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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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»Du hättest etwas von den Geschichten hören sollen, die ich gehört habe, Luke, etwas von den Greueln, von denen ich erfahren habe. Das Imperium mag einmal großartig und wunderbar gewesen sein, aber die Leute, die jetzt bestimmen – « Er schüttelte heftig den Kopf. »Verrottet, Luke, völlig verrottet.«
    »Und ich kann überhaupt nichts tun«, murmelte Luke. »Ich sitze hier fest.« Er stieß den Fuß in den allgegenwärtigen Sand von Anchorhead.
    »Ich dachte, du gehst bald auf die Akademie?« meinte Biggs.
    »Wohl kaum. Ich mußte meinen Aufnahmeantrag zurückziehen.« Luke sah zur Seite, unfähig, den ungläubigen Blick seines Freundes zu erwidern. »Ich mußte. Unter den Sandleuten hat es sehr viel Unruhe gegeben, seit du weggegangen bist, Biggs. Sie haben sogar die Außenbezirke von Anchorhead überfallen.«
    Biggs schüttelte den Kopf.
    »Dein Onkel kann eine ganze Kolonie von Angreifern mit einem einzigen Strahler aufhalten.«
    »Vom Haus aus, sicher«, gab Luke zu, »aber Onkel Owen hat endlich genug Verdunster installiert und in Betrieb, so daß die Farm ordentlichen Gewinn bringt. Er kann das ganze Land jedoch nicht allein verteidigen, und er sagt, er braucht mich noch ein Jahr. Ich kann ihn jetzt nicht im Stich lassen.«
    Biggs seufzte mitfühlend.
    »Dann verstehe ich, wir dir zumute ist, Luke. Eines Tages wirst du aber lernen müssen, das, was wichtig zu sein scheint, von dem zu trennen, was wirklich wichtig ist.« Er machte eine ausholende Bewegung. »Was nützt die ganze Arbeit deines Onkels, wenn das Imperium alles übernimmt? Ich habe gehört, daß man anfängt, in allen Außensystemen den Handel zu verstaatlichen. Es wird nicht lange dauern, bis dein Onkel und alle anderen Leute auf Tatooine nur noch Pächter sind, die zum größeren Ruhm des Imperiums Sklavenarbeit verrichten müssen.«
    »Hier kann das nicht passieren«, widersprach Luke mit einer Zuversicht, die er so nicht empfand. »Du hast es selbst gesagt – das Imperium wird sich mit diesem Felsklumpen nicht abgeben.«
    »Die Dinge ändern sich, Luke. Nur die Drohung der Rebellion hält viele Machthaber davor zurück, gewisse Dinge zu tun. Wenn diese Drohung gänzlich beseitigt wird – nun, es existieren zwei Dinge, die zu befriedigen den Menschen nie gelungen ist: ihre Neugier und ihre Habgier. Es gibt noch viel, worauf die hohen Bürokraten des Imperiums neugierig sind.«
    Sie schwiegen. Eine Sandhose glitt in lautloser Majestät über die Straße, brach an einer Mauer in sich zusammen und schickte neugeborene Kleinzephire in alle Richtungen.
    »Wenn ich nur mit dir gehen könnte«, murmelte Luke schließlich. Er hob den Kopf. »Bleibst du länger hier?«
    »Nein. Um genau zu sein, ich muß schon morgen weg, um die ›Ecliptic‹ zu erreichen.«
    »Dann schätze ich… werde ich dich nicht wiedersehen.«
    »Eines Tages, vielleicht«, sagte Biggs. Sein Gesicht hellte sich auf und zeigte das entwaffnende Grinsen. »Ich werde Ausschau nach dir halten, Wundertier. Und inzwischen gib dir Mühe, keine Schluchtwände zu rammen.«
    »Ich bin im nächsten Jahr auf der Akademie«, sagte Luke nachdrücklich, mehr, um sich selbst aufzumuntern. »Wer weiß, wo ich danach lande?« Seine Stimme klang entschlossen. »In die Sternflotte lasse ich mich nicht verpflichten, das steht fest. Paß auf dich auf. Du… wirst immer mein bester Freund sein.« Ein Händedruck war nicht nötig. Darüber waren die beiden längst hinaus.
    »Dann adieu, Luke«, sagte Biggs schlicht.
    Luke sah ihn durch die Tür verschwinden, und seine Gedanken waren so chaotisch und turbulent wie einer von Tatooines spontan entstehenden Staubstürmen.
     
    Es gab eine große Anzahl ausgefallener Merkmale, mit denen Tatooines Oberfläche einzigartig versehen war. Herausragend unter ihnen waren die rätselhaften Nebel, die sich regelmäßig an den Stellen aus dem Boden erhoben, wo Wüstensand an unnachgiebige Hochebenen und Felsen grenzte.
    Nebel in einer dampfenden Wüste schien so fehl am Platz zu sein wie Kakteen auf einem Gletscher, aber vorhanden war er trotzdem. Meteorologen und Geologen stritten untereinander über seinen Ursprung und murmelten kaum glaubhafte Theorien über Wasser, das in Sandsteinadern unter dem Sand ruhe, und unbegreifliche chemische Reaktionen, die das Wasser zum Steigen veranlaßten, wenn der Boden sich abkühlte, bevor es beim Aufgang der Doppelsonne wieder hinabsank. Das Ganze war sehr rückständig und sehr wirklich.
    Jedoch störten weder der

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