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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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brannte darauf und alles in ihm schrie danach, es nun endlich, endlich hinter sich zu bringen —, um jemandem Platz zu machen, der ganz offensichtlich das Recht beanspruchte dieser Quorrl-Meute Befehle zu erteilen.
    Es war kein Quorrl. Es war ein Mensch. Ein Satai, um genau zu sein.
    Die Gestalt zwängte sich durch die Quorrl und blieb in der Mitte zwischen zwei Giganten stehen; so selbstverständlich, wie Skar vor unendlichen Zeiten mit seinem Quorrl-Freund Titch umgegangen war, der für die Reptilienkrieger mehr als nur ein Feldherr gewesen war, sondern fast schon ein Gott.
    Skar erkannte den Satai trotz — oder gerade wegen — seiner goldenen Maske in der Form eines Wolfsschädels sofort wieder.
    »Marna«, ächzte er.
    »Skarissa
Marna, um genau zu sein«, sagte Marna. »Schließlich stamme ich in direkter Linie vom
Großen Skar
ab.«
    Skar stand eine Sekunde wie erstarrt da, bevor er seine Chancen abwog: Marna war ein Satai, aber dennoch ihm möglicherweise deutlich unterlegen, und wenn er ihn überraschte, konnte er ihn wahrscheinlich töten, bevor die Quorrl eingriffen. Erst dann begriff er, was der Mann gesagt hatte: dass er vom
Großen Skar
abstammte. Konnte es tatsächlich sein, dass Marna ein Nachfahre von ihm war, getrennt durch mehr als zehn Generationen — und doch sein Fleisch und Blut?
    »Wie kommt es, dass du mit den Quorrl gemeinsame Sache machst?«, fragte er. Seine Stimme war plötzlich ganz leise, aber es war jene gläserne Schärfe darin, die nur wenige Menschen zu hören bekommen hatten, ohne sich voller Schrecken für den Rest ihres Lebens daran zu erinnern.
    Marna schien durchaus die Drohung darin zu verstehen, denn er schob sich ein Stück hinter die Quorrl-Linie, mit einem leichten, eleganten und dennoch kraftvollen Schritt. Eine solche Reaktion war eines Satais eigentlich unwürdig —und dennoch: Sie zeugte von Vernunft und der realistischen Einschätzung eines potenziellen, in die Enge getriebenen Gegners.
    Vielleicht hatte sich Skar in ihm getäuscht, vielleicht war der goldene Satai trotz seines manierierten Gehabes wesentlich geschickter, als er vermutet hatte. Doch zumindest hatte er den einen Vorteil, dass der Wolfsgesichtige seine Identität nicht kannte — und ihn schon allein aus diesem Grund unterschätzen mochte.
    »Ich mache keine gemeinsame Sache mit den Quorrl«, sagte Marna verächtlich. Seine Stimme klang durch den Helm mit dem goldenen Gesichtsschutz verzerrt. Skars Eindruck, dass dieser Satai so überhaupt nicht in das ihm bekannte Schema passte, verstärkte sich zunehmend. »Ich treibe lediglich unsere eigene Sache voran — mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.« Als Skar etwas sagen wollte, machte er eine herrische Handbewegung, mit der er ihm wohl das Wort abschneiden wollte. »Schweig jetzt. Wir werden später noch genug Gelegenheit finden uns auszusprechen. Jetzt leg erst einmal deine Waffen nieder.«
    Skars Augen verengten sich, wurden zu schmalen Schlitzen. Wenn es ihm gelänge, Marna als Geisel zu nehmen —dann hatte er vielleicht noch eine Chance. Es konnte durchaus sein, dass die Quorrl vor einem Angriff zurückschreckten, wenn er Marnas Hals mit seiner Klinge ritzte.
    Der Satai mit der Wolfsmaske blickte ihm ruhig entgegen und fast hatte Skar das Gefühl, er wüsste, was in ihm vorging. »Du kannst es natürlich auch auf einen Kampf ankommen lassen«, sagte er ruhig. »Du kannst mich vielleicht sogar töten — ich habe dich schon einmal kämpfen gesehen und die vier toten Quorrl hinter uns sprechen ein deutliche Sprache. Ja, ich fordere dich gerade heraus es zu versuchen.«
    »Du tust… was?«, ächzte Skar.
    »Ich fordere dich auf mich anzugreifen«, sagte Marna leichthin. »Allerdings solltest du dabei ins Kalkül ziehen, dass die Quorrl dann sofort das Mädchen und diesen vorwitzigen Waldmenschen töten werden.«
    Seine Worte versetzten Skar einen feinen, aber spürbaren Stich ins Herz. Bislang hatte er tief in seinem Inneren noch gehofft, Marna würde sich auf seine Seite stellen. Doch seine Drohung ließ diese Illusion wie eine Seifenblase platzen. »Ihr habt sie in eurer Gewalt?«
    »Selbstverständlich«, nickte Marna. »Ich habe mich selbst davon überzeugt, bevor ich zu dir gekommen bin.« Die Augen hinter den schmalen Sehschlitzen schienen aufzuleuchten, als sich der Mann in der goldenen Maske ein Stück vorbeugte. »Ich werde doch dem
Großen Skar
nicht gegenübertreten, ohne ein paar Trumpfkarten im Ärmel zu

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