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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sicherheit eines: Ekel. Angewidert schob er den Mann ein Stück von sich fort, wobei er, als er ihn an den Armen packte, ein merkwürdig glibberiges Gefühl hatte, so als wäre da gar nicht lebendiges Fleisch unter den Ärmeln der armseligen Jacke, sondern irgendetwas anderes.
    »Aber es ist Nebel«, sagte Esanna verzweifelt. »Begreift ihr denn gar nicht? Sie könnten sich unbemerkt an uns anschleichen. Der Posten auf dem Felsen würde sie nicht einmal sehen, wenn sie direkt vor ihm stünden.«
    Wenn er überhaupt noch lebt,
dachte Skar. Er fühlte eine merkwürdige Art der Unruhe in sich. Es war fast etwas wie eine
Vorfreude,
wie die Genugtuung, dass nun endlich das Unglück über diese Menschen und teilweise abscheulichen Kreaturen hereinbrechen würde, dass sie das bekommen würden, was ihnen zustand — ein Gefühl, das so heftig war, dass es ihn erschreckte und gleichzeitig abstieß.
    »Quorrl greifen an, wenn wir in kleinen Gruppen diggen«, sagte Roun mürrisch. »Nur deswegen brauchen wir Schutz. Aber wie ich sehe, ist der Hohe Herr eher damit beschäftigt, uns hinterherzuschnüffeln.«:
    »Ich hoffe, ihr habt mehr als nur eine Wache aufgestellt«, Skars Lippen verzogen sich geringschätzig, »denn es könnte sein, dass euer Dorf gerade umzingelt wird. Ich würde es nicht darauf ankommen lassen, sondern sofort alle zusammentrommeln.«
    »Und du meinst, du hast anschleichende Quorrl gehört, während wir alle nichts davon mitbekommen haben?«, fragte Roun spöttisch. »Für wie dumm hältst du uns eigentlich, solche Lügengeschichten aufzutischen? Wenn du mich fragst«, er sah sich Beifall heischend in der Runde um, »willst du uns nur ausspionieren.«
    Ein zustimmendes Gemurmel ging durch den Raum und die eine oder andere Hand wanderte in einer mehr oder weniger bewussten Geste an einen Messergurt, zu einem Holzknüppel oder was sich sonst noch als Waffe gebrauchen ließ. Wäre die Situation nicht tatsächlich bedrohlich gewesen, hätte Skar wahrscheinlich laut aufgelacht. Die Männer und Frauen in diesem Raum hier taten das, was er schon dutzende Male erlebt hatten: Sie rotteten sich gegen einen Fremden zusammen, weil sie ihn für das Übel verantwortlich machten, für das sie doch nur selbst etwas konnten. Draußen waren die Quorrl wahrscheinlich gerade dabei, die Bewohner am Rande des Dorfs auszulöschen, und diese Idioten hatten nichts Besseres zu tun, als sich mit einem Satai anzulegen, dessen Gebeine eigentlich schon seit vielen Jahren vermodern sollten.
    »Du kannst denken, was du willst, Roun«, sagte Skar ruhig. »Ich habe deine Gastfreundschaft genossen und dafür danke ich dir. Als dein Gast ist es meine Verpflichtung, dich vor drohendem Unheil zu bewahren — und das habe ich hiermit getan. Weitere Verpflichtungen habe ich nicht und darum werde ich jetzt gehen. Allerdings nicht, ohne dir einen letzten Rat zu geben: Nimm deine Leute hier und den Rest eurer Familien und versteckt euch in den Wäldern, bis der ganze Spuk vorbei ist.«
    Roun lachte unsicher auf. »Du hast den Verstand verloren,
Hoher Herr.
Auf ein bloßes Wort von dir sollen wir unser Dorf räumen? Selbst wenn die Quorrl kämen: Was sollten diese Bestien schon gegen uns ausrichten? Wir sind
Menschen
und ihnen schon alleine deswegen haushoch überlegen.«
    »Und deswegen lag dir so sehr an meiner Hilfe?«, fragte Skar. Er erschrak ein wenig, als er hörte, wie fremd und hart seine Stimme klang, aber einmal begonnen, konnte er nicht mehr aufhören. »Mach dir nichts vor, Roun. Die Schuppenkrieger überrennen euch schneller als ihr bis fünf zählen könnt. Und ich fürchte, sie haben schon damit begonnen.«
    Roun schenkte ihm einen finsteren Blick. »Dann müssten wir sie ja eigentlich hören, deine Reptilienfreunde.«
    »Wie dumm bist du eigentlich?«, schnaubte Skar. »Sie schleichen sich im Schutz des Nebels an euer Dorf an. Was würdest du denn machen, wenn du eine feindliche Siedlung überfallen wolltest? Etwa laut schreiend um das Dorf herumhüpfen, bis jeder Depp merkt, was da vorgeht?«
    »Du willst mich doch wohl nicht mit diesen Monstern vergleichen?« Rouns Hand legte sich auf seinen Schwertgriff, während sich der Kreis der Leiber immer enger um ihn schloss — und damit auch um Skar. »Ich habe langsam genug von deinem Gerede. Du schwafelst uns die Ohren voll, wie hochanständig die Quorrl sind, wie wichtig es ist, diesen Tieren einen ehrenhaften Tod zu gewähren —
ehrenhafter
Tod für diese Fischgesichter —, und

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