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Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter

Titel: Enwor 6 - Die Rückkehr der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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entfernt war. Metall blitzte, als seine Klaue zum Gürtel fuhr und ein gewaltiges Schwert hervorzerrte.
    Skar ließ ihm keine Chance. Er versuchte nicht, den Quorrl mit dem Schwert anzugreifen, sondern sprengte los, kaum daß der Quorrl seine Drehung halb vollendet hatte, riß den Speer aus dem Sattelgurt und schleuderte ihn, aus kürzester Entfernung und mit aller Kraft. Die Waffe traf den schützend hochgerissenen Arm des Quorrl, durchbohrte ihn, drang knirschend durch den Brustpanzer des Wesens und schleuderte es aus dem Sattel. Der Quorrl starb ohne einen Laut.
    Aber sein Pferd bäumte sich auf, stieß ein schrilles, panikerfülltes Kreischen aus und stob mit wehender Mähne davon.
    Skar fluchte, zerrte den Dolch aus dem Gürtel und riß den Arm in die Höhe — aber er führte die Bewegung nicht zu Ende. Das Pferd war schon zu weit, für einen sicheren Wurf, und wenn er es nur verletzte, würde es schreien und damit die Aufmerksamkeit der anderen Quorrl erst recht wecken — wenn das nicht ohnehin schon geschehen war.
    Tief über den Hals seines Pferdes gebeugt jagte Skar los. Er wußte, daß er kaum eine Chance hatte, das flüchtende Tier einzuholen: Es wurde nicht durch einen Reiter behindert und war außerdem größerund um etliches kräftiger als sein eigenes Pferd. Aber wenn er es schon nicht aufhalten konnte, wollte er ihm wenigstens so dichtauf folgen, wie es nur ging. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren.
    Er verlor das Tier schon nach wenigen Momenten aus den Augen, denn seine schwarze Farbe ließ es mit der Nacht verschmelzen, und es war zudem sehr viel schneller, als er gehofft hatte. Aber seine Spur war auf dem frischgefallenen Schnee neben dem Fluß nicht zu übersehen, und Skar hoffte, daß seine Panik abklingen und es sich beruhigen wurde, ehe es Trashs Lager erreichte.
    Sein Blick suchte das brennende Floß, das ein Stück unter und neben ihm dahintneb. Das Ufer war an dieser Stelle sehr steil, so daß er sich fast zehn Meter über dem Fluß dahinbewegte, und er ritt so schnell, daß er das Floß schon jetzt beinahe überholt hatte — wenn er sich täuschte und Trash den Späher in größerem Abstand zurückgelassen hatte, als er glaubte, dann war ihr ganzer sorgsam ausgeklügelter Plan beim Teufel — und Enwass und seine Leute, die dem kleinen Feuerfloß in zehn Minuten Abstand folgten, ruderten in den Tod.
    Skars Plan war so einfach wie gefährlich; die Quorrl sollten das brennende Floß sehen und es für das von Enwass und seiner Familie halten; im ersten Moment, wenn sie den Betrug entdeckten, würde Skar sich ihnen zeigen und sie vom Fluß fortlocken, woraufhin Enwass und seine Familie den Hinterhalt ungefährdet passieren konnten, denn die Quorrl würden mit Sicherheit annehmen, daß das Floß zur Ablenkung gedacht war, während ihre Opfer in aller Seelenruhe auf dem Landweg an ihnen vorübereilten — ein doppelter Betrug, der (so hoffte Skar wenigstens) die geistige Kapazität eines Quorrl hoffungslos überforderte.
    Und das alles wurde jetzt vielleicht von einem durchgehenden Pferd zunichte gemacht!
    Skar spornte sein Pferd rücksichtslos an, aber das Tier war am Ende seiner Kräfte. Obwohl es wie von Sinnen ausgriff, wurde es nicht merklich schneller, drohte dafür aber auf dem unsicheren Grund den Halt zu verlieren, so daß Skar sein Tempo wieder zurücknehmen mußte.
    Trotzdem stürzte er.
    Es ging so schnell, daß er machtlos dagegen war, obwohl er das Unglück kommen sah: Das Pferd trat in eine Bodenspalte, die unter dem Schnee verborgen gewesen war, sank mit den Vorderläufen ein und versuchte mit einer verzweifelten Kraftanstrengung wieder hochzukommen; mit dem Ergebnis, daß es vollends aus dem Takt geriet und schwerfällig in den Schnee stürzte. Skar hatte keine andere Wahl, als sich aus dem Sattel fallen zu lassen, wollte er nicht Gefahr laufen, unter dem zusammenbrechenden Tier begraben zu werden.
    Der weiche Schnee dämpfte seinen Aufprall. Ganz instinktiv rollte er über die Schulter ab, wartete auf den stechenden Schmerz in seinem verletzten Bein und registrierte verwundert, daß er nicht kam, dann war er wieder auf den Füßen, fand mit einem torkelnden Schritt sein Gleichgewicht wieder und fuhr herum, die rechte Hand griffbereit am Schwert.
    Er war noch immer allein. Wenige Schritte von ihm entfernt versuchte sein Pferd — benommen, aber offensichtlich ebenso unverletzt wie er-, wieder auf die Beine zu kommen, und zehn Meter unter ihm trieb das

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