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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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abzuholen. Die Treppe ist bereits gesperrt. Wir haben also nur noch wenig Zeit. Aber bitte beantworte mir eine Frage — und du kannst ehrlich sein, denn mein Schicksal wird sich nicht wesentlich von dem euren unterscheiden. Warum? Geld? Haben sie euch Geld geboten? Oder was war es?«
    »Ich verstehe dich nicht, Cubic«, antwortete Skar absichtlich langsam. »Wenn du den Kampf mitangesehen hast, dann…«
    »Ich habe ihn gesehen, Skar, in allen Einzelheiten«, fiel ihm Cubic ins Wort. »Und deshalb frage ich. Warum habt ihr euch besiegen lassen? Habt ihr wirklich geglaubt, daß auch nur ein Mensch in Ikne darauf hereinfallen würde?«
    »Worauf?« fragte Del.
    Cubic fuhr mit einer blitzartigen Bewegung herum. Seine Hände zuckten, als kämpfe er mit aller Macht gegen den Impuls, sich auf den jungen Satai zu stürzen. Seine Ruhe war schlagartig vorbei. »Auf die miserable Vorstellung, die ihr geliefert habt!!« brüllte er. »Darauf, daß ihr uns allen Ernstes vormachen wollt, daß zwei kampferprobte Satai wie ihr von diesen Kindern aus Kohon geschlagen werden! Begreift ihr eigentlich immer noch nicht, was ihr getan habt? Ihr habt euch umgebracht, euch und mich!! Sie werden uns alle drei hinrichten lassen!!«
    Skar atmete hörbar ein, sah den Lastaren verständnislos an und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen die Wand.
    »Ich fürchte, ich verstehe dich nicht so ganz, Cubic«, sagte er. »Du weißt so gut wie wir, daß die beiden weder Kinder noch Kohoner waren. Hättest du uns vorher gesagt, gegen wen wir wirklich kämpfen, dann…«
    »Hör auf«, unterbrach ihn Cubic, nun wieder ruhig. »Ich bitte dich, hör auf, Skar. Ich will deine Geschichten nicht hören. Erzähl sie den Richtern oder den Tempelkönigen oder wem du willst. Ich möchte die Wahrheit wissen.«
    »Einer von uns ist verrückt«, sagte Del ruhig. »Du oder wir. Was redest du da für einen Unsinn von Hinrichten? Wir —«
    »Del!« unterbrach ihn Cubic. »Bitte! Wir haben keine Zeit für Spielchen. Die Garde wird in wenigen Augenblicken hier sein, und ich möchte wenigstens wissen, warum ich geköpft werde. War es Geld? Ich weiß, daß ich euch schlecht bezahlt habe, aber ...« Er brach ab, schluckte und fuhr sich mit der Linken über den Mund. »Warum?« sagte er noch einmal, und diesmal klang es fast flehend. »Wenn ich dich richtig verstanden habe«, sagte Skar, »dann ist die Garde zu uns unterwegs, um uns festzunehmen.«
    Cubic fuhr auf. »Sie werden euch kaum einen Orden verleihen, weil ihr versucht habt, die ganze Stadt zum Narren zu halten.« »Haben wir das?« fragte Skar. Er wußte selbst nicht, woher er die Ruhe nahm, so zu reden. Langsam, ganz langsam, begann er zu begreifen. Aber sein Verstand weigerte sich noch, den Gedanken zu akzeptieren. »Du willst sagen«, fuhr er fort, »daß keiner von all denen, die dort draußen auf den Rängen gesessen sind, gemerkt hat, wer unsere Gegner wirklich waren?«
    Cubic starrte ihn fassungslos an, aber Skar sprach bereits weiter. »Du willst allen Ernstes behaupten, daß nicht einmal du, der angeblich alle Schliche und Tricks kennt, gemerkt hat, daß wir in Wahrheit gegen zwei Sumpfleute angetreten sind?«
    »Sumpf. . .« Cubic schluckte, rang für einen Moment sichtlich um seine Fassung und gab einen laut von sich, der sowohl.ein Krächzen als auch ein völlig verunglücktes Lachen sein konnte. »Sumpf leute?« keuchte er. »Die beiden und Sumpf leute? Du mußt den Verstand verloren haben, Skar, wenn du glaubst, damit durchzukommen. Die beiden waren ebensowenig Sumpfleute wie du oder ich. Wenn es diese Geschichte ist, die du zu deiner Verteidigung vortragen willst, dann stürz dich lieber gleich in dein Schwert.«
    »Ich sehe nicht ein, weswegen wir uns verteidigen sollten«, sagte Del. »Wir —«
    Auf dem Gang wurden die stampfenden Schritte von einem halben Dutzend Männer laut. Del brach ab, sah verwundert zur Tür und griff automatisch nach seinem TschekaJ, dessen Griff aus dem Bündel mit den wenigen Habseligkeiten, die ihnen geblieben waren, herausragte. Skar warf ihm einen warnenden Blick zu, den Del ignorierte. Del packte das Schwert an Griff und Spitze und wich mit einer raschen Bewegung zur Wand zurück.
    Die Schritte machten dicht vor der Tür halt. Metall klirrte, dann betrat ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann in der Uniform eines Hauptmannes der Stadtgarde die Kammer.
    Er drängte sich an Cubic vorbei, bedachte Del und die Waffe in dessen Händen mit einem

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