Entscheidung im Palast des Prinzen
als ich Chad erwähnte. Aber ich habe keine Ahnung, wer Sie sind.“
Er kam ganz nah zu ihr, legte einen Arm um ihre Taille und strich ihr mit der anderen Hand über die Wange. „Sie sind eine faszinierende Frau, Paige. Kein Wunder, dass Russell Sie für diese Aufgabe ausgewählt hat. Oder haben Sie sich freiwillig gemeldet?“ Mit einem Ruck zog er sie an sich.
Sie stemmte die Hände gegen seinen Oberkörper – und schloss unwillkürlich die Augen. Bei der Berührung mit seiner Haut kribbelte es unter ihren Händen. Alexej fühlte sich warm und muskulös an, und am liebsten hätte sie ihm das Hemd von den Schultern gezogen und ihn überall gestreichelt. Wie kann ich ihn bloß in so einem Moment sexy finden? Sie musste zur Vernunft kommen, hauchte aber nur schwach: „Lassen Sie mich los!“
„Wollen Sie nicht erst Ihren Auftrag ausführen?“
„Was denn für einen Auftrag?“
„Was hat Russell Ihnen dafür geboten?“
„Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden.“
„Sollten Sie mich nicht verführen? Damit ich zufrieden und erschöpft einschlafe und Sie in aller Ruhe meine Unterlagen durchsuchen können?“ Er beugte sich zu ihr. „Wobei ich sagen muss, dass ich über Ihre bisherige Vorstellung enttäuscht bin. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn Sie Ihre Mission zu Ende führen.“
Als seine Lippen ihre berührten, hätte Paige sich ihm entziehen müssen, aber das war schlichtweg unmöglich. Nicht weil Alexej sie so fest gehalten hätte, sondern weil die Berührung in ihr ein wahres Feuerwerk entzündete, das sie nicht beenden wollte.
Es dauerte nicht lange, und aus dem Kuss wurde ein Zungenkuss, den Paige mit viel zu viel Leidenschaft erwiderte. Alexej roch so gut nach Gewürzen und einer kalten Winternacht, dabei war er gleichzeitig so heiß wie ein Vulkan.
Jetzt ließ er von ihren Lippen ab, liebkoste ihr Kinn, strich ihr Haar zurück und küsste ihren Hals. Sie neigte den Kopf zurück, und er quittierte ihre Einladung mit einem kehligen Laut der Zustimmung.
Als Paige die Augen öffnete, sah sie sich und Alexej in einem Spiegel, der ihr eine wunderbar erotische Szene zeigte: Wie auf dem Cover eines Liebesromans küsste ein atemberaubender Mann stürmisch eine Frau, deren Augen vor Leidenschaft glänzten. Dabei war alles nur eine Farce! Alexej mochte sie gar nicht und dachte, Chad habe sie geschickt, um ihn zu verführen. Und sie wusste immer noch nicht, wer Alexej wirklich war. Die Ernüchterung traf Paige wie ein Schlag. Sie ballte die Hände zu Fäusten und schlug gegen seine muskulöse Brust.
„Aufhören! Bitte hören Sie auf!“
Erstaunlicherweise tat er es. Seine Augen glitzerten, als er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und zu ihr hinuntersah. Er war sogar noch größer als Chad, hatte breitere Schultern und rief Reaktionen in ihr hervor …
Nicht daran denken!
Paige wich einen Schritt zurück. „Ich will jetzt in mein Hotel und zu meiner Schwester. Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten.“
„Ihre Schwester ist beschäftigt, Paige. Ich glaube nicht, dass sie jetzt gestört werden möchte. Aber vielleicht wussten Sie noch gar nicht, dass Sie sich Ihren Liebhaber mit Ihrer Schwester teilen.“
Emma und Chad sollten ein Paar sein? Sie hatten sich höchstens ein-, zweimal gesehen, wenn Emma sie im Büro besucht hatte. Aber bei diesen Begegnungen hatte Chad kein besonderes Interesse an ihrer Schwester gezeigt.
Oder doch?
Jetzt fiel Paige wieder ein, wie Emma bei Chads Lächeln gekichert hatte, und dass sie später an jenem Tag erklärt hatte, dass Chad wahrscheinlich super im Bett wäre. Dasselbe dachte Paige auch, aber sie hätte nie damit gerechnet, dass Emma es ausprobieren würde.
Als Paige Chad gesagt hatte, dass sie wegen der Russlandreise Emmas einundzwanzigsten Geburtstag verpassen würde, hatte er vorgeschlagen, Emma mitzunehmen. Paige hatte gedacht, er wollte nur nett sein, und abgelehnt. Doch er bestand darauf, ihre Schwester mitzunehmen. Damit sie beide Emmas Geburtstag gemeinsam verbringen konnten, hatte Paige gedacht … Und jetzt das: Chad und Emma waren ein Paar! Während ich panisch Moskaus Straßen absuche und von einem Haufen Betrunkener beinahe vergewaltigt werde, schläft meine Schwester mit dem Mann, den ich will, seitdem ich ihn das erste Mal gesehen habe.
Tränen traten ihr in die Augen. Doch sie wollte nicht weinen, nicht vor Alexej.
„Paige, es tut mir leid, wenn diese Neuigkeit Sie traurig macht.“
Wütend sah sie ihn an. „Es
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