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Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Titel: Enwor 5 - Das schwarze Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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packte das Schwert mit beiden Händen und stieß mit aller Macht zu. Die Klinge fuhr krachend durch den Rückenpanzer, glitt mit überraschender Leichtigkeit durch den Körper und barst durch den Brustpanzer wieder hervor.
    Skar riß die Waffe mit einer verzweifelten Anstrengung wieder heraus und sprang rasch zwei, drei Schritte zurück. Der Riese wankte. Sein Schwert, bereits zum tödlichen Hieb erhoben, verharrte reglos in der Luft. Er taumelte, drehte sich mit mühsamen, ungelenken Bewegungen herum und brach in die Knie.
    Skar sammelte noch einmal alle Kraft, wirbelte blitzartig um seine eigene Achse und schlug aus der Drehung heraus zu. Der Hieb trennte den linken Arm seines Gegners ab, zertrümmerte seinen Brustpanzer und drang fast bis zur Körpermitte ein, ehe die Klinge mit einem knirschenden Laut steckenblieb. Der Riese blieb für die Dauer eines Herzschlags reglos hocken und kippte dann, wie eine Marionette, deren Fäden man urplötzlich durchgeschnitten hatte, zu Boden.
    Gowenna sank mit einem schmerzhaften Keuchen in die Knie, blieb einen Moment benommen hocken und hob die Hände ans Gesicht.
    »Bei allen Göttern«, keuchte sie. »Was war das?«
    Skar drehte den reglosen Körper mit dem Fuß auf die Seite. Nach der ungeheuren Kraft, mit der die Giganten gekämpft hatten, erschien er ihm seltsam leicht; fast, als wäre er nicht mehr als eine leere Hülle. Er sah sich kurz nach allen Seiten um, starrte konzentriert über die Eisfläche und schob sein Schwert in den Gürtel zurück. Dann ging er rasch zu Gowenna hinüber und kniete neben ihr nieder.
    »Was ist mit deinem Arm?« fragte er besorgt.
    Gowenna schüttelte schwach den Kopf. »Nichts«, sagte sie. »Nur ein Kratzer, mehr nicht.«
    Skar schob ihre Hand beiseite und betrachtete die Wunde. Es war ein tiefer und sehr schmerzhafter Schnitt, der aber nicht gefährlich schien. Er riß einen Stoffstreifen von seinem Hemd und befestigte ihn zu einem provisorischen Verband über Gowennas Schulter. Sie wollte sich wehren, aber er schob ihre Hand mit sanfter Gewalt beiseite und zog den Verband fest, bis die Blutung zum Stillstand kam. »Wir werden uns etwas Besseres einfallen lassen müssen, wenn wir wieder in der Höhle sind«, sagte er. »Aber für den Moment wird es reichen.« Gowenna nickte dankbar. Sie versuchte aufzustehen, strauchelte und wäre gestürzt, wenn Skar nicht zugegriffen hätte.
    »Was... was war das?« fragte sie noch einmal.
    Skar zuckte hilflos mit den Schultern. »Jemand, der uns nicht mag«, antwortete er halblaut. »Aber frag mich jetzt nicht, wo sie hergekommen sind. Ich weiß es sowenig wie du.«
    Er stand wieder auf, trat — mit sichtlichem Widerwillen — neben den gefallenen Riesen und ließ sich auf die Knie herabsinken. Seine Finger tasteten behutsam über den schwarzschimmernden Panzer.
    »Das... das ist kein Metall«, sagte er.
    »Sondern?«
    Skar zögerte. Seine Finger glitten weiter über den zerborstenen Brustpanzer und fuhren prüfend über die scharfkantigen Ränder des Risses. Kälte. Er fühlte Kälte, sterile, tödliche Kälte. »Eis«, murmelte er. »Es fühlt sich an wie Eis.« Er tauschte einen hilflosen Blick mit Gowenna, drehte den toten Giganten schließlich mit einem entschlossenen Ruck auf den Rücken und betrachtete den zersplitterten Armstumpf.
    Gowenna stieß einen überraschten Laut aus.
    Die Rüstung war leer.
    »Aber das ist doch... unmöglich«, stammelte sie. »Das ist...« Sie bückte sich, griff zögernd nach dem abgeschlagenen Arm des Riesen und hob ihn auf.
    »Leer«, flüstert sie. »Er ist leer!«
    Skar schwieg. Die beiden Riesen waren nichts als leere Rüstungen gewesen. Es schien unmöglich, aber er hielt den Beweis in Händen.
    Auf seinem Gesicht lag ein betroffener, hilfloser Ausdruck, als er aufstand.
    »Wir müssen hinunter«, sagte er leise. Der Wind fing seine Worte auf, trug sie davon und verzerrte sie. Skar fror plötzlich stärker. »Wir müssen die anderen warnen. Wenn diese Bestien unten in der Höhle auftauchen...«:
    »Du glaubst, es gibt noch mehr davon?«
    Skar zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Aber wo zwei sind, können auch mehr sein. Wir müssen die anderen aufje-den Fall warnen. Komm.«
    Gowenna trat dicht an die Eiskante heran, ließ sich auf Hände und Knie sinken und sah konzentriert zum See hinunter. Die Pinasse hatte mehr als zwei Drittel ihres Weges zurückgelegt.
    »Wir können es bis zu diesem Absatz schaffen«, murmelte sie.
    »Aber nur,

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