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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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meines Kapitals in Yen.« »Rufen Sie mich morgen an.«
    Schon wieder morgen. Die Zeitungen sind voll mit Nachrichten über die Bewegungen auf dem Geldmarkt, selbst der Finanzminister spricht von den zu erwartenden Vorteilen für unseren Außenhandel, falls das Israelische Pfund wieder abgewertet wird, aber es wird nicht abgewertet - und ich soll bis morgen warten? Die Lage wurde undurchsichtig. Als ich nach Hause kam, hielt mir meine Frau das Abendblatt unter die Nase.
    »Hier. In Frankfurt steht der Dollar auf 292.178031 für eine Unze Gold. Möchtest du mir vielleicht sagen, was eine Unze wert ist?« »Ungefähr ein halbes Pfund«, sagte ich. »Sterling.« Die vielen Ziffern hinter dem Punkt hatten mich verwirrt. Und die Wäscherei Wertheimer konnte mir noch immer nicht helfen. Es war zum Verzweifeln.
    In der Nacht träumte ich, daß ich ganz allein die Inflation bekämpfen mußte. »Komm her!« brüllte ich. »Komm her, und ich geb dir einen Tritt, daß du bis in die Mitte der nächsten Woche fliegst!« Die beste Frau von allen rüttelte mich wach. »Aufstehen, Ephraim. Die Seeligs sind gerade nach Hause gekommen. Mit einem Koffer. Du kannst dir denken, was in dem Koffer drin war.« »Was?« »Yen.«
    Sie hatte es aus bester Quelle: Die Regierung wußte vor Yen nicht ein noch aus und verkaufte sie auf dem schwarzen Markt, um den Schwarzhandel auszuschalten. »Mach schon, Ephraim. Rühr dich. Bevor du dich in Bewegung setzt, gibt's weit und breit keinen Yen mehr.« Prompt setzte ich mich in Bewegung. Richtung Schwarzmarkt. An einer der vielen Marktlücken fiel mir ein finsterer Geselle auf, dem ich mich unverzüglich näherte. Hinter vorgehaltener Hand erkundigte ich mich nach einer Möglichkeit, Yen zu erwerben. »Im dritten Haustor links von hier steht ein Blatternarbiger«, lautete die entgegenkommende Auskunft. »Geh zu ihm hin und sag: Jankel schickt mich.«
    Ich tat, wie mir geheißen, und beauftragte den Blatternarbigen hinter vorgehaltener Brieftasche, mir jede erreichbare Menge Yen zu verschaffen. In kleinen Noten. Er verschwand hinter einer angelehnten Wohnungstür und begann mit einer dicken Frau auf jiddisch zu verhandeln. Daß es eine dicke Frau war, merkte ich, als sie herausgestürzt kam und mich anschrie, ich sollte gefälligst Schweizer Franken kaufen wie jeder anständige Mensch, oder sie riefe die Polizei... Als ich in einer Nebengasse meine Flucht beendete, war der Yen schon wieder gestiegen und unser Export nach Europa gesunken. Daraufhin betrat ich ein nahe gelegenes Warenhaus und kaufte 107 tragbare Transistorgeräte made in Japan, deren Preis sich nur um 22 % erhöht hatte.
    Jetzt sind alle Räumlichkeiten unseres Hauses dicht mit Rundfunkverlautbarungen gefüllt. Das hat etwas enorm Beruhigendes an sich. Unser eigenes Haushaltbudget beruht auf der japanischen Transistorwährung, die allen Stürmen trotzt.
    Gestern habe ich die Rechnung unseres Milchlieferanten mit einem solchen Gerät beglichen. Als Wechselgeld bekam ich eine Taschenlampe zurück. Made in Japan.

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Der Kampf um den Lebensstandard
    Wenn ich nicht irre, begann der Kampf um den Lebensstandard zwischen den Behörden und dem Mann auf der Straße bereits am Tag der Staatsgründung. Diejenigen, die dem historischen Ereignis beiwohnen durften, werden sich vielleicht erinnern, daß während der feierlichen Proklamation unserer staatlichen Unabhängigkeit ein führender Politiker den Saal verließ und erst nach einigen Minuten zurückkehrte. Heute kann enthüllt werden, was er draußen getan hat:
    Er erkundigte sich telefonisch nach den Preisen der neuesten amerikanischen Automodelle für Mitglieder der provisorischen Regierung. Kurz darauf wurde einstimmig beschlossen, die Angehörigen des Konstitutionsrates von dei Postgebühren zu befreien. Die neuen Staatsführer richteten unverzüglich einen bewegten Appell an die Bevölkerung, den Lebensstandard zu senken:
    »Die jetzt bevorstehende Masseneinwanderung«, führte der Minister für Volksernährung aus, »wird von uns allen große Opfer fordern. Wir müssen das wenige, das wir haben, möglichst gerecht unter die Schwarzhändler verteilen...«
    Wie sich zeigte, war die Bevölkerung keineswegs auf eine Minderung ihres Wohlergehens erpicht, sondern im Gegenteil auf dessen Steigerung. Und die neu einwandernden Bürger fanden sich in der Atmosphäre des Mittelmeeres erstaunlich schnell zurecht. Sie schmuggelten Waren durch die Schluchten des Libanon und

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