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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Röcheln aus und sank dann zurück.
    Skar drehte sich schnell herum und trat den Männern entgegen, die ihm gefolgt waren; vier oder fünf, unter ihnen auch der Mann, den er als Anführer der Männer identifiziert hatte. Die anderen waren dort zurückgeblieben, wo sie die Quorrl niedergemacht hatten. Skar konnte nicht genau erkennen, was sie taten, aber er sah immerhin, dass einer von ihnen mit dem Satai sprach, wobei er heftig gestikulierte und in seine Richtung deutete. Etwas an der Art seiner Bewegungen gefiel ihm nicht. Schließlich machte der Satai eine entschiedene Geste und schüttelte den Kopf. Das Gespräch war beendet. Skar hatte die Worte nicht verstehen müssen, um zu wissen, dass es dabei um ihn gegangen war. Einer der Männer, die ihm gefolgt waren, wollte an ihm vorbeitreten und sich dem verwundeten Quorrl nähern, aber Skar hielt ihn mit einer befehlenden Geste zurück.
    »Was hast du vor?«, fragte er. »Willst du dich überzeugen, dass er auch wirklich tot ist?«
    »Nein, Herr«, antwortete der Mann verwirrt. »Ich will nur…«
    »Oder möchtest du ihn ein bisschen verstümmeln und seinen Leichnam schänden?« Skar legte bewusst einen sachten, aber unüberhörbaren Ton von Verachtung in seine Stimme. Er musterte den Mann kalt, schob das Schwert mit einem Ruck in den Gürtel zurück und flehte insgeheim, dass man ihm seine Nervosität nicht zu deutlich anmerkte. Er spielte mit dem Feuer, und das Schlimmste war, er spielte ein Spiel, dessen Regeln er nicht einmal kannte. Er hatte bereits mindestens einen schweren Fehler gemacht und vielleicht war das schon einer zu viel.
    Ohne die Männer auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er zum Rand der Gruppe zurück. Er konnte zwar hören, dass ihm einige von ihnen folgten, aber nicht, wie viele. Falls seine Rechnung nicht aufging und sie sich davon überzeugten, dass der Quorrl tot war, hatte er ein Problem. Schlimmstenfalls würde er sich darauf hinausreden müssen, einen Fehler begangen zu haben. Schließlich hatte er das Herz des Quorrl nur um einen knappen Zoll verfehlt. Er widerstand dem Impuls, einen Blick über die Schulter zurückzuwerfen, nur mit Mühe.
    Der Satai mit der Wolfsmaske blickte ihm ruhig entgegen. Skar war ihm jetzt näher als gerade, aber es gelang ihm immer noch nicht, die Augen hinter den schmalen Sehschlitzen zu fixieren. Irgendetwas an ihnen war unheimlich.
    »Das war beeindruckend«, begann er mit einer Geste auf den scheinbar toten Quorrl. »Du bist schnell. Aber auch ziemlich leichtsinnig. Du hättest dir leicht einen Pfeil einfangen können.«
    »Ihr würdet einem Satai nicht in den Rücken schießen, oder?« Was stimmte nicht mit diesem Satai? Es waren nicht nur seine sonderbaren Augen. Etwas an seiner ganzen Erscheinung war… falsch.
    »Das kommt ganz auf den Satai an.« Der Wolfsgesichtige legte den Kopf auf die Seite. »Wie, sagtest du gleich, war dein Name? Skar?«
    »So ähnlich«, antwortete Skar bedächtig. »Nur etwas kürzer: Ska.«
    »Mein Name ist Marna«, sagte der Wolfsgesichtige. Einen Moment lang herrschte Stille, dann drang ein kehliges, metallen verzerrtes Lachen hinter dem Visier hervor.
»Ska-rissa
Marna, um genau zu sein. Ich nehme an, das sagt dir nichts…«
    »Sollte es?« Skar versuchte erneut die unwirkliche Dunkelheit hinter dem Wolfsvisier zu durchdringen, aber die gespannte Erwartungshaltung der anderen sagte ihm, dass ihn Name oder Titel beeindrucken sollten.
    »Nicht unbedingt. Aber du scheinst wirklich von sehr weit her zu kommen. Hat man dort, wo du lebst, so großes Mitleid mit Quorrl, dass man sein eigenes Leben riskiert, um ihnen einen gnädigen Tod zu gewähren?«
    »Man hat Respekt vor dem Leben«, antwortete Skar. Er ignorierte die Frage, die sich in Marnas Worten verbarg. Er würde bestimmt kein Wort darüber verlieren, woher er kam. Er hatte schon viel zu viele Fehler gemacht. »Ich töte einen Feind, wenn ich muss. Aber ich quäle ihn nicht.«
    »Und das sagt ein Satai? Ein Mann, der das Töten gelernt hat wie kein anderer?« Marna schüttelte den Kopf, aber Skar schwieg. Er würde sich dieses Gespräch nicht aufzwingen lassen. Nicht bevor er wusste, was mit diesem sonderbaren Satai nicht stimmte.
    Statt zu antworten, fragte er: »Was ist hier passiert?«
    »Ich hatte gehofft, dass du uns diese Frage beantworten könntest,
Ska«,
sagte Marna. Die Art, auf die er seinen angeblichen Namen betonte, war der reine Hohn. Skar ignorierte es.
    »Ich muss Euch enttäuschen«, sagte

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