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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wollen, um dann endgültig einzustürzen und zuvor als ersten Sendboten der totalen Zerstörung den Rest der Dachkonstruktion auf all die herabzuschicken, die sich noch nicht in Sicherheit hatten bringen können. Ohne zu überlegen, ging Skar in die Hocke, packte Esanna am Handgelenk und sprang im gleichen Moment schon wieder auf; das Mädchen wurde wie eine Puppe hochgerissen und der Rest des Balkens rutschte von ihren Füßen. Ein fürchterliches Krachen im noch verbliebenen Gebälk über ihnen kündete die nächste Schuttlawine an. Skar brauchte nicht nach oben zu sehen, um zu wissen, dass er die wenigen Meter bis zur zerstörten Wand kaum noch zurücklegen konnte, bevor er und das Mädchen von den herabfallenden Trümmern erschlagen wurden. Er setzte zu einem gewaltigen Sprung an, der sie mit einem Schritt aus der Gefahrenzone bringen sollte, doch im selben Moment ging ein massiver Querbalken vor ihm krachend nieder, gefolgt von einer Flut weiterer schwerer Holzteile. Skar bremste seine Bewegung gerade noch rechtzeitig ab, um nicht mitten in die hinabstürzenden Trümmer hineinzulaufen, die sie andernfalls beide zweifelsohne zerschmettert hätten, schlug einen Haken und setzte dann, immer noch Esannas Handgelenk fest umklammernd, über den Trümmerhaufen hinweg.
    Keinen Augenblick zu früh. Hinter ihnen stürzte das größte Gebäude des Dorfes wie ein Kartenhaus in sich zusammen; der Rest des Dachs krachte mit einer Reihe gewaltiger Explosionen auf den Boden, gefolgt von den wenigen Stützbalken, die die bereits zerstörten Wände noch halbwegs in ihrer Position gehalten hatten. Ein mehrfaches Wummern, dumpf und erschreckend laut für eine solche instabile Konstruktion, erschütterte den Boden, und dann folgte eine aufgewirbelte Staub- und Dreckwolke, die sich über die Trümmer ausbreitete, als wollte sie das Ausmaß der Zerstörung vor neugierigen Blicken verbergen.
    Doch das war absolut nicht nötig, denn wie ein erstickendes Leichentuch hing der Nebel über dem Tal und machte es unmöglich, viel mehr als nur die Hand vor Augen zu erkennen. So sehr sich Skar auch anstrengte, das feuchte Grau zu durchdringen, hatte er doch kaum einen anderen Ansatzpunkt zur Orientierung als die Kampfgeräusche, das Wimmern und Schreien überall um sich herum und er begriff, dass die Quorrl die systematische Vernichtung des Dorfes mit der ihnen eigenen Gründlichkeit und Grausamkeit zu Ende führen würden, egal, wie viel erbitterten Widerstand die Digger auch zu leisten bereit waren.
    Was ihn selber aber nicht aus der Gefahrenzone brachte.
    Er hatte nur zwei, drei Sekunden lauschend dagestanden, dann lief er wieder los, ohne die mittlerweile sich sträubende Esanna loszulassen, aber auch ohne sich ihr zuzuwenden, um zu überprüfen, wie es ihr ging; dafür würde gleich Zeit sein, wenn er den Kampftumult erst einmal hinter sich gelassen hatte. Es war mehr ein Gefühl als ein bewusstes Wahrnehmen, das ihn dazu brachte, sich nach links zu wenden und damit direkt an mehreren Diggern vorbei, die wohl gleich ihm noch in letzter Sekunde aus dem einstürzenden Gebäude hatten entkommen können. Zwei, drei Männer wandten sich zu ihm; sie waren ihm so nah, dass Skar trotz des Nebels das kalte Funkeln in ihren Augen zu sehen glaubte, als sie ihn entdeckten, wie er auf sie zustürmte, die Tochter ihres Anführers wie eine Trophäe hinter sich herziehend. Auch unter weitaus günstigeren Umständen wäre es Skar wahrscheinlich schwer gefallen zu erklären, was er mit Esanna vorhatte und wieso er gar keine andere Wahl gehabt hatte, als die mittlerweile Zappelnde und um sich Schlagende mitzuschleifen.
    Als Skar im dicken Nebel das Aufblitzen eines kampfbereit umklammerten Schwertes bemerkte, das einer der Männer auf ihn zusausen ließ, war es schon fast zu spät. Es war ein recht plump geführter Schwerthieb, der den Satai unter normalen Bedingungen nicht in Bedrängnis gebracht hätte, doch für einen überraschend geführten Angriff war er im Moment denkbar schlecht vorbereitet: Seine linke Hand umklammerte nach wie vor Esannas Handgelenk und seine Rechte war zu weit von seinem Schwertgriff entfernt, um das
Tschekal
schnell genug aus der Scheide ziehen zu können. Einem zielgenauen Schwerthieb unter diesen Bedingungen zu entkommen war nahezu unmöglich oder doch nur, wenn er seinen Gegner mit einer unvorhergesehenen Finte austrickste.
    Er stieß Esanna kraftvoll zurück und setzte ihr gleichzeitig nach: Als das Schwert durch die Luft

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