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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Abfall gesammelt, darunter beträchtliche Mengen von Phosphaten und Textilien. Ich schleppte alles den Abfallhügel hinauf, der vor unserem Haus emporragte. Es ist kein angenehmes Gefühl, wie ein Tier zu schuften, Überstunden zu machen, todmüde nach Hause zu kommen und von der eigenen Frau nicht einmal zu erfahren, wofür sie das Geld ausgibt.
    Als die Bank letzte Woche 80 Millionen Zinsen für das uns gewährte Darlehen verlangte, wurde es mir zuviel.
    »Was für ein Darlehen ist das?« begehrte ich zu wissen. »Ich habe keines aufgenommen.«
    »Aber ich«, antwortete Regi kühl. »Für die Lebensversicherung unserer Kinder.
    Oder willst du sie als arme Waisen zurücklassen?« »Wenn die Kinder dir so viel Geld wert sind, mußt du eben deine übrigen Ausgaben einschränken - oder ich verlasse dich.«
    »Aber warum?«
    »Weil du mehr Geld ausgibst, als ich verdiene. Darum. Ich habe noch nie eine Hausfiau gesehen, die zuerst beschließt, was sie ausgeben will, und dann von ihrem Mann erwartet, daß er die entsprechende Summe verdient. In einem ordentlichen Haushalt müßte es genau umgekehrt sein.« »Ich brauche -«
    »Jetzt rede ich, Regi!« unterbrach ich sie schroff. »Ich bringe 460 Shekel im Monat nach Hause - und damit wirst du gefälligst auskommen.«
    »Wie soll ich das machen?«
    »Das ist deine Sache. Von mir aus kannst du mindestens fünf Diener entlassen und mindestens zwei Wagen verkaufen. Auch die silbernen Kerzenhalter brauchen wir nicht. Und wo steht es geschrieben, daß wir zweimal am Tag warme Mahlzeiten haben müssen? Schränken wir uns ein wenig ein, wie es meinem Einkommen entspricht.« »Ich will's versuchen«, sagte Regi überraschend kleinlaut. »Komm,
    gib mir einen Kuß. Wir sind ja schließlich aufeinander angewiesen...«
    Ich streichelte ihr Haar und küßte sie auf eine der kahlen Stellen Der eheliche Friede war gesichert. Bis zur nächsten Steuererklärung.

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Das Land der Betrüger
    ... und als es endlich soweit war, daß man keine Gelder mehr herauspressen konnte und die Staatsverschuldung schon dreimal so hoch war wie das Bruttosozialprodukt, waren sich alle Wirtschaftsexperten darüber im klaren, daß etwas Einschneidendes unternommen werden müßte.
    Also ging der Finanzminister in sich und kam nach einigen Tagen des intensiven Nachdenkens mit einem neuen Gesetzentwurf wieder hervor, der in höchst lapidarer Form folgendes besagte:
    »Ab kommenden Montag ist es allen Bürgern des Staates, ebenso wie allen nichtansässigen Bewohnern, deren Aufenthalt im Land zehn Minuten überschreitet, gesetzlich untersagt, die Luft des Heiligen Landes ein- bzw. auszuatmen, egal ob auf dem Weg durch die Nase, den Mund oder irgendwelche anderen Öffnungen des Körpers. Ausgenommen von dieser gesetzlichen Regelung sind ausländische Diplomaten, offizielle Gäste der Regierung sowie die Gesetzgeber des Landes. Bei Zuwiderhandeln gegen das Gesetz des nationalen Atemanhaltens wird eine Geldstrafe bis zu 10 000 Shekel bzw. Freiheitsentzug bis zu drei Jahren bzw. beides verhängt.«
    Begründet wurde diese Gesetzesvorlage des Finanzministers mit dem Hinweis, daß auf dem Weg über die zu erwartenden Geldstrafen ein Betrag von 60 Milliarden Shekel pro Jahr aufgebracht werden konnte, ohne dabei gegen das Prinzip zu verstoßen, die Steuerlast im laufenden Haushaltsjahr nicht weiter zu erhöhen.
    Doch die Abgeordneten des Parlaments hatten schwerwiegende Bedenken.
    Der Sprecher der Arbeiterpartei wies darauf hin, daß es den Werktätigen, insbesondere jenen, die mit manueller Arbeit befaßt seien, nicht möglich wäre, während der Produktion gänzlich auf das Atmen zu verzichten, und schlug daher vor, dem Gesetz eine diesbezügliche Novelle hinzuzufügen.
    Die Linkssozialisten beantragten, daß auch die Bewohner der Kibbuz-Siedlungen einen Ausnahmestatus erhalten müßten, da sie ihre landwirtschaftliche Tätigkeit vornehmlich im Freien ausübten, wo die verbrauchten Ozonmengen den nationalen Bestand an Luft nur unwesentlich verringern würden. An dieser Stelle erfolgte im Parlament ein Zwischenruf von Abg. Singer (»Liberale«):
    »Warum sollen ausgerechnet die Kibbuzim nicht bezahlen?« Darauf der Abg. Feinholz (»Für ethische Sauberkeit«): »Arschloch!« Der Sprecher der religiösen Splitterparteien verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß das Atemanhalten endlich zur Folge haben könnte, die Fußballspiele am Sabbat einzustellen. Der Vertreter der kommunistischen Partei

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