Episode II - Angriff der Klonkrieger
zog das Bein unter sich, bewegte sich schwungvoll.
Und lag wieder am Boden, unerwartet aus dem Gleichgewicht geraten. Verwirrt schaute er nach unten und ging davon aus, dort einen anderen Tusken zu sehen, der ihn zu Fall gebracht hatte. Aber dann erkannte er, dass ihn sein eigener Körper im Stich gelassen hatte.
Erst jetzt begriff Cliegg Lars, dass er bei seinem Sprung vom Speederrad ein Bein verloren hatte.
Überall war Blut, strömte rasch aus den Wunden. Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen umklammerte Cliegg sein Bein.
Er schrie nach Owen. Er schrie verzweifelt nach Shmi.
Ein Speeder raste an ihm vorbei - ein Farmer, der vor dem Massaker floh -, wurde aber nicht einmal langsamer.
Cliegg versuchte, abermals zu rufen, aber kein Laut kam mehr aus seinem Mund. Das Wissen, dass er versagt hatte und dass nun alles verloren war, schnürte ihm die Kehle zu.
Dann kam ein zweites Speederrad vorbei und bremste ruckartig. Cliegg packte zu, und bevor er sich noch in eine bessere Position bringen konnte, bevor er sich hochziehen konnte, raste der Speeder weiter und zerrte ihn mit.
»Halt dich fest, Dad!«, schrie Owen, der Fahrer, ihm zu.
Das tat Cliegg. Mit derselben Sturheit, die ihn durch alle schweren Zeiten auf der Feuchtfarm gebracht hatte, derselben wilden Entschlossenheit, die es diesem Mann ermöglicht hatte, sich den unwirtlichen Boden von Tatooine Untertan zu machen, klammerte Cliegg Lars sich fest.
Es ging um sein Leben. Aber was noch wichtiger war: Sein Überleben war auch für Shmi die einzige Chance, gerettet zu werden. Die Tusken hetzten sie weiter, aber Cliegg Lars ließ nicht los.
Oben auf dem Kamm angekommen, hielt Owen den Speeder an und sprang ab. Er band das zerfetzte Bein seines Vaters so gut ab, wie es ihm in der kurzen Zeit möglich war, dann legte er Cliegg, der rasch schwächer wurde, quer über den Speeder.
Mit vollem Schub floh er weiter. Er wusste, er musste seinen Vater in Sicherheit bringen, und zwar schnell. Die Wunde musste unbedingt gereinigt und verbunden werden.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass nur noch zwei weitere Speeder in Sicht waren, die ebenfalls flohen, und dass er in all dem Lärm hinter sich nicht einen einzigen Speedermotor hören konnte.
Dann schob er seine Verzweiflung beiseite. Die gleiche grimmige Entschlossenheit, die seinen Vater weitergetrieben hatte, bestimmte nun auch Owens Handlungen. Er dachte nicht mehr an die vielen Freunde, die er verloren hatte, dachte nicht mehr an die Wunden seines Vaters - jetzt zählte nur noch, sein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
»Das sind keine guten Nachrichten«, stellte Captain Panaka fest.
»Wir hatten ja schon länger befürchtet, dass Graf Dooku und seine Separatisten um die Handelsföderation und die diversen Kaufmannsgilden buhlen würden.« Padme ließ sich nicht erschüttern. Panaka war mit Captain Typho, seinem Neffen, zu ihr gekommen, um zu berichten, dass die Neimoidianer und ihre Handelsföderation sich mit der Separatistenbewegung zusammengeschlossen hatten, die nun drohte, die Republik zu spalten.
»Vizekönig Gunray ist ein Opportunist«, fuhr sie fort. »Er tut das, wovon er sich finanziellen Nutzen verspricht. Seine Loyalität hört da auf, wo sein Geldbeutel in Mitleidenschaft gezogen wird. Graf Dooku muss ihm gute Handelsverträge angeboten haben; vermutlich kann er seine Waren produzieren, ohne sich um Arbeiter und Umwelt zu kümmern. Vizekönig Gunray hat mehr als einen Planeten als tote Steinkugel zurückgelassen. Oder vielleicht hat Graf Dooku der Handelsföderation die vollständige, wettbewerbsfreie Beherrschung lukrativer Märkte versprochen.«
»Ich mache mir mehr Sorgen darum, was das für Euch bedeuten könnte, Senatorin«, sagte Panaka, was ihm einen neugierigen Blick seiner Schutzbefohlenen einbrachte.
»Die Separatisten haben schon mehrmals gezeigt, dass sie vor Gewaltanwendung nicht zurückschrecken«, erklärte er. »Es hat überall in der Republik Attentate gegeben.«
»Aber würden Graf Dooku und die Separatisten Senatorin Amidala zu diesem Zeitpunkt nicht beinahe als Verbündete betrachten?«, wandte Captain Typho ein, und sowohl Panaka als auch Padme starrten den üblicherweise sehr wortkargen Mann überrascht an.
Padmes Blick wurde rasch zu einem zornigen Starren, und in ihren liebenswerten Zügen zeigte sich so etwas wie Aggressivität. »Ich werde nie die Verbündete einer Bewegung sein, die die Republik auflösen will, Captain«, erklärte sie nachdrücklich,
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