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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Quorrl mit dem Armstumpf, aus dem dunkelrotes Blut pulsierte, der Esanna auf eine für Quorrl gleichzeitig ungewöhnliche wie effektive Art angriff: Er hatte mit der linken Hand ein Messer hervorgezogen und warf es jetzt in Richtung des Mädchens. Wieder schien Esanna die Gefahr, in der sie schwebte, zu spüren; sie tauchte unter dem Messer geradezu spielerisch weg, riss in der gleichen Bewegung ihre eigene Klinge hervor und schleuderte sie dem Messerwerfer entgegen.
    Der Quorrl hatte keine Chance: Esannas Messer traf ihn direkt unterhalb des Kehlkopfs, durchdrang seinen Hals und trat hinten wieder aus. Das Funkeln in seinen Augen erlosch augenblicklich und er fiel regelrecht in sich zusammen.
    Der unverletzte Quorrl sah sich nun zwei unbewaffneten Gegnern gegenüber: Esanna hatte mit ihrem Messerwurf ihre ganze Bewaffnung im wahrsten Sinne des Wortes verschleudert und auch Skars Hände waren leer, weil er, den Satai-Regeln zum Trotz, seine Waffe geopfert hatte, um einen der Angreifer auszuschalten. Zu Skars Verblüffung nutzte der geschuppte Gigant seinen Vorteil nicht auf die einzig logische Weise, indem er erst versuchte ihn, den gefährlicheren Satai, auszuschalten, um sich dann über das vergleichsweise harmlose Mädchen herzumachen, sondern er griff gleich und direkt Esanna an. Die Distanz zu ihr überwand er mit zwei wuchtigen Bewegungen, die den Waldboden erzittern ließen, und als er sein Schwert nach vorne stieß, auf das wie paralysiert wirkende Mädchen zu, schien ihr Schicksal besiegelt zu sein.
    Es war eine unglaubliche Dummheit, die den Quorrl so handeln ließ, der bei Skars Kampfstil wissen musste, mit was für einer Art Gegner er es zu tun hatte, und der andererseits auch nicht so naiv sein konnte zu glauben, dass der wie ein Berserker unter sie gekommene Satai nur sein Schwert gehabt hätte, um sich auf den ungleichen Kampf einzulassen. Mit einem einzigen Sprung überwand Skar die Distanz zu seinem Gegner, während gleichzeitig das in seinem Gürtel steckende Messer wie von selbst in seine Hand schnellte.
    Der Quorrl merkte nichts von alledem. Mit triumphierendem Gebrüll wollte er seine Waffe in den Körper des Mädchens rammen und sie so mit einer einzigen Bewegung töten; wahrscheinlich hatte er danach vor sich dem Satai zuzuwenden und Rache zu nehmen für den Vernichtungsfeldzug des einzelnen Mannes, der es gewagt hatte, es mit einer ganzen Quorrl-Gruppe aufzunehmen.
    Er kam weder zum einen noch zum anderen. Skars Messer drang von hinten unter dem Ansatz der Halsschuppen, an der wohl empfindlichsten Stelle eines Quorrl, in den Hals des Giganten, fuhr tief hinein und riss eine grausame Wunde in das weiche Fleisch. Die Drehbewegung, mit der der brüllende Gigant in Skars Rücken zu kommen versuchte, unterstützte die Schnittbewegung noch und ließ ihm nicht die geringste Chance. Besinnungslos vor Wut und Schmerz schlug der Koloss mit seinem Schwert auf Skar ein. Der Satai riss mit einer letzten, entsetzlichen Bewegung sein Messer zurück und sprang gleichzeitig zur Seite. Er hatte wenig Mühe dem plumpen Schwertangriff des Reptilienkriegers auszuweichen und musste einzig und allein auf der Hut vor einem Zufallstreffer sein.
    Der Blick des geschuppten Giganten trübte sich, er knickte in den Knien ein und fiel mit einer fast sanften Bewegung auf die Seite, wobei sein Schwert über den Boden schlitterte und gegen einen Baum prallte. Skar hatte keine Sekunde Zeit sich weiter um ihn oder um das Mädchen zu kümmern oder sich darum Gedanken zu machen, was eigentlich in sie gefahren war, dass sie hier wie eine Furie aufgetaucht war und damit sein und ihr Leben in Gefahr gebracht hatte. Sein
Tschekal
steckte noch im Körper des aufgespießten und mittlerweile mit einem schrillen Schmer-zenslaut verendeten Quorrl. Es war Skar unmöglich, schnell genug an die unter dem massigen Körper begrabene Waffe zu kommen, um sich mit ihr noch rechtzeitig gegen den verbliebenen kampffähigen Quorrl zur Wehr zu setzen — den vor Schmerz keuchenden Krieger mit der klaffenden Beinwunde.
    Das war aber bitter notwendig, denn trotz der Schwere seiner Verletzung war der Quorrl noch immer ein auf Tötung gedrillter Killer, der nicht eher ruhen würde, bis er Skar und Esanna abgeschlachtet hatte — oder selbst ausgeschaltet war. Im Moment standen seine Chancen gar nicht mal so schlecht; ohne sein Schwert war Skar dem tobenden und vor Wut schnaubenden Giganten im Nahkampf wohl kaum gewachsen. Deswegen sprang er ansatzlos

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