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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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er. »Wir haben sie ein- oder zweimal gesehen, und auch da nur von weitem. Aber sie haben sich wochenlang in Ikne aufgehalten. Cubic hat mehr als einmal mit ihnen und ihrem Lastaren verhandelt. Er muß es doch gemerkt haben!«
    Skar schüttelte stur den Kopf. »Das glaube ich nicht«, sagte er.
    »Ich kenne Cubic. Er hätte es uns gesagt.«
    »Gesagt?« Del lachte schrill und vollkommen humorlos auf.
    »Wenn man dir zuhört, könnte man glauben, Cubic wäre einer der Drei Heiligen Könige. Dieses Schlitzohr hatte doch nur seinen Kampf im Sinn, vom ersten Tag an. Den Kampf und seine Geldbörse.«
    »Eben«, nickte Skar. »Glaubst du wirklich, er hätte sich einen Kampf wie diesen entgehen lassen, wenn er es gewußt hätte? Welcher Lastar kann schon so etwas bieten — Satai gegen Sumpfleute?« Del schüttelte trotzig den Kopf und starrte einen Moment an Skar vorbei ins Leere. »Wir hätten den Kampf nicht angenommen«, erklärte er. »Und Cubic wußte das.«
    »Bist du sicher?« fragte Skar. »Du weißt genau, daß wir sogar gegen einen tollwütigen Banta gekämpft hätten. Wir hatten gar keine andere Wahl. Und wenn du ehrlich bist, wirst du zugeben, daß dich der Kampf sogar gereizt hätte. Und wir hätten vielleicht eine Chance gehabt, mit der entsprechenden Bewaffnung und nach ausreichendem Training. Nein —« Er schüttelte noch einmal den Kopf, stand auf und ging zum Regal, um seinen Becher neu zu füllen und für Del ebenfalls einen Wein einzuschenken. »Ich bin sicher, daß er ebenso überrascht war wie du und ich.«
    Del schwieg einen Moment. Er machte keine Anstalten, nach dem Becher in Skars Händen zu greifen, setzte sich aber auf. Der Blutfleck auf seinem bandagierten Arm schimmerte feucht.
    »Ist die Klinge abgebrochen?« fragte Skar mit einer entsprechenden Kopfbewegung.
    Del folgte seinem Blick, runzelte einen Moment die Stirn, als entdecke er die Wunde erst jetzt, und schürzte abfällig die Lippen. »Nein«, sagte er. »Aber lenk nicht ab. Wie hast du das gemeint, daß Cubic genauso überrascht war wie wir? Wenn er nicht davon profitiert, wer dann? Die beiden Sumpf leute bestimmt nicht — sie können von Glück sagen, wenn die Tempelkönige ihnen nicht die Hälse abschneiden lassen.«
    Skar mußte plötzlich wieder an das denken, was der Söldner gesagt hatte. Aber er verwarf den Gedanken sofort wieder. Die Wetten würden nicht ausbezahlt werden. Der Kampf hatte unter falschen Voraussetzungen stattgefunden, sein Ausgang war, obgleich eindeutig, nichts wert, für keine Seite.
    »Diese Frau«, sagte Del mit einem Mal. »Hat sie etwas damit zu tun?«
    »Welche Frau?«
    »Frag nicht so blöd! Die Amazone, die dich kurz vor dem Kampf aufgesucht hat! Wer war sie?«
    Skar antwortete nicht gleich. Dels Worte hatten einen phantastischen Verdacht in ihm geweckt, der ebenso naheliegend wie aberwitzig war. Aber dann schüttelte er den Kopf und wandte sich mit einem Ruck ab, ohne zu antworten. Die Macht einer Errish reichte sicherlich weit genug, auch so etwas zu inszenieren. Aber es hätte Vela keinen Vorteil gebracht. Die Stadtgarde würde jetzt bereits im Quartier der angeblichen Kohoner sein, um sie und ihren Lastaren dingfest zu machen, falls sie sie nicht gleich aus der Arena heraus verhaftet hatte. Nein — selbst wenn die beiden Sumpfmänner in Velas Diensten standen, hätten sie sich mit ihrem Täuschungsmanöver allenfalls selbst geschadet.
    Er schüttelte noch einmal — diesmal überzeugter — den Kopf und setzte zu einer Antwort an, brach aber ab, als er Schritte auf dem Gang draußen hörte.
    Es war Cubic. Der Lastar wirkte aufgelöst und nervös. Sein Gesicht war bleich vor Schrecken, und seine Hände zitterten merklich, obwohl er sie hinter dem Gürtel verhakt hatte. Er trat gebückt in den Raum, blieb am Fußende des Bettes stehen und sah erst Skar, dann Del mit einem vorwurfsvollen Blick an.
    »Warum?« fragte er leise.
    »Warum was?« murmelte Del.
    »Warum habt ihr verloren?« Cubics Stimme zitterte. Aber es war kein Gefühl darin — weder Angst noch Vorwurf, sondern gar nichts. Die Stimme eines Mannes, der zutiefst getroffen war und einfach nicht verstand, was geschehen war. »Warum?«
    Skar tauschte einen raschen Blick mit Del. Der junge Satai schien von Cubics Worten ebenso überrascht zu sein wie er.
    »Wie... meinst du das?« fragte er vorsichtig. »Du hast den Kampf doch gesehen, oder?«
    Cubic nickte. »Eben darum frage ich, Skar. Die Wache wird gleich hier sein, um euch

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