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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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bei Rotlicht unterschrieben hatte. Ich identifizierte meine Unterschrift. »Dann muß ich Sie bitten, mich zum Gerichtshof zu begleiten«, sagte der Polizist, »damit Ihr Todesurteil verkündet werden kann.« Ich blickte noch einmal auf das Papier. Er hatte vollkommen recht.
    Auf dem Rothschild-Zettel stand:
    »Der Angeklagte gesteht, in Tiberias einen Doppelmord begangen zu
    haben, und wünscht, gehängt zu werden.« Natürlich hatte ich widerspruchslos auf
    der punktierten Linie unterschrieben.
    »Wohlan denn«, flüsterte ich, »ich bin bereit.« »Einen Moment noch«, sagte die Hakennase, »ich komme in Sachen Herz und Nieren«, und zeigte mir meine Unterschrift auf meiner Lebensversicherungspolice, Seite 12, Absatz 2 §65/d: »Der Versicherte ist verpflichtet, sowohl sein Herz als auch seine Nieren für jeden beliebigen Zweck zu spenden, den die Versicherungsgesellschaft bestimmt.« Ich sagte: »Gut, meine Herren, laßt uns gehen, möge ich in Frieden ruhen.«
    Das ist alles.
    Mein Begräbnis ist morgen mittag.

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Ehrlich, aber nicht offen
    Jossele saß, wie üblich, im Kaffeehaus. Ihm gegenüber kauerte unser alter Freund Stockler, Besitzer eines gutgehenden Parfümerieladens und eines weithin sichtbaren Nervenzusammenbruchs. »Jedes Jahr dasselbe«, stöhnte er. »Im Juli werde ich zum Wrack.« Jossele nickte verständnisvoll.
    »Ich weiß. Die Einkommensteuererklärung. Schwindeln Sie, Herr Stockler?«
    »Leider nicht. Ich muß gestehen, daß ich ein erbärmlicher Feigling bin. Und was mich am meisten deprimiert: Es hilft mir nichts. Meine Bücher sind korrekt geführt, jeder einzelne Posten ist nachprüfbar richtig -und jedes Jahr werden meine Aufstellungen zurückgewiesen, weil sie angeblich falsch, unvollständig und frisiert sind. Was soll ich machen?« Jossele schüttelte ungläubig den Kopf, und seine Stimme klang vorwurfsvoll:
    »Sagen Sie, Herr Stockler: Sind Sie ein kleines Kind? Oder sind Sie vom Mond heruntergefallen? Sie nehmen Ihre Bücher, legen sie dem Steuerprüfer vor - und erwarten allen Ernstes, daß er Ihnen glaubt? Sie tun mir wirklich leid.«
    Stockler schluchzte leise vor sich hin. Seine Tränen rührten nach einer Weile Josseles Herz.
    »Haben Sie Bettücher zu Hause, Herr Stockler? Gut. Und jetzt hören Sie zu...«
    Nicht lange danach, an einem regnerischen Vormittag, begab sich Stockler auf sein zuständiges Finanzamt, betrat das Zimmer seines zuständigen Steuerreferenten, nahm auf dessen Aufforderung ihm gegenüber Platz und senkte den Kopf.
    »Herr Referent«, sagte er, »ich muß Ihnen ein Geständnis machen. Ich habe im abgelaufenen Steuerjahr keine Bücher geführt.« »Stehlen Sie mir nicht meine Zeit mit dummen Witzen«, erwiderte der Beamte säuerlich. »Was wünschen Sie?« »Es sind keine Witze. Es ist die Wahrheit. Ich habe keine Bücher geführt.«
    »Einen Augenblick. Sie wollen doch nicht sagen, daß Sie keine Bücher geführt haben?« »Doch. Genau das will ich sagen. Das heißt: Ich habe sie geführt, aber ich habe sie nicht.«
    Jetzt war es mit der Selbstbeherrschung des Beamten zu Ende. Sein bisher ruhiger Baß überschlug sich zu jähem Falsett:
    »Was heißt das: Ich habe sie - ich habe sie nicht? Wieso haben Sie sie nicht?!«
    »Ich habe sie verloren.« »Verloren?! Wieso? Wie? Wann? Wo?« »Ja, wenn ich das wüßte. Eines Tages konnte ich sie nicht mehr finden. Sie waren weg. Vielleicht verbrannt, ohne daß ich es bemerkt hatte. Oder gestohlen. Jedenfalls sind sie verschwunden. Es tut mir leid, aber so ist es. Vielleicht könnte ich mein Einkommen ausnahmsweise aus dem Gedächtnis angeben, das wäre am einfachsten. Es war ohnehin ein sehr schwaches Jahr. Ich habe praktisch so gut wie nichts verdient ... Warten Sie ... «
    Der Steuerbeamte klappte ein paarmal den Mund auf und zu. Ein unartikuliertes Krächzen entrang sich seiner Kehle und ging erst nach mehreren Versuchen in verständliche Worte über:
    »Entfernen Sie sich, Herr Stockler. Sie hören noch von uns ...« Die Leute von der Steuerfahndung erschienen am frühen Morgen, wiesen einen Hausdurchsuchungsbefehl vor, verteilten sich auf die einzelnen Zimmer und begannen ihr Werk. Nach ungefähr einer Stunde drang aus dem Schlafzimmer ein heiserer Jubelschrei:
    »Da sind sie!«
    Einer der Fahnder, ein Dünner mit randloser Brille, stand vor dem Wäscheschrank und hielt triumphierend drei umfangreiche Faszikel hoch...
    Die Verhandlung näherte sich dem Ende. Mit ungewöhnlich

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