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Entscheidung im Palast des Prinzen

Entscheidung im Palast des Prinzen

Titel: Entscheidung im Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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gerade hatte er gesagt, dass sie jetzt gehen müssten. Zusammen.
    Verwirrt und unschlüssig wich Paige einen Schritt zurück. Sie hatte schon zu viele Fehler gemacht. Ohne zu überlegen, hatte sie das Hotel verlassen und wäre beinah vergewaltigt worden.
    „Ich bin Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar und würde mich freuen, wenn Sie dafür eine Belohnung annehmen würden. Aber wenn Sie glauben, dass ich mit Ihnen irgendwohin gehe, um da weiterzumachen, wo wir aufgehört …“
    „Sie bilden sich zu viel ein, Paige“, sagte er mit versteinerter Miene. „Sie kommen jetzt besser mit mir mit, wenn Sie Ihren Verfolgern nicht doch noch in die Hände fallen wollen. In fünf Minuten sind die nämlich wieder da, sobald sie festgestellt haben, dass Sie nicht in der Metro oder in irgendeinem Club sind, der noch offen hat.“
    „Ich gehe zurück in mein Hotel. Das ist gleich die Straße runter.“
    „Da sind Sie auch nicht sicher.“
    „Mein Chef ist da, und er kann mir helfen.“
    „Nein, es ist sicherer, wenn Sie jetzt mit mir mitkommen.“
    Langsam wurde Paige ärgerlich. Was fiel dem Kerl ein? Und was meinte er damit, dass sie in ihrem Hotel nicht sicher wäre? Dort war es garantiert sicherer als in seiner Nähe – zumindest für sie. „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, aber meine Schwester ist weg, und ich glaube, Chad ist der Einzige, der mir da weiterhelfen kann.“
    „Chad?“ Er kam einen Schritt auf sie zu und wirkte plötzlich sehr angespannt. „Chad Russell ist Ihr Chef?“
    Erstaunt sah Paige ihn an. „Sie kennen Chad?“
    Sein Lachen klang nicht freundlich. „Und ob ich Chad Russell kenne, meine Schöne. Und jetzt begleiten Sie mich besser, wenn Sie diese Nacht überleben wollen.“
    Wieder zitterte Paige. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.“
    Er sah sie an, als würde er sie jeden Moment packen, damit sie ihn begleitete – wohin auch immer. Aber dann zuckte er nur die Schultern. „Es ist Ihr Leben. Tun Sie, was Sie wollen.“
    „Aber warum bin ich allein nicht sicher?“, fragte sie mit klopfendem Herzen.
    Der Fremde verzog verächtlich den Mund. „Nachts ist es in keiner Großstadt sicher, und schon gar nicht in Moskau. Aber das wissen Sie ja inzwischen aus eigener Erfahrung.“
    Damit hatte er natürlich recht. In Dallas würde sie um diese Uhrzeit bestimmt nicht mehr allein herumlaufen. „Ich kann Sie dafür bezahlen, wenn Sie mich zum Hotel zurückbringen.“
    Über diesen Vorschlag lachte er so laut, dass Paige errötete. Hatte sie ihn irgendwie beleidigt? Was für eine merkwürdige Nacht!
    „Kommen Sie mit mir, oder lassen Sie es. Das liegt ganz bei Ihnen.“ Er drehte sich um und ging. Unschlüssig stand Paige da und überlegte angestrengt, was sie tun sollte.
    Vielleicht würde sie es allein zurück zum Hotel schaffen. Dazu müsste sie den Roten Platz überqueren und die Straße entlanggehen, die parallel zur Moskwa verlief. Es war ein langer, dunkler Weg, und es war kalt.
    Sie würde einfach rennen. Dabei würde ihr warm werden, und sie wäre in zehn Minuten da. Vielleicht war Emma inzwischen zurück. Und wenn nicht, würde Chad ihr helfen.
    Da drangen durch die Dunkelheit Männerstimmen an ihr Ohr. Sie sprachen ziemlich laut Russisch, und hin und wieder lachte einer. Paige wusste nicht, ob es die Männer von vorhin waren. Aber wollte sie sich tatsächlich noch einmal dieser Gefahr aussetzen?
    Sie drückte die Fingerspitzen gegen die Schläfen, um besser nachdenken zu können. Was tat sie hier überhaupt? Warum hatte sie gedacht, sie könnte Emma auf eigene Faust wiederfinden? Sie sprach kein Russisch, und manchmal verstand sie es nicht einmal, wenn jemand mit einem starken Akzent Englisch mit ihr sprach. Blinzelnd hielt sie Ausschau nach ihrem Retter. Aber auch er war ein Fremder. Wie konnte sie einem Mann vertrauen, den sie nicht kannte?
    Die Stimmen wurden lauter. Paige stand immer noch vor dem Kaufhaus. Bei der Frage, ob sie auf diese Männer treffen oder lieber den Fremden begleiten wollte, wurde ihr etwas klar: Sie hatte keine Wahl.
    Also rannte sie los.

2. KAPITEL
    Alexej goss Scotch in ein Glas und reichte es der Fremden, die niedergeschlagen auf seinem Sofa saß. Er musste unbedingt herausfinden, warum sie sich exakt zur selben Zeit auf dem Roten Platz befunden hatte, zu der er seinen Informanten treffen wollte. Da er nun wusste, dass sie für Chad Russell arbeitete, konnte es kein Zufall gewesen sein. Daran glaubte er ohnehin nicht. Wenn er sich in seinem

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