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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Katalysator Schubinski.<«
    »Ach so. Jetzt erklär mir noch, warum hast ausgerechnet du an dieser nationalen Aktion nicht teilgenommen?« »Weiß der Kuckuck! Das ist ja der Grund, warum ich nicht schlafen kann. Eben gestern abend habe ich in der vierten Fortsetzung der Empfängerliste von Autocar-Begünstigten geblättert und war sprachlos. Die Liste glich einem >Who is Who in Israel. Da gibt es Parteifunktionäre, Generäle, Direktoren, Journalisten, Gewerkschaftsführer, hohe Beamte...«
    »Jetzt kann ich auch nicht mehr schlafen.« »Ein Direktor der staatlichen Eisenbahnen erhielt zum Geburtstag seines Enkels einen Autobus, und der Hausgehilfin des Verkehrsministers ersetzte Schubinski den veralteten Kühlschrank durch einen Lastwagen.«
    »Mir scheint, Joram, du bist wirklich blöd.« »Wem sagst du das? Einem Beamten der Importabteilung schenkte Schubinski ein Segelflugzeug, und einem Direktor der Steuerfahndung finanzierte er den Scheidungsprozeß.« »Diese Großzügigkeit ehrt ihn.«
    »Das ist noch nicht alles. Dem Generalsekretär der Hafenarbeitergewerkschaft schenkte er eine Troika mit drei weißen Pferden.« »Bist du sicher?«
    »Das weiß ich genau, weil damals der Zolloberinspektor von der Hafenbehörde dagegen protestiert hat.« »Warum denn?«
    »Weil er von Schubinski nicht mehr bekam als ein Aquarium mit einigen schäbigen Zierfischen und eine Flugreise nach Äthiopien für seine Schwiegermutter.«
    »Da hat er aber zu Recht protestiert. Das ist kein Vergleich mit einer Troika.«
    »Das war ja auch der Grund, warum der Mann damals beim Finanzamt die bodenlose Verschwendung in Schubinskis Unternehmungen denunziert hat. Schon damals hat er den baldigen Konkurs von Auto-cars prophezeit.« »So ein Schuft.« »Unter uns gesagt, das war zu erwarten. Es hat sich nämlich herausge
    stellt, daß schon zu Beginn dieses Steuerjahres allein die an Regierungsbeamte gewährten Vergünstigungen die Höhe von 840 Millionen erreicht hatten.«
    »Wie hat er das verbucht, der Schubinski?« »Zum Teil unter >Sonstiges<, zum Teil unter >Verschiedenes<, den Rest unter >Bagatellbeträge<. Als der Finanzminister davon hörte, mußte er natürlich sofort aktiv werden, um die Affäre beizulegen.« »Wie?«
    »Mit eiserner Hand. Durch Erhöhung der Schutzzölle auf Importautos um 315 Prozent. Ferner verordnete er eine gründlichere Besteuerung der Hausgehilfinnen. Achtzehn von ihnen wurden von der Steuerfahndung sofort festgenommen und einer polizeilichen Untersuchung zugeführt. Fünf Hausgehilfinnen wurden damals zu Freiheitsstrafen zwischen 2 und 16 Monaten verurteilt.« »Ja, ich erinnere mich an den großen >Putzfrauen-Skandal<. Damals wurde auch der Petroleumpreis für Heizöfen um 210 Prozent erhöht, wenn ich nicht irre.«
    »Aber nein, Sarah, du bringst alles durcheinander. Der Petroleunpreis wurde erhöht, als die staatliche Feinsandmühle bei Versuchen mit künstlichem Regen eine Viertelmilliarde verwirtschaftet hat.« »Wieso? Fiel denn kein Regen?« »Schon, aber er wurde gestohlen.«
    »Ich bin ein bißchen verwirrt, Joram. Hat auch ein Minister irgendwelche Vergünstigungen von Schubinski bekommen?« »Gott bewahre, Sarah, wo denkst du hin? Vom Minister aufwärts sind die Staatsdiener bei uns ehrlich und unbestechlich. Das weiß jedes Kind. Nur was Parteifinanzierungen betrifft, mußte mein Minister manchmal ein bißchen intervenieren. Zum Beispiel hat er kürzlich dem Schubinski eine Zigarettenschachtel geschickt, auf deren Innenseite mit einem abgebrannten Streichholz notiert war: >Schubi, sei so lieb und schicke für die Bewegung eine halbe Million herüber.<« »Na und? Hat er herübergeschckt?«
    »Schubi ließ sofort 350000 hinüberbringen. Mehr Bargeld hat er damals nicht bei sich gehabt. Der Rechnungsprüfer des Handelsministeriums entdeckte den Fall in den Büchern unter der Bezeichnung >A11-gemeine Zigarettenversorgung<, und er fand das durchaus in Ordnung.«
    »Was ergab sich für ihn daraus?« »Ein Wagen mit 1500 ccm Hubraum zu günstigen Ratenzahlungen.« »Ein gutes Auto?«
    »Nicht schlecht. Es war eine britisch-japanisch-israelische Co-Produktion. Die Karosserie war aus England, der Motor aus Japan, der Rabatt aus Israel.«
    »Jetzt erklär mir endlich, Joram, wieso du als einziger in deiner Abtelung keinen Wagen von Schubinski bekommen hast?« »Ich bin zu spät gekommen, Sarah, einfach zu spät. Zuerst habe ich gedacht, man soll sich nicht von der Menge mitreißen lassen. Ich wollte

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