta, entschuldigt sich bei einer Gruppe von Leuten und kommt auf uns zu. “Claudia”, ruft er, ergreift meine Hände, breitet sie aus und betrachtet mich. “Sie sehen bezaubernd aus.”
“Danke, Henry.”
“Und Adam.” Henry schüttelt seine Hand. “Schön, Sie zu sehen. Wie immer.”
“Schön,
Sie
zu sehen.”
“Dieser Abend scheint wirklich ein großartiger Erfolg zu werden. Ihre Arbeit für diese armen Kinder ist einfach großartig. Adam.”
Ich hake Adam unter. “Ich bin ja so stolz auf ihn”, sage ich laut.
Adam, der selbst Anwalt ist, hat vor ein paar Jahren aufgehört zu praktizieren und die Leitung der Stiftung “Wünsche werden wahr” übernommen, die unheilbar kranken Kindern ihren größten Wunsch erfüllt. Diese Entscheidung habe ich voll und ganz unterstützt, ich bewundere seine Arbeit unendlich, sie ist so sinnvoll.
“Mir geht es nur um die Kinder”, erklärt Adam. “Was gibt es Schöneres, als diesen todkranken Kindern ihren größten Wunsch zu erfüllen?”
“Allerdings”, verkündet Henry. “Und Sie machen Ihre Arbeit hervorragend. Trotzdem glaube ich, dass Ihre Talente in der politischen Arena noch besser zum Tragen kommen würden.”
Adam lacht leise. “Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Noch möchte ich nichts verraten – aber warten Sie bis nach der Hochzeit! Da wird es eine ganz spezielle Ankündigung geben.”
Henry verzieht den Mund zu einem breiten, wissenden Grinsen und schlägt Adam auf die Schulter. “Genau das wollte ich hören.”
Adam Hart als Bürgermeister. Ich kann es kaum noch erwarten.
Ich blicke voller Liebe zu ihm auf, als ich auf meinem Hintern plötzlich eine Hand spüre und dann einen Finger, der von hinten meinen Schoß streichelt. Ich erschrecke beinahe zu Tode. Schnell drückt er seine Finger in meine Taille, und ich muss ihn nicht mal ansehen, um zu wissen, dass er der Übeltäter ist.
“Ist mit Ihnen alles in Ordnung?”, fragt Henry besorgt.
“Ja.” Verstohlen kneife ich Adam in den Arm. “Ich … mir war nur plötzlich kalt.”
“Ich hoffe, du wirst nicht krank”, kommentiert Adam, und ich würde ihm am liebsten eine Ohrfeige verpassen.
“Bei all der Arbeit, die wegen der Hochzeit noch vor
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