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Entscheidungen

Entscheidungen

Titel: Entscheidungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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hinunter.
    Ich nickte, ohne ihn anzusehen.
    "Sie ist mir genau vor das Auto gelaufen und einmal komplett drüber geflogen." Die Stimme des Fahrers klang aufgeregt, doch ich nahm sie kaum wahr.
    Was bedeutete das alles?
    "Kommen Sie." Ich spürte, wie mich jemand an Armen und Beinen packte, und ich sanft auf eine Trage gelegt wurde.
    "Zu wem gehört sie?", fragte einer der Sanitäter.
    "Zu mir. Sie gehört zu mir."
    Irrte ich mich, oder lächelte Sam, während er das sagte?

12. KAPITEL

    I ch war ein Wunder. Zumindest für die Ärzte der Notaufnahme, denn bis auf ein paar Schrammen ging es mir gut. Allerdings hielt es sie nicht davon ab, mich in eine dieser schrecklichen Röhren zu stecken und meinen ganzen Körper auf alle möglichen Verletzungen hin zu scannen.
    Zum Glück kam niemand auf die Idee, meine Eltern anzurufen. Sie hatten wahrlich schon genug zu verdauen. Ich fragte mich, ob mein Vater sich jemals wieder von seinem Schock erholen würde?
    Und was war mit mir? Hatte ich überhaupt schon begriffen, was passiert war? Was das bedeutete? Ich war über ein Auto geflogen und hatte nicht mehr als ein paar Kratzer abbekommen. War das Glück oder hatten dort ganz andere Kräfte ihre Finger im Spiel gehabt? Und was waren das plötzlich für Gefühle? Angst. Ich hatte sie ganz deutlich gespürt, aber es war nicht meine eigene Angst gewesen, es war… Sams?
    Ich schluckte schwer. Vielleicht wurde ich ja langsam verrückt. Vielleicht träumte ich bloß. Es war die zweite schwere Verletzung innerhalb weniger Tage, das konnte ja nicht ohne Folgen bleiben.
    Ich ließ den Kopf in das weiche Krankenhauskissen sinken. Ich wollte nach Hause, ich wollte schlafen. Aber nicht hier.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit und ein Mann in einem weißen Kittel steckte den Kopf zu mir ins Zimmer.
    "Miss Cooper?"
    Ich setzte mich auf.
    "Dr. Zimmerman mein Name." Er machte ein paar Schritte auf mich zu und lächelte. "Anscheinend hatten Sie eine ganze Armee an Schutzengeln heute Abend an Ihrer Seite. Es geht Ihnen gut."
    "Das ist doch eine schöne Nachricht", sagte ich betont fröhlich, obwohl mir irgendwie nach weinen zumute war. Was war nur mit mir los? Solche krassen Gefühlsschwankungen kannte ich gar nicht von mir.
    "Wir würden Sie heute Nacht sehr gerne noch hier behalten, nur zur Sicherheit."
    Ich nickte.
    "Und wenn alles gut ist, dürfen sie morgen gleich wieder raus. Dann freut sich auch ihr Freund. Er wartet schon ganz ungeduldig draußen." Er lächelte.
    Mein Freund.
    "Kann er zu mir?" Unruhig warf ich einen Blick auf die geschlossene Tür.
    "Natürlich. Wir sehen uns dann morgen." Er nickte mir noch einmal kurz zu, dann ließ er Sam endlich zu mir ins Zimmer.
    Wir sagten kein Wort, sondern sahen uns einfach nur an.
    "Du hättest sterben können." Seine Stimme klang matt, als er endlich etwas sagte.
    "Ich weiß."
    "Es war schrecklich." Er nahm vorsichtig meine Hand. "Ich dachte, ich hätte dich verloren. Das ertrage ich nicht alle paar Tage aufs Neue."
    "Es tut mir leid. Das und auch das andere."
    "Das ist egal. Ich war… stur. Ich hätte mich auch mal ein bisschen zusammenreißen können." Er versuchte zu lächeln. "Auch ich bin wohl nicht perfekt."
    "Aber du bist nah dran." Ich strich ihm mit der freien Hand über die Wange. "Für mich zumindest."
    Sam lächelte dankbar.
    "Lily, was da heute passiert ist… Ich weiß nicht, ob es was damit zu tun hat, dass du mein Blut getrunken hast."
    "Das weiß ich auch nicht."
    "Aber ich möchte auch nicht, dass du… es herausforderst. Verstehst du?"
    "Denkst du, ich hätte das mit Absicht gemacht?" Meine Augen wurden groß.
    Er schüttelte den Kopf. "Nein, aber du musst aufpassen, dass du nicht unvorsichtig wirst, weil du denkst, dass dir nichts passieren kann, verstehst du? Ich hatte wahnsinnige Angst um dich."
    "Ich weiß, ich habe… das gespürt."
    Er runzelte fragend die Stirn.
    "Ich weiß auch nicht, es war ganz seltsam. Ich konnte das irgendwie nachfühlen. Es war ganz fremd, ein ganz neues Gefühl."
    "Ich werde mit Jona reden… vielleicht ist das normal." Er beugte sich vor und küsste mich vorsichtig auf die Stirn. Dann machte er einige Schritte vom Bett weg.
    "Geh nicht weg." Panisch sah ich ihn an.
    "Du willst, dass ich bleibe?"
    "Ja. Bitte."
    "Dann bleibe ich natürlich."

    Mit offenen Augen starrte ich an die weißgestrichene Decke des Krankenzimmers. Ich fühlte mich gut, ich war nicht müde und ich wollte nicht hier sein. Ich wollte nach Hause.
    Mein Blick glitt

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